Mo, 15:25 Uhr
13.05.2024
NABU zum Waldzustandsbericht
Der Wald an der Belastungsgrenze
Laut Waldzustandsbericht 2023 geht es den Wäldern in Deutschland auch weiterhin schlecht. Der überwiegende Teil unserer Bäume ist krank. Nach Ansicht des NABU Thüringen ist, neben der Klimakrise, die intensive Forstwirtschaft ein Haupttreiber des Waldsterbens...
Der aktuelle Waldzustandsbericht zeigt deutlich, der deutsche Wald steht an der Belastungsgrenze, auch in Thüringen. Trotz dieses verheerenden Zustandes der Wälder und Forste, tun einige Lobbyverbände so, als könne alles so bleiben, wie es ist. Ein weiter so darf es aber nicht geben und jedem muss klar sein, dass der Wald naturverträglich bewirtschaftet werden muss, damit es ihn morgen noch gibt, sagt Silvester Tamás vom NABU Thüringen. Ein Schlüssel sieht der NABU in der Reform des aktuellen Bundeswaldgesetzes. Es muss zu einem Gesetz werden, das die Wälder schützt und widerstandsfähig macht.
Für den Freistaat fordert der NABU Thüringen einen effizienten Einsatz der 176 Millionen Euro Steuergelder, die für den Waldumbau zur Verfügung stehen. Kritisch sehen die Naturschützer künstliche Pflanzaktionen, wie sie vielerorts beworben werden. Die künstlichen Aufforstungen werden bei der sich abzeichnenden Klimaentwicklung in Zukunft allenfalls in ausreichend natürlich beschatteten und bewässerten Gebieten eine Überlebenschance haben. Baumpflanzaktionen können aber bei ehrlichem Wissenstransfer durch die Veranstalter durchaus als begleitende Umweltbildungsmaßnahme positiv gesehen werden, sagt Silvester Tamás. Jetzt muss man vor allem auf natürliche Wiederbewaldung setzen und eine schonende Bewirtschaftung des Waldes und der Waldböden fördern. So haben wir die besten Chancen, einen klimastabilen Wald zu erhalten, der auch für künftige Generationen noch nutzbar ist.
Der forstwirtschaftliche Druck auf geschützte Laub- und Laubmischwaldgebiete, insbesondere auf die nach europäischen Richtlinien geschützten FFH- und auch Naturschutzgebiete, nimmt dagegen in den letzten Jahren weiter zu. Wenn wir unsere politische Verantwortung für den Klima- und Naturschutz ernst nehmen, dann muss das zuständige Thüringer Ministerium für Infrastruktur und Landwirtschaft jetzt handeln und die gesetzlichen Vorgaben zum Schutz der Waldschutzgebiete endlich umsetzen. Wald ist eben nicht nur Holz, sondern oft auch das letzte Rückzugsgebiet für geschützte und bedrohte Arten, so Silvester Tamás. Konkret fordert der NABU bundesweit zeitgemäße gesetzliche Vorgaben für ein Kahlschlagverbot, ein Entwässerungsverbot, mehr Schutz für die Waldböden, sowie einen zügigen Waldumbau, weg von naturfernen Nadelforsten hin zu stabileren und widerstandsfähigeren Laubmischwäldern. Für den Schutz der Artenvielfalt, den natürlichen Klimaschutz und den Wasserrückhalt muss das neue Waldgesetz verbindliche ökologische Mindeststandards unter anderem für Biotopbäume und Totholz vorgeben.
Gesunde Wälder sorgen für einen ausgeglichenen Wasserhaushalt, saubere Luft, Erosionsschutz sowie Biodiversität- und Klimaschutz und sind als Wirtschafts- und Erholungsraum unverzichtbar. Das aktuelle Bundeswaldgesetz adressiert jedoch weder die Biodiversitäts- noch die Klimakrise und schafft bisher keinen verlässlichen Rahmen, um den zukünftigen für uns existenziellen Herausforderungen wirksam zu begegnen. Aktuell versuchen einige Lobbyverbände aus Industrie und Forstwirtschaft, die dringend nötige Novelle des Bundeswaldgesetzes zu verzögern. Dieses Vorgehen ist laut NABU unverantwortlich und eine Missachtung der Not unserer Wälder. Die Gesetzesnovelle eröffnet die große Chance, das Fundament für einen neuen Gesellschaftsvertrag zu legen, der dem Erhalt des Waldes als unsere natürliche Lebensgrundlage dient und langfristig auch neue Einkommensquellen sowie einen attraktiven Erholungsraum sichert.
Autor: redDer aktuelle Waldzustandsbericht zeigt deutlich, der deutsche Wald steht an der Belastungsgrenze, auch in Thüringen. Trotz dieses verheerenden Zustandes der Wälder und Forste, tun einige Lobbyverbände so, als könne alles so bleiben, wie es ist. Ein weiter so darf es aber nicht geben und jedem muss klar sein, dass der Wald naturverträglich bewirtschaftet werden muss, damit es ihn morgen noch gibt, sagt Silvester Tamás vom NABU Thüringen. Ein Schlüssel sieht der NABU in der Reform des aktuellen Bundeswaldgesetzes. Es muss zu einem Gesetz werden, das die Wälder schützt und widerstandsfähig macht.
