Do, 16:07 Uhr
07.12.2023
Statement der ThEGA zur geplanten Gesetzesänderung
Thüringer Landesenergieagentur für Windräder im Wald
Der Thüringer Landtag stimmt am Freitag über einen Gesetzesentwurf der FDP ab, der das Errichten von Windrädern im Wald erschweren soll. Dazuäußerte sich Ramona Rothe, Leiterin der Servicestelle Windenergie bei der Landesenergieagentur ThEGA...
Für das Planen und Umsetzen von Windenergie-Projekten im Wald gelten zurecht hohe Hürden. Sie bedürfen einer sorgfältigen Prüfung, ökologischen Rahmenbedingungen müssen berücksichtigt werden. Ein pauschales Verbot für den Bau von Windrädern im Wald – auch auf geschädigten Waldflächen – halten wir aus diesen Gründen für falsch:
Als Landesenergieagentur beraten wir viele Thüringer Unternehmen, die bereits an einer Energieversorgung auf Basis von erneuerbaren Energien arbeiten. Windenergie ist besonders bei energieintensiven Unternehmen aus der Glas-, Stahl- und Papierindustrie eine wichtige Option, um auch künftig wirtschaftlich produzieren zu können. Da sich diese Unternehmen oft im ländlichen Raum befinden, ist der Bau von Windrädern auf Waldflächen ein entscheidender Faktor für deren künftige Energieversorgung. Ein pauschales Verbot von Windenergie im Wald gefährdet deshalb aus unserer Sicht Arbeitsplätze, Steuereinnahmen für strukturschwache Gebiete und den Wirtschaftsstandort Thüringen.
Der Bund hat die Länder verpflichtet, bis 2032 zwei Prozent ihrer Landesfläche für den Ausbau der Windenergie zur Verfügung zu stellen. Bis 2027 muss Thüringen 1,8 Prozent der Landesfläche bereitstellen, bis 2032 sind es 2,2 Prozent. Derzeit liegt Thüringen bei 0,4 Prozent. Ohne das Einbeziehen von geschädigten Waldflächen ist dieses Ziel vermutlich nicht erreichbar. Regionale Planungsgemeinschaften arbeiten bereits daran, Windvorranggebiete mit Flächen für Windenergie auszuweisen. Ein Verbot von Windrädern im Wald würde dazu führen, dass bereits erfolgte Planungen seitens der Landesbehörden, aber auch von Industrie- und Energieunternehmen überflüssig werden. Bereits getätigte Ausgaben in Millionenhöhe und viel Vertrauen gingen verloren.
Aus unseren Beratungsgesprächen mit Thüringer Unternehmen und Kommunen wissen wir, dass diese sich vor allem Planungssicherheit und verlässliche Bedingungen für die Energiewende wünschen. Ein Verbot von Windenergie im Wald würde dazu führen, dass Thüringen die 1,8-Prozent-Flächenvorgabe des Bundes bis 2027 nicht erreicht. Dadurch würden die bestehenden Regional- und Bebauungspläne ihre Gültigkeit verlieren. Die Folge: Projektierungsunternehmen können auf allen für Windenergie möglichen Flächen einen Bauantrag für Windenergieanlagen stellen – bis das Flächenziel des Bundes erreicht ist. In einer solchen Situation sind Planbarkeit, regionale Wertschöpfung und Beteiligung an Windenergieprojekten kaum noch möglich.
Unser Wald braucht Hilfe. Er ist vielerorts durch die Folgen des Klimawandels stark geschädigt. Diese Hilfe kostet Geld. Dieses Geld kann etwa durch klug platzierte Windräder, zum Beispiel auf Kahlflächen im Wald, verdient werden. Aus unserer Sicht ist Windenergie keine Gefahr für den Wald, sondern kann ihm helfen. Windenergie muss konstruktiv gestaltet und sollte nicht durch pauschale Verbote erschwert werden.
Als Landesenergieagentur plädieren wir dafür, Entscheidungen von volkswirtschaftlicher Tragweite nicht parteipolitisch motiviert in ein Gesetz (mit verfassungsrechtlichen Bedenken) zu überführen. Vielmehr wünschen wir uns einen konstruktiven Austausch mit allen Beteiligten – von der Forstwirtschaft, dem Naturschutz und der Industrie bis zu den Gemeinden und vor allem den Bürgerinnen und Bürgern. Die ThEGA steht als Landesenergieagentur Thüringens für einen solchen Dialog gern bereit.
