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Sa, 08:57 Uhr
05.08.2017
Auch in Thüringen:

Produktpiraterie weiter auf dem Vormarsch

Mit einer Steigerung um zwei Prozent zum Vorjahr haben die EU-Zollbehörden 2016 rund 41 Millionen Fälschungen sichergestellt. Über ein Drittel davon entfällt auf Produkte des täglichen Gebrauchs, wie Lebensmittel und Getränke, Körperpflegeprodukte, Arzneimittel, Spielzeug und elektrische Haushaltsgeräte...


Erneut führt China mit 80 Prozent aller beschlagnahmten Waren die Negativliste der Ursprungsländer der Nachahmungen an, informiert die Industrie- und Handelskammer (IHK) Erfurt.

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„Das Ausmaß von Marken- und Produktpiraterie in der Weltwirtschaft ist inzwischen alarmierend. Die daraus resultierenden Folgen für betroffene Unternehmen sind gravierend und reichen von Umsatzrückgängen über den Verlust von Marktanteilen und der Zerstörung der Glaubwürdigkeit der Marke bis hin zu unberechtigten Produkthaftungsklagen“, fasst IHK-Hauptgeschäftsführer Gerald Grusser zusammen.

Vor diesem Hintergrund sei es für Erfinder und Betriebe wichtig, sich aktiv mit dem Thema auseinanderzusetzen und eine vorbeugende Strategie zu entwickeln, um die zahlreich vorhandenen rechtlichen und technischen Sicherheitsmaßnahmen zu nutzen. „Kleine und mittelständische Unternehmen sollten über eine Bestandsaufnahme zunächst klarstellen, welche Informationen nicht an Dritte oder gar Konkurrenten gelangen dürfen. Dies kann über schützende IT-Maßnahmen wie Verschlüsselung, Software-Updates oder Zugangskontrollen gelingen“, empfiehlt Grusser.

Erfolgreich wären häufig auch ganzheitliche Ansätze von Betrieben. Dabei würde beispielweise die eigene Belegschaft eingebunden, der Markt beobachtet, aktiv gegen Betrugsfälle vorgegangen und eine gute Öffentlichkeitsarbeit betrieben, um die Kunden zu sensibilisieren. Die konkreten Maßnahmen richteten sich nach den jeweiligen Gegebenheiten und könnten je nach Hersteller, Produkt, Vertriebsweg oder Absatzmarkt variieren. Durch die Anmeldung von Patenten, Marken oder Designs sollte ein wirkungsvolles Instrument zur Abwehr von Produktpiraterie geschaffen werden. „Mit etwa 519 Patentanmeldungen im Jahr 2016 durch Thüringer Erfinder bewegt sich der Freistaat bundesweit im Mittelfeld. Hier ist noch einige Luft nach oben“, sagt der IHK-Chef.

Der vor wenigen Tagen von der Europäischen Union veröffentlichte Bericht über Grenzbeschlagnahmen zeige auf, dass eine Vielzahl von Plagiaten, Fälschungen und Raubkopien aus Drittländern in die EU eingeführt werden, allen voran aus China und Hong Kong, gefolgt von Vietnam, Pakistan, Kambodscha, der Türkei und Indien. Damit diese rechtsverletzenden Waren hierzulande erst gar nicht in den Geschäftsverkehr gelangen, führe der Zoll bei der Einfuhr stichprobenartige Kontrollen durch. Die IHK empfiehlt Firmen daher eine enge Zusammenarbeit mit dem Zoll.

Basis für ein Tätigwerden der Zollbehörde gegen rechtsverletzende Produkte sind zum einen bestehende Schutzrechte und zum anderen ein vom Rechteinhaber eingereichter Antrag auf Tätigwerden. „Je mehr Informationen dem Zoll zur Verfügung gestellt werden, desto besser kann er für die betroffenen Unternehmen agieren, gezielt Nachahmungen aufspüren und aus dem Verkehr ziehen“, rät Grusser.
Autor: red

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