Fr, 13:54 Uhr
16.06.2017
Stadtverwaltung Leinefelde-Worbis
Einsparung von 23 000 Euro realistisch
Die Stadt Leinefelde-Worbis verfügt seit kurzem über einen ausgebildeten kommunalen Energiemanager. Marcus Düsel, Mitarbeiter der Zentralen Verwaltung, hat dafür einen knapp zweijährigen Lehrgang absolviert, der mit ganz viel Praxisbezug sogleich dazu beigetragen hat, die Energiekosten der Stadt zu senken....
Marcus Düsel (rechts) bekam von den Vertretern der Thüringer Energie- und GreenTech Agentur, Thomas Wahlbuhl und Hannes Vierke (2.v.r.), sein Zertifikat überreicht. Bürgermeister Marko Grosa (links) gratuliert. Fotos: Natalie Hünger
Ausgebildet wurde Marcus Düsel bei der ThEGA, der Thüringer Energie- und GreenTech Agentur. Die soll die Energiewende in Thüringen vorantreiben und bietet den Kommunen dazu auch Förderprogramme an, die noch mehr umfassen als die Ausbildung von Energiemanagern.
50 Kommunen werden bereits von der ThEGA betreut, zehn im laufenden Projekt, bei dem auch Leinefelde-Worbis mit von der Partie war. Das kommunale Energiemanagement ist eine Methodik zur Optimierung der energetischen Leistung, erklärten die Fachleute von der ThEGA, die eigens zum Vortrag Marcus Düsels angereist waren, der den Schlusspunkt seiner Ausbildung setzte.
Anhand verschiedener Beispiele machten sie deutlich, wie wertvoll ein Energiemanager für eine Kommune sein kann. Denn wer sonst schaut schon genau danach, wie sich Strom- oder Wasserverbräuche entwickeln. Aber nur so könnten beispielsweise Schwachstellen an den Anlagen oder gar Defekte erkannt werden.
So berichteten sie von einer Solaranlage, die wegen eines nicht richtig angebrachten Temperaturfühlers nur Kosten, aber keine Wärme produzierte. Ein falscher Wasserzähler hatte einer anderen Kommune auch enorme Kosten beschert. Auch kaputte Wasserleitungen, die ohne genaues Hinschauen auf die Verbräuche nicht erkannt werden, können große Löcher ins Budget reißen.
Im Schnitt sorge ein Energiemanager dafür, dass eine Kommune 50 000 Euro pro Jahr einspart, so die Erfahrungen im Freistaat Thüringen. Zur 18-monatigen Schulung, an der Marcus Düsel teilgenommen hat, gehörte neben dem Coaching auch ein sogenanntes Monitoring. Hier sollten die neu erworbenen theoretischen Kenntnisse gleich in der Praxis angewendet werden.
Gemeinsam mit der ThEGA legte die Stadt fünf ihrer Objekte fest, die näher auf ihre Verbräuche untersucht werden sollten: die Obereichsfeldhalle und das Feuerwehrgerätehaus in Leinefelde, das Sportlerhaus in Birkungen, das Heinrich-Werner- Haus in Kirchohmfeld und das Verwaltungsgebäude Kaufeck in Worbis.
In allen Gebäuden galt es zunächst, die Heizungs- und gegebenenfalls auch Lüftungseinstellungen an die tatsächliche Nutzung der Objekte anzupassen. Das ist meist mit einer optimierten Einstellung der vorhandenen Technik schon gut möglich.
Bei der Obereichsfeldhalle zeigte sich, dass das manuelle Agieren der Mitarbeiter vor Ort schon sehr verantwortungsvoll war. Sie schalteten Heizung und Lüftung immer dann ein, wenn sie gebraucht wurden. Trotzdem konnten die Verbräuche mit der Optimierung der Technik nochmal um knapp drei Prozent gesenkt werden.
Im Haus Kaufeck zeigte sich, dass die Bürotemperaturen deutlich über der Mindestforderung lagen, auch hier sind Einsparungen realistisch. Bei der Feuerwehr konnten die Energiekosten um gut sieben Prozent gesenkt werden, im Dorfgemeinschaftshaus in Kirchohmfeld sogar um knapp 14 Prozent.
Zurückzuführen vermutlich aber auch auf ein geändertes Nutzerverhalten, weil man nun merkte, dass die Stadtverwaltung genau auf die Kosten schaut. Das könnte auch beim Sportlerhaus in Birkungen der Fall gewesen sein, wo die Einsparung bei knapp 9 Prozent gelegen hat.
Nehme man alle städtischen Liegenschaften auf diese Weise in den Blick, sei realistisch mit einer Einsparung von rund 23 000 Euro pro Jahr zu rechnen, prognostiziert Marcus Düsel. Er bleibt am Ball.