Hintergrund:
In diesem Jahr wurden in Thüringen sechs Windenergieanlagen mit einer Leistung von 32,4 Megawatt installiert. Um die deutschen Klimaziele und das 2-Prozent-Ziel der Bundesregierung zu erfüllen, müssten in Thüringen bis 2032 pro Jahr etwa 60 Windräder der neuesten Generation errichtet werden.
Die Thüringer Energie- und GreenTech-Agentur GmbH (ThEGA) ist die Landesenergieagentur des Freistaates Thüringen.
Autor: redFür das Planen und Umsetzen von Windenergie-Projekten im Wald gelten zurecht hohe Hürden. Sie bedürfen einer sorgfältigen Prüfung, ökologischen Rahmenbedingungen müssen berücksichtigt werden. Ein pauschales Verbot für den Bau von Windrädern im Wald – auch auf geschädigten Waldflächen – halten wir aus diesen Gründen für falsch:
Als Landesenergieagentur beraten wir viele Thüringer Unternehmen, die bereits an einer Energieversorgung auf Basis von erneuerbaren Energien arbeiten. Windenergie ist besonders bei energieintensiven Unternehmen aus der Glas-, Stahl- und Papierindustrie eine wichtige Option, um auch künftig wirtschaftlich produzieren zu können. Da sich diese Unternehmen oft im ländlichen Raum befinden, ist der Bau von Windrädern auf Waldflächen ein entscheidender Faktor für deren künftige Energieversorgung. Ein pauschales Verbot von Windenergie im Wald gefährdet deshalb aus unserer Sicht Arbeitsplätze, Steuereinnahmen für strukturschwache Gebiete und den Wirtschaftsstandort Thüringen.
Der Bund hat die Länder verpflichtet, bis 2032 zwei Prozent ihrer Landesfläche für den Ausbau der Windenergie zur Verfügung zu stellen. Bis 2027 muss Thüringen 1,8 Prozent der Landesfläche bereitstellen, bis 2032 sind es 2,2 Prozent. Derzeit liegt Thüringen bei 0,4 Prozent. Ohne das Einbeziehen von geschädigten Waldflächen ist dieses Ziel vermutlich nicht erreichbar. Regionale Planungsgemeinschaften arbeiten bereits daran, Windvorranggebiete mit Flächen für Windenergie auszuweisen. Ein Verbot von Windrädern im Wald würde dazu führen, dass bereits erfolgte Planungen seitens der Landesbehörden, aber auch von Industrie- und Energieunternehmen überflüssig werden. Bereits getätigte Ausgaben in Millionenhöhe und viel Vertrauen gingen verloren.
Aus unseren Beratungsgesprächen mit Thüringer Unternehmen und Kommunen wissen wir, dass diese sich vor allem Planungssicherheit und verlässliche Bedingungen für die Energiewende wünschen. Ein Verbot von Windenergie im Wald würde dazu führen, dass Thüringen die 1,8-Prozent-Flächenvorgabe des Bundes bis 2027 nicht erreicht. Dadurch würden die bestehenden Regional- und Bebauungspläne ihre Gültigkeit verlieren. Die Folge: Projektierungsunternehmen können auf allen für Windenergie möglichen Flächen einen Bauantrag für Windenergieanlagen stellen – bis das Flächenziel des Bundes erreicht ist. In einer solchen Situation sind Planbarkeit, regionale Wertschöpfung und Beteiligung an Windenergieprojekten kaum noch möglich.
Unser Wald braucht Hilfe. Er ist vielerorts durch die Folgen des Klimawandels stark geschädigt. Diese Hilfe kostet Geld. Dieses Geld kann etwa durch klug platzierte Windräder, zum Beispiel auf Kahlflächen im Wald, verdient werden. Aus unserer Sicht ist Windenergie keine Gefahr für den Wald, sondern kann ihm helfen. Windenergie muss konstruktiv gestaltet und sollte nicht durch pauschale Verbote erschwert werden.
Als Landesenergieagentur plädieren wir dafür, Entscheidungen von volkswirtschaftlicher Tragweite nicht parteipolitisch motiviert in ein Gesetz (mit verfassungsrechtlichen Bedenken) zu überführen. Vielmehr wünschen wir uns einen konstruktiven Austausch mit allen Beteiligten – von der Forstwirtschaft, dem Naturschutz und der Industrie bis zu den Gemeinden und vor allem den Bürgerinnen und Bürgern. Die ThEGA steht als Landesenergieagentur Thüringens für einen solchen Dialog gern bereit.
Hintergrund:
In diesem Jahr wurden in Thüringen sechs Windenergieanlagen mit einer Leistung von 32,4 Megawatt installiert. Um die deutschen Klimaziele und das 2-Prozent-Ziel der Bundesregierung zu erfüllen, müssten in Thüringen bis 2032 pro Jahr etwa 60 Windräder der neuesten Generation errichtet werden.
