eic kyf msh nnz uhz tv nt
Mo, 14:00 Uhr
09.04.2018
Zappelini geht in die dritte Zeltsaison

Das blaue Wunder ist zurück

Kleine Kunst, große Künstler - die dritte Zelt-Spielzeit des jungen Zirkus Zappelini bringt auch in diesem Jahr wieder internationales Flair und außergewöhnliche Shows nach Nordthüringen. Im blauen Zirkuszelt am Nordhäuser Altentor präsentiert man demnächst wieder Avantgarde-Artistik, Zauberei, Musik und Comedy für jedermann...

Bereit für die dritte Zelt-Saison: Steffi Böttcher und Alexander Jäger (Foto: Angelo Glashagel) Bereit für die dritte Zelt-Saison: Steffi Böttcher und Alexander Jäger (Foto: Angelo Glashagel)

Kunst findet man in Galerien, Theatern oder auf kleinen Bühnen in großen Städten. Zum Zirkus gehören Zelt, Manege und exotische Tiere. Kunst und Zirkus, das geht in im allgemeinen Verständnis nicht unbedingt zusammen, zumindest nicht in Deutschland.

Das zu ändern haben sich die jungen Wilden vom Zirkus Zappelini auf die Fahnen geschrieben, Artistik, Clownerie und Kabarett als Kunstform, die Idee vom "neuen Zirkus", soll auch am Harzrand Anklang finden. Einen großen Schritt dahin tat man vor zwei Jahren, am Altentor wurde im Frühjahr 2016 die erste Saison im blauen Zappelini-Zelt eröffnet.

Anzeige symplr
Der Zirkus habe sich seitdem gut entwickelt, sagt Tom Landsiedel, Vorsitzender des Vereins Studio 44, der den jungen Zirkus trägt. Während man im ersten Jahr rund 1.900 Besucher begrüßen durfte waren es im Jahr darauf bei nur einer Show mehr schon knapp 4.400, erklärte Landsiedel heute, "die steigende Akzeptanz zeigt das man hier auch etwas bewegen kann, wenn man anpackt".

Das neue Programm soll ein breiteres Publikum ansprechen und kommt bewusst familienfreundlicher daher als in der vergangenen Saison. Auf avantgardistische Kunst und außergewöhnliche Shows hat man natürlich trotzdem nicht verzichtet.

Zur Eröffnung am 5. Mai wird man mit Wes Peden einen der international angesagtesten Jonglage-Künstler begrüßen dürfen. " Wes Peden produziert neue Tricks wie am Fließband", sagt Steffi Böttcher, vom Zirkus Zappelini, "sein neues Programm "Zebra" wird dieses Jahr in Deutschland nur ein einziges mal zu sehen sein: bei uns im Zelt."

Wes Peden produziert neue, faszinierende Tricks am Fließband - am 5. Mai wird er mit "Zebra" in Nordhausen zu sehen sein (Foto: Avi Pryntz Nadworny) Wes Peden produziert neue, faszinierende Tricks am Fließband - am 5. Mai wird er mit "Zebra" in Nordhausen zu sehen sein (Foto: Avi Pryntz Nadworny)

Wes Peden produziert neue, faszinierende Tricks am Fließband - am 5. Mai wird er mit "Zebra" in Nordhausen zu sehen sein. Foto: Avi Pryntz Nadworny

Am 19. Mai folgt ein alter Bekannter, der "Kaosclown". Für die neue Spielzeit hat Conrad Wawra Verstärkung mitgebracht, mit dem Zirkus Funk Orchester Weimar will der Clown Artistik, Comedy und Musik miteinander verbinden. Nach der Show wartet auf die Gäste noch eine Stunde Live-Konzert.

"Die Bühne gehört dir" heißt es am 23. Mai, beim Trash-Kabarett werden Künstler und Laien aus der Region zeigen was sie können. Das Format geht bereits in seine vierte Runde und wird unter dem Motto "Stars on Mars" in galaktische Sphären abheben. "Wir wollen das Publikum auf die Bühne holen, jeder kann mitmachen, das wird ein Abend voller verrückter Sachen", versprach Steffi Böttcher heute.