Natalie Hünger
Autor: en
Marcus Düsel (rechts) bekommt von den Vertretern der Thüringer Energie- und GreenTech Agentur, Thomas Wahlbuhl und Hannes Vierke (2.v.r.), sein Zertifikat überreicht. Bürgermeister Marko Grosa (links) gratuliert. (Foto: Natalie Hünger)
Marcus Düsel (rechts) bekam von den Vertretern der Thüringer Energie- und GreenTech Agentur, Thomas Wahlbuhl und Hannes Vierke (2.v.r.), sein Zertifikat überreicht. Bürgermeister Marko Grosa (links) gratuliert. Fotos: Natalie Hünger
Ausgebildet wurde Marcus Düsel bei der ThEGA, der Thüringer Energie- und GreenTech Agentur. Die soll die Energiewende in Thüringen vorantreiben und bietet den Kommunen dazu auch Förderprogramme an, die noch mehr umfassen als die Ausbildung von Energiemanagern.
50 Kommunen werden bereits von der ThEGA betreut, zehn im laufenden Projekt, bei dem auch Leinefelde-Worbis mit von der Partie war. Das kommunale Energiemanagement ist eine Methodik zur Optimierung der energetischen Leistung, erklärten die Fachleute von der ThEGA, die eigens zum Vortrag Marcus Düsels angereist waren, der den Schlusspunkt seiner Ausbildung setzte.
Anhand verschiedener Beispiele machten sie deutlich, wie wertvoll ein Energiemanager für eine Kommune sein kann. Denn wer sonst schaut schon genau danach, wie sich Strom- oder Wasserverbräuche entwickeln. Aber nur so könnten beispielsweise Schwachstellen an den Anlagen oder gar Defekte erkannt werden.
So berichteten sie von einer Solaranlage, die wegen eines nicht richtig angebrachten Temperaturfühlers nur Kosten, aber keine Wärme produzierte. Ein falscher Wasserzähler hatte einer anderen Kommune auch enorme Kosten beschert. Auch kaputte Wasserleitungen, die ohne genaues Hinschauen auf die Verbräuche nicht erkannt werden, können große Löcher ins Budget reißen.
Im Schnitt sorge ein Energiemanager dafür, dass eine Kommune 50 000 Euro pro Jahr einspart, so die Erfahrungen im Freistaat Thüringen. Zur 18-monatigen Schulung, an der Marcus Düsel teilgenommen hat, gehörte neben dem Coaching auch ein sogenanntes Monitoring. Hier sollten die neu erworbenen theoretischen Kenntnisse gleich in der Praxis angewendet werden.
Gemeinsam mit der ThEGA legte die Stadt fünf ihrer Objekte fest, die näher auf ihre Verbräuche untersucht werden sollten: die Obereichsfeldhalle und das Feuerwehrgerätehaus in Leinefelde, das Sportlerhaus in Birkungen, das Heinrich-Werner- Haus in Kirchohmfeld und das Verwaltungsgebäude Kaufeck in Worbis.
In allen Gebäuden galt es zunächst, die Heizungs- und gegebenenfalls auch Lüftungseinstellungen an die tatsächliche Nutzung der Objekte anzupassen. Das ist meist mit einer optimierten Einstellung der vorhandenen Technik schon gut möglich.
Bei der Obereichsfeldhalle zeigte sich, dass das manuelle Agieren der Mitarbeiter vor Ort schon sehr verantwortungsvoll war. Sie schalteten Heizung und Lüftung immer dann ein, wenn sie gebraucht wurden. Trotzdem konnten die Verbräuche mit der Optimierung der Technik nochmal um knapp drei Prozent gesenkt werden.
Im Haus Kaufeck zeigte sich, dass die Bürotemperaturen deutlich über der Mindestforderung lagen, auch hier sind Einsparungen realistisch. Bei der Feuerwehr konnten die Energiekosten um gut sieben Prozent gesenkt werden, im Dorfgemeinschaftshaus in Kirchohmfeld sogar um knapp 14 Prozent.
Zurückzuführen vermutlich aber auch auf ein geändertes Nutzerverhalten, weil man nun merkte, dass die Stadtverwaltung genau auf die Kosten schaut. Das könnte auch beim Sportlerhaus in Birkungen der Fall gewesen sein, wo die Einsparung bei knapp 9 Prozent gelegen hat.
Nehme man alle städtischen Liegenschaften auf diese Weise in den Blick, sei realistisch mit einer Einsparung von rund 23 000 Euro pro Jahr zu rechnen, prognostiziert Marcus Düsel. Er bleibt am Ball.
Natalie Hünger
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