Die Thüringer Energie- und GreenTech-Agentur GmbH (ThEGA) ist die Landesenergieagentur des Freistaates Thüringen.
Kommentare
Marino50
07.12.2023, 16.59 Uhr
Windräder im Wald
....bzw. auf Kahlflächen bedeutet betonierte Zufahrtstraßen und große betonierte Plätze. Schaut euch die Plätze der bereits gebauten Windräder an der B 4 Richtung Sondershausen an.
Der erzeugte Strom kann auch nicht in Säcken transportiert werden.
Der erzeugte Strom kann auch nicht in Säcken transportiert werden.
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Echter-Nordhaeuser
07.12.2023, 19.39 Uhr
Windenergie ist besonders wichtig?
"Windenergie ist besonders bei energieintensiven Unternehmen aus der Glas-, Stahl- und Papierindustrie eine wichtige Option, um auch künftig wirtschaftlich produzieren zu können."
Die Unternehmen hätten auch mit Atomstrom produzieren können, andere Länder investieren in Atomkraftwerke und Deutschland in tausende naturzerstörende Windräder.
Die Unternehmen hätten auch mit Atomstrom produzieren können, andere Länder investieren in Atomkraftwerke und Deutschland in tausende naturzerstörende Windräder.
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Strandläufer
07.12.2023, 21.55 Uhr
Windräder im Wald
Es sind so schon ganze Windradwüsten.
Reichen die nicht? Wie ökologisch abbaubar die Rotorenblätter (nicht) sind ist ebenso bekannt wie der ganze Betonmist der ins Erdreich gegossen wird. Die Natur, die Tiere wirds freuen. Diese grüne Lobbiysmuspolitik ist nur noch zum speien. Alles wird an Freifläche zu gepflastert, ob der Strom produziert wird oder abgenommen werden kann- erst mal Wurscht. Ich bin kein Öko, aber langsam reichts mit der Verschandelung. Lasst den Wald in Ruhe.
Reichen die nicht? Wie ökologisch abbaubar die Rotorenblätter (nicht) sind ist ebenso bekannt wie der ganze Betonmist der ins Erdreich gegossen wird. Die Natur, die Tiere wirds freuen. Diese grüne Lobbiysmuspolitik ist nur noch zum speien. Alles wird an Freifläche zu gepflastert, ob der Strom produziert wird oder abgenommen werden kann- erst mal Wurscht. Ich bin kein Öko, aber langsam reichts mit der Verschandelung. Lasst den Wald in Ruhe.
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Jäger53
08.12.2023, 07.45 Uhr
Windräder im Wald
Aber dann bitte nur in den Erfurter Waldgebieten..Die ganze Natur wird durch Windräder nur nieder gemacht und die Ansicht ist fürchterlich, aber wenn Erfurt diese Dinger haben will dann bitte nur in Erfurt.
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Kobold2
08.12.2023, 09.46 Uhr
Genau Jäger.....
Der Erfurter sagt dann, wenn du in Nordthüringen Strom brauchst, stell dir selbst was hin....
Die Geschichte vom angeblich nich recycelbaren CFK und GFk Bauteilen hält sich in manchen Kreisen auch hartnäckig ...
Die Geschichte vom angeblich nich recycelbaren CFK und GFk Bauteilen hält sich in manchen Kreisen auch hartnäckig ...
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tannhäuser
08.12.2023, 14.11 Uhr
Der Erfurter...
...und die anderen Speckgürtelbewohner und-politiker sagen: "Bitte saubere Energie, aber nicht vor meiner Haustür!"
Dasselbe verlogene opportunistische realitätsausblendende Trauerspiel wie bei "Refugees welcome und sicherer Hafen, aber nicht in meiner Nachbarschaft"!
Dasselbe verlogene opportunistische realitätsausblendende Trauerspiel wie bei "Refugees welcome und sicherer Hafen, aber nicht in meiner Nachbarschaft"!
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Kobold2
08.12.2023, 16.02 Uhr
Och,
mit dieser Einstellung sind die Erfurter nicht allein.
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tannhäuser
08.12.2023, 16.36 Uhr
Stimmt...
...die Weimarer sind auch so...
Die Weimaraner übrigens nicht...Hunde haben andere Prioritäten.
Die Weimaraner übrigens nicht...Hunde haben andere Prioritäten.
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Beachten Sie, dass die Redaktion unpassende, inhaltlose oder beleidigende Kommentare entfernen kann und wird.
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