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Heilbad Heiligenstadt

Unternehmertreff mit Spitzensportlern

Mittwoch, 07. März 2018, 21:23 Uhr
Wenn am Abend das Autohaus Peter in Heilbad Heiligenstadt hell erleuchtet ist, dann ist es meist der Hinweis auf eine besondere Veranstaltung. So trafen heute Abend beispielsweise Unternehmer auf Spitzensportler. Bürgermeister Thomas Spielmann hatte zum traditionellen Unternehmertreffen eingeladen - Helmut Peter holte Spitzensportler dazu.....

Beim Unternehmertreff (Foto: Ilka Kühn) Beim Unternehmertreff (Foto: Ilka Kühn)
Gäste beim Unternehmertreff - von links_ Karl-Heinz Grüber, Nina Schilk, Tatjana Hüfner und Herbert Müller

Bürgermeister Thomas Spielmann freute sich, dass er neben den Unternehmern und Vertretern des Landkreises und einiger Kommunen zwei sehr erfolgreiche Sportlerinnen begrüßen konnte: zum einen die Rennrodlerin Tatjana Hüfner, Olympiasiegerin und Weltmeisterin sowie ihren Manager Karl-Heinz Grüber, und die Handballerin des Thüringer Handball Clubs (THC) Nina Schilk mit Trainer Herbert Müller.

Thomas Spielmann (re.) (Foto: Ilka Kühn) Thomas Spielmann (re.) (Foto: Ilka Kühn)

Der Heiligenstädter Bürgermeister sprach zunächst Helmut Peter und seinem Team seinen Dank aus, dass er den Abend ausrichtete. Er vergaß aber auch nicht, den Autohaus-Chef und die Entwicklung des Unternehmens vorzustellen. So erfuhren die Gäste auch einiges aus dem Leben von Helmut Peter, dass nicht unbedingt in Zeitungen zu lesen ist. Auch, dass er sich nicht in eine bestimmte politische Richtung zuordnen lassen möchte, denn Helmut Peter sagt selbst: Ich bin weder schwarz noch gelb, grün oder rot. Ich bin für die Wirtschaft!

Unternehmertreff (Foto: Ilka Kühn) Unternehmertreff (Foto: Ilka Kühn)

Helmut Peter erklärte, worum es geht, nämlich darum, dass sportliche Erfolge auch vergleichbar seien mit wirtschaftlichen Erfolgen. Er stellte zu Beginn die Frage, wie es kommt, dass der Landkreis Eichsfeld immer Geld habe, der Kreis Nordhausen immer so kurz am Abnippeln sei und man von Mühlhausen gar nicht reden brauche. Das hat Ursachen, die sieht er in den Menschen begründet, die lenken und leiten. Und es geht auch um das Zusammenspiel von erfolgreichen Sportlern und der Wirtschaft, ihren Sponsoren. Das macht es beispielsweise aus, wenn Sportler auf den Siegertreppchen stehen sollen.

Helmut Peter, Herbert Müller, Nina Schilk (Foto: Ilka Kühn) Helmut Peter, Herbert Müller, Nina Schilk (Foto: Ilka Kühn)

Wie man im Sport erfolgreich wird, machte eindrucksvoll der einstige Handballer und jetzige Trainer des THC, Herbert Müller deutlich. Den 1. FC Nürnberg hatte er bereits mehrfach zum Meistertitel geführt. Unter seiner Leitung gewann Bundesligist THC Erfurt-Bad Langensalza bereits sechs Mal die Deutsche Meisterschaft. Er hatte zu Beginn zum Langensalzaer Bürgermeister Gerd Schönau gesagt, er käme nicht für Platz fünf nach Thüringen! Die Handballerinnen wurden gefordert - und wie man sieht, es zahlt sich aus.

