eic kyf msh nnz uhz tv nt
Di, 06:49 Uhr
22.08.2017
Demenz und Pflege

Ein viel zu wenig beachtetes Thema

Dieselskandal, CO2-Emission, Stickstoffausstoß – Themen, die heute fast täglich in Presse und Internetforen in „Pro und Contra“ diskutiert werden. Umso beachtenswerter das Kolloquium am vergangenen Freitag in Heiligenstadt, das sich den Demenzkranken und den derzeitigen Leistungen, vor allem aber den zukünftigen Aufgaben im Pflegebereich widmete...

Dr. Hannelore Pientka während des Vortrages (Foto: privat) Dr. Hannelore Pientka während des Vortrages (Foto: privat)

Unter der Leitung von Chefärztin i.R., Dr. Hannelore Pientka wurden diverse Aspekte dieser hochaktuellen Problematik in Vorträgen behandelt und diskutiert. Vom Umgang mit der Erkrankung, über spezielle Formen der Ernährung bis zum Leben und Sterben im Pflegeheim – der Bereich der Vorträge umspannte das ganze Spektrum, das mit diesem Krankheitsbild in Zusammenhang steht.

Anzeige symplr
Keine andere Krankheit, so führte Frau Dr. Pientka aus, hat solch ein „Angstpotential“ wie Alzheimer oder Demenz. „Werde auch ich an Alzheimer erkranken und werde ich mit Würde gepflegt werden und ebenso sterben?“ – diese Frage steht oft unausgesprochen im Raum. Frau Dr. Pientka, die lange Zeit als Ärztin mit diesem Krankheitsbild vertraut war, heute in diversen Bildungseinrichtungen Altenpflegerinnen und Altenpfleger ausbildet und auch als Gutachterin tätig ist, gilt als ausgesprochene Expertin auf diesem Gebiet und hält Vorträge weit über die Region hinaus.

Es ist als Zeichen der Wertigkeit zu sehen, dass auch die Thüringer Ministerin für Arbeit, Soziales, Gesundheit, Frauen und Familie, Heike Werner in ihrem Grußwort und Einführung die Arbeit mit Demenzkranken und die hohen Leistungen im Pflegebereich würdigte. Wer sich selbst weitergehend informieren möchte, dem sei die Broschüre „Dazugehören“ empfohlen, die vom Thüringer Ministerium für Arbeit, Soziales, Gesundheit, Frauen und Familie anfordert werden kann. Einige Fakten:

Anteil der Menschen über 65 Jahre, davon Menschen mit Demenz
in Thüringen525.53245.195
im Landkreis Nordhausen21.4141.842

Wahrscheinlichkeit, dass eine Demenz auftritt mit Lebensalter
65 – 69 Jahre1,6 %
70 – 74 Jahre3,5 %
75 - 79 Jahre7,4 %
80 – 84 Jahre15,7 %
85 – 89 Jahre26,2 %
90 – 94 Jahre41,0 %
über 95 Jahre46,3 %

Es muss hinzugefügt werden, dass die Pflege eines an Demenz erkrankten Menschen einen 24-stündigen Einsatz erfordert und eine Pflege zu Hause auf Dauer eine kaum zu ertragende Belastung für die pflegende Familie darstellt. Allgemein gibt es derzeitig 2,9 Millionen Pflegebedürftige, von denen 2,08 Millionen zu Hause versorgt werden. Es ist also sinnvoll die Zahl der Pflegeheime zu erhöhen und das entsprechende Personal auszubilden und auch entsprechend zu entlohnen. Momentan gibt es in Deutschland 13600 Pflegeheime mit 730.000 Beschäftigten.
Dr. Hannelore Pientka
Autor: red

Kommentare

Bisher gibt es keine Kommentare.

Kommentare sind zu diesem Artikel nicht möglich.
Es gibt kein Recht auf Veröffentlichung.
Beachten Sie, dass die Redaktion unpassende, inhaltlose oder beleidigende Kommentare entfernen kann und wird.
Anzeige symplr
Anzeige symplr