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So, 10:50 Uhr
05.11.2017
Wohnungsmarktbericht Ostdeutschland

In Thüringen steigen Mieten und Kaufpreise

Steigende Haushaltszahlen, abnehmende Arbeitslosigkeit und wachsende Kaufkraft führen derzeit zu einem Nachfrageboom an den Wohnimmobilienmärkten Thüringer Groß- und Mittelstädte. Das geht aus dem zweiten „Wohnungsmarktbericht Ostdeutschland“ hervor, den die TAG Immobilien AG heute veröffentlicht hat...

In Verbindung mit den relativ geringen Neubauaktivitäten und dem Rückbau leer stehender Bestandsobjekte in den vergangenen Jahren führt dies vielerorts zu deutlich sinkenden Leerständen sowie zu steigenden Mieten und Kaufpreisen. Letztere haben sich für Wohneigentum in Eisenach beispielsweise seit 2012 verdoppelt. Da sich die Kaufkraft parallel dazu spürbar erhöht hat, schlagen sich Mietsteigerungen jedoch kaum in einem Anstieg der Wohnkostenbelastungsquote nieder, die an einigen Standorten sogar rückläufig ist.

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Wie bereits im Vorjahr, wurden für den Bericht 27 ostdeutsche Groß- und Mittelstädte von dem Immobilienberatungsunternehmen Wüest Partner Deutschland analysiert. In die Untersuchung eingeflossen sind u. a. Daten zur demografischen und wirtschaftlichen Entwicklung, zu Miet- und Kaufpreisen, zu Renditen sowie zur Belastung der Haushalte durch die Wohnkosten.

Beinahe Vollvermietung in Erfurt, Jena und Weimar

Die regionalen Zentren Thüringens profitieren derzeit von einem signifikanten Anstieg der Zahl ihrer privaten Haushalte. In Erfurt, Jena, Gera, Weimar und Eisenach, den größten Städten des Freistaats, nahm die Zahl der Haushalte allein in den Jahren von 2015 bis 2017 um 3 % (Jena) bis 4,3 % (Erfurt) zu. Gleichzeitig gingen die Leerstände wegen der geringen Bautätigkeit der vergangenen Jahre deutlich zurück und liegen in Erfurt, Jena und Weimar nur noch im Bereich zwischen 1,1% und 2,5%, was einer annähernden Vollvermietung entspricht. „Insbesondere in der Landeshauptstadt Erfurt führen positive wirtschaftliche Entwicklungen und Bevölkerungswachstum mittlerweile zu einem spürbaren Anstieg des Wohnungsbedarfs.

Das ökonomische Wachstum wird von inzwischen rund 14.000 Unternehmen aus den Bereichen Maschinen- und Anlagenbau, Medien- und Kreativwirtschaft, Gartenbau, Nahrungsgüterindustrie, Mikrotechnologie und Photovoltaik getragen, die sich in und um Erfurt angesiedelt haben. Das beeinflusst sowohl den regionalen Arbeitsmarkt als auch die Kaufkraftentwicklung positiv“, sagt Claudia Hoyer, Vorstand der TAG Immobilien AG. Die Arbeitslosenquote in Erfurt ist seit 2010 um 26,5 % gesunken und liegt derzeit nur noch bei 7,5 %. Vergleichbare Trends zeichnen sich auch in Weimar, Gera, Eisenach und Jena ab.

Steigende Kaufkraft bremst Anstieg

Die steigende Wohnungsnachfrage äußert sich inzwischen an mehreren Standorten in deutlichen Steigerungen der Wohnungsmieten und Kaufpreise. Die Kaufpreise für Neubau-Eigentumswohnungen haben sich von 2012 bis 2017 in Eisenach am stärksten erhöht. Mit einer Steigerung um 108,6 % haben sie sich mehr als verdoppelt und liegen nunmehr bei rund 2.000 €/m². In Erfurt, Gera und Weimar liegen die Quadratmeterpreise im Neubau inzwischen deutlich über 2.000 €/m², in Erfurt sogar bei fast 2.800 €/m². Bei den Preisen für Bestandsimmobilien ergaben sich in Erfurt, Jena und Eisenach jeweils Steigerungen zwischen 12 % und 14 %, während es in Weimar nur 6,0 % waren und in Gera sogar ein minimaler Preisrückgang um 0,4 % erfolgte.

Die stärksten Mietsteigerungen innerhalb der vergangenen fünf Jahre wurden mit 11,1 % in Eisenach registriert, dicht gefolgt von Erfurt, wo die Mieten sich im selben Zeitraum um 10,5 % verteuerten. In Weimar und Gera waren mit 6,6 % beziehungsweise 3,6 % relativ moderate Steigerungen zu verzeichnen, während es in Jena mit + 0,6 % die geringsten Veränderungen gab.

Dabei ist allerdings zu berücksichtigen, dass Jena hinsichtlich der Mietpreise bereits 2012 der teuerste Thüringer Standort war und diese Position nach wie vor innehat. Derzeit liegen die Wohnungsmieten in Jena bei durchschnittlich 8,57 €/m², während Erfurt (7,02 €/m²) und Weimar (7,00 €/m²) erst mit relativ großem Abstand folgen. Vor dem Hintergrund der positiven wirtschaftlichen Entwicklung hat sich die Kaufkraft in der Region deutlich erhöht. Deshalb schlugen sich die steigenden Mieten nur in Jena und Weimar in einer moderaten Erhöhung der Wohnkostenbelastungsquoten nieder, die sich an diesen Standorten um 1,5 beziehungsweise 1,0 Prozentpunkte erhöhte und nunmehr bei 26,6 % bzw. 24,9 % liegt. In Eisenach, Erfurt und Gera hingegen ging die Wohnkostenbelastungsquote um Werte zwischen 0,1 und 0,8 Prozentpunkten zurück und liegt dort durchweg unterhalb von 22 %.

Der vollständige „Wohnungsmarktbericht Ostdeutschland 2017“ steht Ihnen kostenlos zum Download zur Verfügung:
https://www.tag-ag.com/service/downloads/wohnungsmarktbericht/
Autor: red

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