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MATHEMATISCH BETRACHTET UND KOMMENTIERT

Wer redet hier eigentlich mit wem?

Sonntag, 19. November 2017, 13:15 Uhr
Wenn man wissen will, wer und was Schuld an dem Jamaika-Dilemma hat, hilft vielleicht ein Blick auf das amtliche Endergebnis der Bundestagswahl weiter...

1.CDU26,8 %
2.SPD20,5 %
3.AfD12,6 %
4.FDP10,7 %
5.DIE LINKE9,2 %
6.GRÜNE8,9 %
7.CSU6,2 %
8.Sonstige5,0 %

Über eine Koalition verhandeln im Moment also der 1., 4., 6. und 7..

Was sagt das Wahlergebnis den Parteien?
1. Die GroKo hat in der letzten Wahlperiode viele Fehler gemacht und bekommt dafür den Denkzettel.
2. Die GroKo soll weiter und in der neuen Wahlperiode alles besser machen.

Eine andere Aussage lässt sich mathematisch nicht ableiten. So funktioniert Demokratie. Warum funktioniert sie in diesem Fall so nicht? Weil die SPD auf dem Standpunkt steht, dass sie die Wähler für dieses Ergebnis abstrafen muss: Wenn ihr uns nicht mehrheitlich liebt, spielen wir nicht mehr mit, sondern gegen euch! Ihr werdet sehen, was ihr davon habt, denn wir machen jetzt Opposition.

Durch diese Einstellung der SPD-Führung wedelt jetzt der CSU-Schwanz (Oliver Welke hatte eine andere Bezeichnung dafür, siehe heute-show vom 10.11.) mit dem Hund. Fanatismus pure der Verhandlungspartner gegeneinander. Fanatiker können keine Koalition eingehen, weil ihnen der Sinn für den Kompromiss fehlt.

Was bringen Neuwahlen? Da wage ich nur eine Prognose: Die SPD wird noch härter abgestraft. Wer wählt schon eine Partei, die gar nicht regieren will, wenn sie denn könnte?

Und nun noch ein Blick ins Sportliche: Die beiden letzten einer Tabelle steigen im Allgemeinen ab.
Jürgen Wiethoff
Autor: red

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