Unternehmertreff (Foto: Ilka Kühn) Unternehmertreff (Foto: Ilka Kühn)

Die Championsleague der Frauen des THC wird in Nordhausen gespielt, die Bundesligaspiele in Bad Langensalza. Wer Herbert Müller einmal persönlich erlebt, spürt, was Handball für ihn bedeutet.

Jeden Tag wird trainiert. Seit acht Jahren hat er heute das erste Mal beim Training gefehlt. Aber er war mit Nina Schilk zusammen gern der Einladung zum Unternehmertreff gefolgt. Und von den Unternehmern gabs kräftigen Beifall für einen Trainer, der weiß, worauf es ankommt, der andere mitzieht.

Helmut Peter, Karl-Heinz Grüber und Tatjana Hüfner (Foto: Ilka Kühn) Helmut Peter, Karl-Heinz Grüber und Tatjana Hüfner (Foto: Ilka Kühn)

Das bekräftigte auch Karl-Heinz Grüber als Manager von Tatjana Hüfner und Sponsor des Rennrodelsports. Er würde sofort Herbert Müller nach Oberhof holen, solche Trainer brauche man auch dort. Karl-Heinz Grüber ist Türenproduzent und hat sich seit vielen Jahren dem Rennrodelsport verschrieben. Als er das erste Mal zu einem Weltcup nach Oberhof kam, war er entsetzt, dass nur 1000 Zuschauer zum Biathlon kamen. Sogleich löste er eine Marketingstrategie aus. Busse voller Schüler wurden nach Oberhof gefahren, um sich die Wettbewerbe anzuschauen und sich vielleicht für den Sport zu interessieren. Ein Fanclub wurde ins Leben gerufen, der heute 1500 Mitglieder hat. Aus den einst 1000 Zuschauern sind inzwischen 10 000 geworden. Davon profitieren Hotels und vieles andere. Dann baute Grüber auch die Schlitten selbst und zeigte beispielsweise auch den Bayern, was Thüringen kann.

Natürlich kamen die beiden Sportlerinnen auch zu Wort, stellten sich und ihre Entwicklung vor. Es war zuspüren, dass Nina Schilke im Handball aufgeht. Dabei hat sie nicht den klassischen Profihandballerinenweg vollzogen. Seit drei Jahren spielt sie erst in der Bundesliga. War mit Zweitligist SG Handball Rosengarten in die Bundesliga auf, erzielte in dieser Spielzeit 126 Feldtore. Dann unterschrieb sie einen Vertrag beim Bundesligisten Bayer 04 Leverkusen. Im Sommer 2017 wechselte sie zum Thüringer HC.

Wie eine tausendstel Sekunde über Sieg oder Niederlage entscheiden kann, wurde klar, als Tatjana Hüfner aus ihrem Leben erzählte. Ihr Bruder hatte sie zum Rennrodel gebracht, damals in Blankenburg im Harz. Damit begann eine sportliche Laufbahn, die mit vielen Medaillen und Titeln gekrönt wurde. Die Olympiasiegerin sprach auch ihren Dank für ihren Arbeitgeber, der Bundeswehr aus. Bereits vor der diesjährigen Winterolympiade hatte sie erwähnt, mit dem Sport nun aufzuhören. Den Gästen in Heilbad Heiligenstadt sagte sie, dass noch nicht feststehe, was dann wird. Aber vielleicht würde sie auch noch ein Jahr bis zur WM in Winterberg dem Rennrodel die Treue halten.

Heiko Meissner, Daniel Solf und Andy Wölk (Foto: Ilka Kühn) Heiko Meissner, Daniel Solf und Andy Wölk (Foto: Ilka Kühn)

Das Unternehmertreffen mit Spitzensportlern heute Abend war eine gelungene Sache, in der man Parallelen zwischen Sport und Wirtschaft sehen und ziehen konnte. Beim Imbiss war noch reichlich Zeit für gemeinsame Gespräche. Andy Wölk, Heiko Meissner und Daniel Solf sorgten für eine ausgezeichnete musikalische Unterhaltung.
Ilka Kühn
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