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Di, 13:00 Uhr
31.01.2023
Arbeitsmarktzahlen vom Januar

Arbeitslosigkeit steigt saisonal an

Mit 13.432 Arbeitslosen und einer Arbeitslosenquote von 7,4 Prozent ist der Januar in Nordthüringen zu Ende gegangen. Erstmals berichtet die Agentur für Arbeit Thüringen Nord im Unstrut-Hainich-Kreis über die Arbeitsmarktentwicklung der vier Landkreise...

Der Nordthüringer Arbeitsmarkt im Januar (Foto: AfA) Der Nordthüringer Arbeitsmarkt im Januar (Foto: AfA)

Während eines Pressegespräches beim Unternehmen euronics xxl Moschcau in Mühlhausen analysiert Karsten Froböse, Chef der Nordthüringer Arbeitsagentur die Situation: „Die positive Nachricht zuerst: Die Beschäftigung ist im Unstrut-Hainich-Kreis im ersten Halbjahr 2022 stärker gewachsen. Die Arbeitslosigkeit entwickelt sich aktuell saisontypisch. Entscheidend ist aber der Blick zum Vorjahr.“

Um rund 1.700 Personen sei die Arbeitslosigkeit in den fünf Geschäftsstellen der Arbeitsagentur (Nordhausen, Leinefelde, Sondershausen, Mühlhausen und Bad Langensalza) und den vier Jobcentern gestiegen. „Das betraf im Wesentlichen die Jobcenter“, sagt Froböse. Mit der humanitären Entscheidung Geflüchtete in die Betreuung der Jobcenter zu übernehmen, sei die Arbeitslosigkeit weiter gestiegen, so der Agenturchef.

Aktuell sind 1.325 Männer und Frauen ukrainischer Herkunft arbeitslos gemeldet. Hinzu kommen noch Geflüchtete, die derzeit aus unterschiedlichen Gründen noch nicht als arbeitslos zählen oder an Qualifizierungsmaßnahmen, wie etwa Sprachkursen, teilnehmen. „Es kommen bereits Ukrainer in Arbeit“, bestätigt Froböse. „Für eine größere Anzahl braucht es allerdings ein Grundniveau an Deutschkenntnissen und daran wird gearbeitet.“ Dann hätten auch Geflüchtete in Nordthüringen gute Beschäftigungsmöglichkeiten. Man habe aktuell viele freie Stellen zur Vermittlung. Die Zahl sei so hoch, weil Fachkräfte fehlen. „Wir haben ein leichtes Aber. Es kommen weniger neue Stellen rein“, so Karsten Froböse. Hieran merke man die abgeschwächte Konjunktur. Im Ergebnis sei die Situation trotzdem noch gut.

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Nur leichter Anstieg bei deutschen Arbeitslosen
Beim Blick auf die deutschen Arbeitslosen zeige sich die Situation vergleichsweisemoderater. Die Arbeitslosigkeit sei mit 10.620 Personen Ende des Monats lediglich um 0,5 Prozent (+56) gestiegen. Man habe zwar in den letzten vier Wochen überwiegend saisonal mehr Arbeitslosmeldungen als im Dezember gehabt. Gleichzeitig hätten sich aber auch wieder viele Menschen aus der Arbeitslosigkeit abgemeldet.

Unterbeschäftigung
Ergänzend zur gesetzlich definierten Arbeitslosenzahl veröffentlicht die Agentur für Arbeit Angaben zur Unterbeschäftigung. Zusätzlich zu den Arbeitslosen zählen solche Personen, die nicht als arbeitslos gelten, die aber beispielsweise gefördert werden oder eine Qualifizierung absolvieren. Die Unterbeschäftigung lag im Januar bei 16.453 Personen. Damit stieg der Wert um 1.670 bzw. 11,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat.

Mehr Jobsuchende unter den Jugendlichen
1.178 Jugendliche waren im Januar arbeitslos, 98 mehr als im Monat zuvor. Gegenüber dem Vorjahresmonat stieg die Zahl um rund 330 Personen. Die Arbeitslosenquote der unter 25-Jährigen liegt aktuell bei 7,9 Prozent. Auch hier zeigt sich der Ukraineeffekt deutlich. Für Jugendliche sieht Karsten Froböse unverändert gute Beschäftigungsmöglichkeiten. „Wir haben knapp 120.000 Beschäftigte in Nordthüringen, ein Viertel ist älter als 55 Jahre. Auf 10 Ältere kommen aktuell 3 Jüngere“, laut Froböse. Und damit nicht Genug. Ohne gezielte Zuwanderung werde die Zahl an Erwerbspersonen in den nächsten Jahren um weitere 20 Prozent sinken. Rund 24.000 Personen, das wären dann knapp 5.000 mehr, als jetzt im Kyffhäuserkreis arbeiten.

Deshalb brauche man die jungen Menschen in den regionalen Unternehmen dringend. Helfen könne der Tag in der Praxis. Eine Initiative des Schulamts Nordthüringen, der IHK, der Kreishandwerkerschaften und der Arbeitsagentur für Schülerinnen und Schüler ab Klasse acht. Die Jugendlichen starten einen Tag pro Woche für gut ein Vierteljahr in ein Praktikum bei einem Unternehmen. Danach wird gewechselt, so dass pro Schuljahr mehrere Ausbildungsbetriebe und mehrere Ausbildungsberufe kennengelernt werden können. Neun Schulen beteiligen sich inzwischen mit 460 Schülerinnen und Schülern und rund 400 Betrieben.

