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Mi, 14:47 Uhr
08.08.2018
Zum Internationalen Tag der Katze

NABU: Immer noch viel zu wenige Luchse

Den Internationalen Tag der Katze nimmt der NABU in Thüringen zum Anlass, um auf die Lebensumstände Europas größter Wildkatzenart hinzuweisen. „Aktuell unternehmen die Luchsjungen mit ihren Müttern erste Streifzüge durch unsere Wälder und Landschaften“, berichtet Silvester Tamás, der Koordinator des NABU-Luchsprojektes „PLAN P wie Pinselohr – Luchse in die Mitte bitte!“...

Luchs (Foto: Leo/fokus-natur.de) Luchs (Foto: Leo/fokus-natur.de)
„Die Kleinen wurden im Mai geboren und sind nun sehr unternehmungslustig. Sie tollen herum und entdecken eine aufregende und spannende neue Welt mit ihren eigenen Luchsaugen und Pinselohren.“

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Die Luchsjungen stoßen jetzt bei ihren Streifzügen oft an unnatürliche Grenzen und lebensbedrohliche Gefahrenstellen, wie Straßen, Siedlungen und weiträumig ausgeräumte Agrarflächen. Mit den aktuellen Zahlen des Bundesamtes für Naturschutz wurden im Monitoringjahr 2017/18 genau 77 selbstständige Luchse für ganz Deutschland gezählt.

„Viel zu wenig, wenn man bedenkt, dass die ersten Luchse in Deutschland und in der Schweiz bereits in den 1970er Jahren ausgewildert worden sind“, so Tamás. „Neben der illegalen Verfolgung der schönen majestätischen Samtpfote, zählen Straßenverkehr und eine fehlende ausreichende Vernetzung der potentiellen und bereits etablierten Luchslebensräume zu den limitierenden Faktoren, die verhindern, dass sich Luchse erfolgreich in Deutschland ausbreiten, dauerhaft niederlassen und auch verpaaren können.“

Deshalb fordert der NABU zum Internationalen Tag der Katze mehr Vernetzung für die Wildtiere und mehr Schutz für ihre begrenzten Lebensräume. Jährlich sterben auf unseren Straßen mehr als etwa 260.000 größere Wildtiere. „Das ist unerträglich! Denn darunter finden sich auch viel zu oft die ohnehin schon seltenen Luchse“, erklärt der NABU-Projektkoordinator. „Wenn wir wollen, dass die schönen Pinselohren wieder eine echte Chance in Deutschland haben, dann müssen wir auch dafür sorgen, dass sich Luchse gefahrlos durch unsere Wälder und über unsere Straßen bewegen können. Genügend Querungshilfen sind dabei ein wichtiger Baustein“.

Ein gutes Zeichen: Luchse sind auch immer öfter in Thüringen zu sehen. Der NABU Thüringen starte letztes Jahr im Juli das Luchsprojekt „PLAN P wie Pinselohr – Luchse in die Mitte bitte!“. Hier sammelte der NABU bereits zahlreiche aktuelle Daten und Meldungen zu Luchsen und unterstützt damit maßgeblich das Monitoring im Freistaat. „Darüber hinaus möchten wir für ihre Akzeptanz werben und auf die Herausforderungen aufmerksam machen, denen Europas größten Katzen in unserer sehr verbauten Landschaft ausgesetzt sind“, sagt Silvester Tamás.

Nähere Infos: www.NABU-Thueringen.de
Autor: nnz

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