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Fr, 07:00 Uhr
01.06.2018
Lichtblick

Dann ist man raus...

Es wird hektisch auf dem Bildschirm. Von 100 Spielern sind nur noch 24 im Spiel, das Spielfeld wird kleiner und kleiner. Alle paar Minuten werden die Figuren, die in der ausladenden Welt herum huschen und vorsichtig um die Ecke gucken, weiter zusammengetrieben. Ein Sturm aus Energie engt den Spielbereich immer weiter ein...


Wer darin stehen bleibt, dessen Gesundheitsanzeige geht in wenigen Sekunden auf 0. Dann ist man raus. Das Spiel will es so. Die Spieler sollen unweigerlich ihre Figuren miteinander kämpfen lassen, damit es einen Sieger gibt. Sinn des Spiels ist es herauszufinden, wer am kreativsten Barrikaden errichtet, wer am klügsten die Umgebung nutzt, wer am listigsten ist und wer am besten mit seinen virtuellen Waffen umgehen kann.

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Die einen würden sagen: Es ist ein Ballerspiel. Ich sage es ist ein Geschicklichkeitsspiel. Wer nutzt die Spielmechanik am geschicktesten und bleibt als letzter von 100 Spielern übrig. Wer schaltet sich als nächstes ein neues Kostüm für seine Figur frei, oder ein neues Aussehen für seine Waffe. Wer wird bereits in der neuen Runde erkannt und die Mitspieler wissen: Boa!!! Der hat schon oft gewonnen, der ist gut, der hat in dieser virtuellen Welt schon ne Menge Ruhm erlangt. Nach 15 Minuten ist der Spaß im Durschnitt vorbei. Es wird abgerechnet. Wieviel Punkte habe ich geholt, wie ist meine Trefferquote, was schalte ich frei?
Eine neue Runde kann gestartet werden. Oder ich bin für heute fertig und Schließe die Anwendung, weil wichtigeres auf mich wartet.

Wir aber haben nicht empfangen den Geist der Welt, sondern den Geist aus Gott, damit wir wissen, was uns von Gott geschenkt ist.
Und davon reden wir auch nicht mit Worten, welche menschliche Weisheit lehren kann, sondern mit Worten, die der Geist lehrt.
So Paulus im 1. Brief an die Korinther im zweiten Kapitel.

Zurück zum Spiel: „Fortnite“ heißt der Spaß und ist ein ziemlicher Renner auf dem PC und auf den Konsolen. Aufmerksam bin ich darauf geworden, weil die Konfirmanden mir davon erzählt haben. Es ein gutes Bild dafür ist, was es heißt den „Geist der Welt“ zu beschreiben, von dem die Bibel spricht. Das Leben, in dem wir uns bewegen, kann manchmal genauso sein:
  • Wer stehen bleibt: verliert, ist raus.
  • Wer sich nicht ständig umschaut, auf alles gefasst ist: verliert, ist raus.
  • Wer keinen „Skill“ hat, also keine Leistung im Spiel bringt: verliert, ist raus.
  • Wer schon an seiner Aufmachung und den Gegenständen die er besitzt erkannt wird, ist anerkannt, dem wird nachgeeifert.

Der Geist der Welt.

In einem Videospiel eine harmlose Spielerei, die zum Abschalten vom Arbeits- oder Schulalltag gut sein kann. Im realen Leben ist dieser Geist viel älter als jedes Spiel, die Bibel kennt ihn schon. Und er ist fatal. Wir können diesen Geist auch knapp 2000 Jahre nach dem Bibelwort spüren, vielleicht heute mehr als je zuvor.

Nun könnt ich ihnen erzählen, dass der Geist Gottes das genaue Gegenteil davon ist. Ich könnte erzählen was er nicht ist. Das wäre nicht nur vorhersehbar und langweilig. Es würde auch viel zu kurz greifen und dem nicht gerecht werden, was ich als den Geist Gottes beschreiben möchte. Deswegen will ich zum Schluss meine Eindrücke mit diesem Geist sprechen lassen:

Der Geist Gottes.

Das ist, wenn Menschen die sich unterschiedlich gut kennen, die unterschiedliche Geschichten haben zu einer Gemeinschaft werden.
Das ist, wenn junge und Menschen, nicht nur über Jesus hören, sondern auch fragen können.

Wenn sie eigene Wege finden mit dem Mysterium des Glaubens umzugehen. Geist Gottes ist, wenn um Verzeihung gebeten wird. Und ein ehrliches „Geht klar“, die Antwort ist.

Geist Gottes ist, wenn Dinge und Fragen des Glaubens nicht nur gelernt werden, sondern wenn sie erlebt werden. Geist Gottes ist, wenn wir einander Schmerz, Schwäche, Schuld erzählen und uns nicht in Gewinner und Versager einteilen.

Wenn wir Lustiges, Freudiges, Liebevolles teilen.
Geist Gottes ist, wenn er Jesus unter uns lebt. Wenn wir ihm vertrauen.
Pfarrer Martin Weber
Autor: nnz

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