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Do, 07:48 Uhr
27.10.2016
Urania Eichsfeld

Vortrag zum Thema: Was ist Transhumanismus?

Am 3. November lädt die Urania Bildungsgesellschaft Eichsfeld zu einem besonderen Vortrag in ihre Räume nach Leinefelde ein. Jörg Birkefeld befasst sich mit dem Thema Transhumanismus. Was das ist, wird er am 3. November erklären. Vorweg hier schon eine kurze Einführung zum Thema von ihm....

Was ist Transhumanismus? Stellt man jemandem diese Frage, so lautet die Antwort sinngemäß meist: „Trans … Was?“ Googelt man danach, so sind viele Antworten auch mit sehr subjektiven Vorstellungen gespickt. Mal wird von einer neuen Religion aus Amerika geschrieben oder gar von einer Weltverschwörung von Technologiekonzernen, die eine „Robokratie“ errichten wollen.

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Ähnlich unpräzise wird eine „Verschmelzung“ von Mensch und Maschine angekündigt. Viele Science-Fiction-Filme tragen auch oft mehr zur Verwirrung als zur Klärung bei.

Dabei ist das transhumane Zeitalter strenggenommen schon angebrochen, seit Menschen Werkzeuge benutzen, sich kleiden, Häuser und Schiffe bauen, seit sie sich von Krankheiten heilen oder sonst versuchen ihr Leben angenehmer zu gestalten oder gar zu verlängern.

Es geht dabei nicht nur um materielle Verbesserungen (Enhancement), sondern auch um Themen, mit denen sich seit jeher Religionen und Weltanschauungen beschäftigen. Ich gehe selbst noch etwas weiter und behaupte, dass alle Vorstellungen der Menschen von der Welt und seine Einwirkungen auf sie transhuman inspiriert sind. Indem wir – hoffentlich planvoll – unseren Planeten verändern, tun wir das auch mit uns selbst.

Wikipedia schreibt: Transhumanismus (zusammengesetzt aus lateinisch trans ‚jenseits, über, hinaus‘ und humanus ‚menschlich‘) ist eine philosophische Denkrichtung, die die Grenzen menschlicher Möglichkeiten durch den Einsatz technologischer Verfahren erweitern will. Die Interessen und Werte der Menschheit werden als „Verpflichtung zum Fortschritt“ angesehen. (https://de.wikipedia.org/wiki/Transhumanismus)

Bisher war die Beschäftigung mit dem Transhumanismus weitgehend vergleichbar mit einem Interesse für Science-Fiction. Spätestens seit es die ersten autonomen Fahrzeuge gibt und an den Fließbändern immer mehr Arbeiter durch Roboter ersetzt werden, sollten auch die letzten Ewiggestrigen realisieren, dass Gewaltiges unmittelbar vor der Tür steht. (Siehe dazu auch die ARD-Themenwoche Zukunft der Arbeit vom 30. Oktober bis 5. November 2016!)

Der November ist meines Erachtens zur Behandlung dieses Themas sehr gut geeignet, denn der Transhumanismus thematisiert auch ganz wesentlich die Sterblichkeit des Menschen bzw. deren Überwindung. (Ja, man kann es auf beides beziehen!)

Ist der Mensch, wenn er seine Sterblichkeit überwinden sollte, dann noch ein „Mensch“? Ist die Unsterblichkeit nicht den Göttern vorbehalten? Viele religiöse Menschen wittern jetzt eine schiefe Ebene (Slippery Slope) unter ihren Füßen. Unsterblichkeit ohne Kirche, Moschee, Tempel usw.? Auch andere Berufszweige könnten ihre Existenzgrundlage verlieren, wenn in einer Gesellschaft von Androiden(?) jeder z.B. seine „defekten“ Augen mit Plug and Play selbst – nicht nur „reparieren“ – sondern auswechseln könnte.

„Krankheit, Alter und Tod, wo bleiben eure Stacheln?“, könnten sich die „Menschen 2.0“ dann fragen. Roboterfrau und Robotermann könnten sich wie pubertierende Jugendliche ein T-Shirt mit einem Totenschädel überziehen und so ihre Todesverachtung zum Ausdruck bringen. Aber dann ewig leben zu müssen,... könnte eine solche Aussicht nicht schlimmer sein als der Tod? „Leben MÜSSEN“?

Solche und ähnliche Fragen sollen im Rahmen eines Urania-Vortrags am 3. November um 19.00 Uhr in Leinefelde, Zentraler Platz 10 (gegenüber der Obereichsfeldhalle) multimedial behandelt – und auch diskutiert – werden.

Zur Vorbereitung auf diese Veranstaltung empfehle ich z.B. die Filmdoku: „Die Sehnsucht nach dem ewigen Leben“
Jörg Birkefeld

Autor: en

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