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Do, 08:52 Uhr
09.05.2013

Miteinander leben und glücklich sein

Wie ist das, wenn man sich statt der eigenen Beine eines Rollstuhles bedienen muss? Schüler der 7. Klasse der Regelschule Worbis haben sich mit diesem Thema befasst. Aber nicht nur theoretisch. Sie haben die Stadt mit dem Rollstuhl erkundet und sich von Bundesligaspielern im Basketball unterrichten lassen...

Rollstuhl1 (Foto: Ilka Kühn)
Rollstuhl2 (Foto: Ilka Kühn)
Rollstuhl3 (Foto: Ilka Kühn)


Das RSB-Team Thüringen aus Elxleben (2. Der Bundesliga und 3. Platz im April 2013 beim Europacup in Italien) war bei den Schülern zu Gast. Die Jugendlichen sollten sehen, dass Menschen mit Behinderung ein erfülltes und glückliches Leben finden und sogar höchste sportliche Leistungen vollbringen können.

Doch, wie ist das im Alltag?
Da steht ein Rollstuhlfahrer am Straßenrand und scheint nicht vorwärts zu kommen … Ich möchte ihm helfen – doch ich zweifle … Er tut mir leid … Ist Mitleid angebracht? Ich will ihm gern helfen - Will er meine Hilfe? Berührungsängste, Hemmungen, Vorurteile …

Auch wenn die UN Konvention über Rechte von Menschen mit Behinderungen 2009 von der Bundesrepublik unterschrieben wurde, heißt es nicht, dass dies so einfach in der Praxis umgesetzt wird, dass ihnen eine problemlose Teilhabe am gesellschaftlichen Leben ermöglicht wird. Hier müssen sich individuelle und gesellschaftliche Lernprozesse in Gang setzen, es werden neue Erfahrungswelten sich eröffnen und zu neuen Denkweisen herausfordern.
Und genau hier setzt die Schule an, speziell die Klassen 7a und 7b:

Sie wollten erkunden, wie in ihrem Umfeld (Schule, Stadt) diesem Anliegen Rechnung getragen wird, ob Menschen mit Behinderungen ihr Leben am Wohnort oder unterwegs selbstbestimmt und gleichberechtigt nach ihren individuellen Interessen und Fähigkeiten gestalten können. Dabei haben sie einen Perspektivwechsel vorgenommen und entdeckten die eigene Umgebung mit dem Rollstuhl. Die Schüler wollten dabei herausfinden, ob eine weitestgehend barrierefrei gestaltete Umwelt es ihnen ermöglicht, die Dinge des täglichen Lebens, wie Einkäufe und Besorgungen, Behördengänge und Freizeitgestaltung ohne fremde Hilfe erledigen zu können.

Die Ergebnisse sammeln sie nun und tragen sie auf einer online-Karte ein, so dass sie für jeden Interessierten abrufbar ist.

Der Wunsch, gesund zu bleiben, ist immer gegenwärtig und zum Projekttag gab es natürlich auch ein gesundes Frühstück für die Schüler. Sie wollen damit ein Beispiel geben, was jeder einzelne tun kann und somit ein Umdenken initiieren.

Gesamtziel dieses Projekttages ist es, nicht bloß Akzeptanz für Menschen mit Behinderung und deren Bedürfnisse zu schaffen, vielmehr soll die grundlegende Haltung vermittelt werden, dass der Umgang mit behinderten Menschen im alltäglichen Leben als selbstverständlich angesehen wird. Sie wollten Möglichkeiten suchen und ggf. auch anbieten, die ein „Miteinander leben und glücklich sein“ über die Klassen, die Schule hinaus bis hin zur Stadt in den Fokus stellen.

Mit dem Projekt leisten sie auch einen kleinen Beitrag zum „Aktionstag der Aktion Mensch" leisten, der dieses Jahr unter dem Thema „Selbstbestimmt leben“ steht. Das Gesamtprojekt: wird online dokumentiert und ist jetzt schon erreichbar unter: http://projektmiteinanderleben.wordpress.com
Der Erkundungsprozess in der Stadt soll videographiert werden und ebenso der Workshop mit dem RSB-Team Thüringen, um dies dann auch für den Unterricht (Nachhaltigkeit) nutzen zu können (Ethik, Religion, Deutsch, Sozialkunde).
Autor: en

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