Das Zelt soll für alle da sein, ergänzte Zirkuschef Landsiedel, deswegen freue man sich auch über jede Kooperation und jeden Verein, der das Zelt für seine Zwecke nutzen will. Zum festen Freundeskreis gehört inzwischen auch der Jazzclub Nordhausen, der mit der "Jindrich Staidel Combo" am 26. Mai zur humorgeladenen Jazzpolka bittet.

Gemütlich geht es danach am 2. Juni zu, die Zappelinis laden zum Familienfest und wollen auf dem ganzen Platz für Zirkusflair sorgen. Neben Kaffee, Kuchen und Cocktails soll es jede Menge kleiner Showeinlagen und Workshops für Jung und Alt geben. Am Abend warten Siegfried und Joy mit ihrer charmant-skurrilen Zaubershow auf die Gäste.

Experimentell wird es 3. juni. Der Klub Girko präsentiert mit "122x244 - and a lot of little pieces"eine Show die sich ganz auf das Thema Holz konzentriert und mit allerlei Klötzen verrückte Dinge anstellen wird. Das frischgebackene Duo steht noch ganz am Anfang der kreativen Karriere, insofern soll das Nordhäuser Zirkuszelt auch eine Plattform für junge Künstler sein, erklärte Alexander Jäger, neben Steffi Böttcher die zweite Säule der Zappelinis.

Besonders freuen sich die beiden schon auf das große Finale am 23. Juni. "Nach drei Jahren haben wir es endlich geschafft den Zirkus Kadarka zu holen", sagt Jäger. Den Frontmann der Zirkuscrew, Elias Elastisch begeisterte schon im vergangenen Jahr, jetzt bringt er den Rest seiner Truppe mit. Die Show verbindet Trash mit Tradition, orientiert sich an den "Freak-Shows" des klassischen Straßenzirkus und dürfte enstprechend ausgefallen daherkommen.

Hi Freaks: der "Zirkus Kadarka" verbindet Trash und Tradition (Foto: Studio 44 e.V.) Hi Freaks: der "Zirkus Kadarka" verbindet Trash und Tradition (Foto: Studio 44 e.V.)

Verbinden Trash mit Tradition: der Zirkus Kadarka

Auch wenn die Bühne gerade nicht bespielt wird soll es in den 90 Tagen der Saison einiges zu sehen geben. Außerhalb des regulären Programms wartet die Ausstellung Circus. Freiheit. Gleichschaltung., die sich mit dem Zirkusleben während des Nationalsozialismus beschäftigt. Außerdem wird der Landesverband für kulturelle Jugendbildung (LKJ) am 28. Juni die Verleihung der diesjährigen Kulturzertifikate im Zelt durchführen. Dahinter verbirgt sich eine Sammelheft-Aktion für junge Leute, die mit ausreichend Stempeln im "Thüringer Kulturpass" an einem Gewinnspiel teilnehmen können. Stempel kann man bei allen Kultureinrichtungen und -veranstaltungen bekommen.

Die Zappelinis selbst wird man in dieser Saison indes eher selten im Zelt antreffen. In den letzen beiden Jahren habe die Zeltsaison viele Kräfte gebunden, erklärten Böttcher und Jäger, die einzigen Hauptamtlichen Mitarbeiter des Vereins. Inzwischen habe man viel an Erfahrung gewonnen, sagt Steffi Böttcher, "das heißt auch das wir die Türen für den jungen Zirkus wieder weit aufmachen können". Soll heißen: bei den Zappelinis ist wieder mehr Platz und Zeit für junge (und ältere) Artisten. Was dabei herauskommen kann lässt sich zur Zeit etwa bei "Hip Hop Händel" im Nordhäuser Theater bewundern und auch im Herbst werden die Zappelinis wieder auf der großen Bühne stehen. Das genaue Programm zur 3. Zeltsaison findet sich auch auf der Website des jungen Zirkus.
Angelo Glashagel
Autor: red

Kommentare

Bisher gibt es keine Kommentare.

Kommentare sind zu diesem Artikel nicht möglich.
Es gibt kein Recht auf Veröffentlichung.
Beachten Sie, dass die Redaktion unpassende, inhaltlose oder beleidigende Kommentare entfernen kann und wird.
Anzeige symplr
Anzeige symplr