Januar 2023: Arbeitslosigkeit steigt in allen Landkreisen
3.612 Arbeitslose waren Ende Januar im Landkreis Nordhausen registriert, rund acht Prozent mehr (+273) als im Dezember 2022. Gegenüber Januar 2022 stieg die Arbeitslosigkeit um knapp zwanzig Prozent (+595). Während bei den Agenturkunden die Arbeitslosigkeit zum Vorjahr um rund 2,7 Prozent sank, stieg beim Jobcenter die Zahl um 31,4 Prozent. Die Arbeitslosenquote liegt aktuell bei 8,8 Prozent. Vor einem Jahr betrug sie 7,2 Prozent.

Der Landkreis Eichsfeld registrierte 2.549 Arbeitslose. Mit einem Plus von über vierzehn Prozent zum Dezember zeigt sich hier der saisonale Ausschlag am stärksten. Über 300 Männer und Frauen meldeten sich im Berichtsmonat nach einer Erwerbstätigkeit arbeitslos, mehr als dreimal so viel wie im Dezember. Der Anstieg zum Vorjahr betrug 13,8 Prozent. Die Arbeitslosenquote liegt derzeit bei 4,7 Prozent. Vor einem Jahr betrug sie noch 4,0 Prozent.

Im Kyffhäuserkreis waren 3.397 Arbeitslose gemeldet. Das sind 10,5 Prozent (+324) mehr als im Vormonat. Zum Vorjahr stieg die Zahl der Jobsuchenden um 19,2 Prozent. Das Jobcenter registrierte allein über 500 Arbeitslose mehr als vor einem Jahr. Rund 350 Personen meldeten sich nach einer Beschäftigung. Im Gegenzug meldeten sich 116 Männer und Frauen in eine Erwerbstätigkeit wider ab, 14 mehr als im Dezember. Die Arbeitslosenquote lag bei 9,4 Prozent, im Januar 2022 betrug sie noch 7,7 Prozent.

3.874 Personen registrierte der Unstrut-Hainich-Kreis Ende Januar, knapp elf Prozent (+373) mehr als im Dezember. Gegenüber dem Vorjahr gab es mit 8,2 Prozent den geringsten Anstieg in Nordthüringen. Die Zahl der Langzeitarbeitslosen ging hingegen im Vorjahresvergleich um 14 Prozent zurück. Die Arbeitslosenquote liegt aktuell bei 9,4 Prozent. Vor einem Jahr lag sie bei 7,7 Prozent.
Autor: red

Kommentare
Jäger53
31.01.2023, 15.15 Uhr
Arbeitslosenzahlen
Wenn unsere hoch gelobten Gäste egal aus welcher Himmelsrichtung endlich Lust auf Arbeit hätten
währen die Zahlen nicht so angestiegen. Es wird natürlich diesem brutalen , gnadenlosen Winter die Schuld gegeben. Gebt unseren lieben Gästen anstatt Geld nur Gutscheine und die Arbeitslosenzahlen gehen schnell zurück.
grobschmied56
31.01.2023, 17.06 Uhr
Aber wie soll man denn ...
... die Gutscheine ins Ausland verschicken? Faxen?...
Nee, geht gar nicht!
Kobold2
01.02.2023, 05.59 Uhr
Immer wieder
Beeindruckend, wie einfach sich manch einer die Erklärung solcher Daten macht....
Über drei manifestierte Ursachen kommt man dabei selten hinaus.
Jäger53
01.02.2023, 07.39 Uhr
Kobold 2
Es ist ganz einfach, keine Flüchtlinge aufnehmen. Wenn andere Länder Krieg gegen Russland führen wollen geht das gerade Deutschland nichts an. Deutschland muss sich bei Russland eigentlich dankbar zeigen. Ich sehe Panzerlieferungen an die Ukraine als eine Kriegserklärung an
ein ehemaliges befreundetes Land.
Trüffelschokolade
01.02.2023, 09.47 Uhr
Ineffienz
Ein "ehemals befreundetes Land" was seit Jahren massiv in Deutschland agiert, hier Menschen ermorden lässt, in dem zu Atombombenabwürfen auf Berlin aufgerufen wird, etc.?

Die Ineffienz von Gutscheinen ist gut belegt. Damit wird keinerlei Problem gelöst, der Staat hingegen hat nur noch wesentlich mehr Aufwand. Mit anderen Worten: es wird teurer für alle.

Im Übrigen hat Deutschland gewisse Verpflichtungen. Es gibt so Sachen wie Grundgesetz, Menschenrechte, und co. Ich weiß, sowas ist vielen der Menschen hier ein Dorn im Auge, sie sehen geflüchtete Menschen eh kaum als vollwertige Menschen an. Aber noch sind wir an grundlegende Werte und Gesetze gebunden...
Kobold2
01.02.2023, 10.14 Uhr
Bei einfachen
Denkmustern hat internationales Volkerrecht wohl graf kein Platz. Wer hier von ehemaligen befreundeten Land schreibt, sollte andern nichts von Propaganda und Linientreue vorwerfen.
Erstaunlich, wie lange die SED Propaganda anhält.
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