Für den Freistaat fordert der NABU Thüringen einen effizienten Einsatz der 176 Millionen Euro Steuergelder, die für den Waldumbau zur Verfügung stehen. Kritisch sehen die Naturschützer künstliche Pflanzaktionen, wie sie vielerorts beworben werden. Die künstlichen Aufforstungen werden bei der sich abzeichnenden Klimaentwicklung in Zukunft allenfalls in ausreichend natürlich beschatteten und bewässerten Gebieten eine Überlebenschance haben. Baumpflanzaktionen können aber bei ehrlichem Wissenstransfer durch die Veranstalter durchaus als begleitende Umweltbildungsmaßnahme positiv gesehen werden, sagt Silvester Tamás. Jetzt muss man vor allem auf natürliche Wiederbewaldung setzen und eine schonende Bewirtschaftung des Waldes und der Waldböden fördern. So haben wir die besten Chancen, einen klimastabilen Wald zu erhalten, der auch für künftige Generationen noch nutzbar ist.
Der forstwirtschaftliche Druck auf geschützte Laub- und Laubmischwaldgebiete, insbesondere auf die nach europäischen Richtlinien geschützten FFH- und auch Naturschutzgebiete, nimmt dagegen in den letzten Jahren weiter zu. Wenn wir unsere politische Verantwortung für den Klima- und Naturschutz ernst nehmen, dann muss das zuständige Thüringer Ministerium für Infrastruktur und Landwirtschaft jetzt handeln und die gesetzlichen Vorgaben zum Schutz der Waldschutzgebiete endlich umsetzen. Wald ist eben nicht nur Holz, sondern oft auch das letzte Rückzugsgebiet für geschützte und bedrohte Arten, so Silvester Tamás. Konkret fordert der NABU bundesweit zeitgemäße gesetzliche Vorgaben für ein Kahlschlagverbot, ein Entwässerungsverbot, mehr Schutz für die Waldböden, sowie einen zügigen Waldumbau, weg von naturfernen Nadelforsten hin zu stabileren und widerstandsfähigeren Laubmischwäldern. Für den Schutz der Artenvielfalt, den natürlichen Klimaschutz und den Wasserrückhalt muss das neue Waldgesetz verbindliche ökologische Mindeststandards unter anderem für Biotopbäume und Totholz vorgeben.
Gesunde Wälder sorgen für einen ausgeglichenen Wasserhaushalt, saubere Luft, Erosionsschutz sowie Biodiversität- und Klimaschutz und sind als Wirtschafts- und Erholungsraum unverzichtbar. Das aktuelle Bundeswaldgesetz adressiert jedoch weder die Biodiversitäts- noch die Klimakrise und schafft bisher keinen verlässlichen Rahmen, um den zukünftigen für uns existenziellen Herausforderungen wirksam zu begegnen. Aktuell versuchen einige Lobbyverbände aus Industrie und Forstwirtschaft, die dringend nötige Novelle des Bundeswaldgesetzes zu verzögern. Dieses Vorgehen ist laut NABU unverantwortlich und eine Missachtung der Not unserer Wälder. Die Gesetzesnovelle eröffnet die große Chance, das Fundament für einen neuen Gesellschaftsvertrag zu legen, der dem Erhalt des Waldes als unsere natürliche Lebensgrundlage dient und langfristig auch neue Einkommensquellen sowie einen attraktiven Erholungsraum sichert.
Kommentare
bäume
13.05.2024, 20.15 Uhr
Neuer Wald
Genau!
Noch ein paar Schneissen in den Wald hauen, viele Betonmischer erst durch und dann rein damit. Zum Schluss ein paar Windräder drauf.
Sollen wir mal sehen wie sich die Natur erholt!
Alle Pflanzen und Tiere haben das bitternötig!
Der Mensch kann dann auch nicht mehr unterscheiden, woher das leise Rauschen kommt? Baume oder Windräder. Dann mal gute Erholung im neuen Wald.
Noch ein paar Schneissen in den Wald hauen, viele Betonmischer erst durch und dann rein damit. Zum Schluss ein paar Windräder drauf.
Sollen wir mal sehen wie sich die Natur erholt!
Alle Pflanzen und Tiere haben das bitternötig!
Der Mensch kann dann auch nicht mehr unterscheiden, woher das leise Rauschen kommt? Baume oder Windräder. Dann mal gute Erholung im neuen Wald.
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Kritiker2010
14.05.2024, 11.10 Uhr
Klima-Blabla und irgendwas mit Wald
Wieder einmal das übliche Programm: In der Politik überall Nazis, im Wald überall Kahlschläge und Monokulturen. Das Geblubber in diesem Beitrag hat leider nur wenig mit der Realität zu tun.
Waldwirtschaft ist stets auf Nachhaltigkeit ausgelegt. Zu jeder Zeit hat man den aktuellen Stand des Wissens genutzt, um den verschiedenen Ansprüchen an den Wald gerecht zu werden. Ein Anspruch ist, Holz zu ernten. Woher soll denn all das Material für die tolle neue Welt kommen (Bauholz, Möbel, Zellstoff, hunderttausende Tonnen nachwachsende Rohstoffe für neue Verfahren der chemischen Industrie)?
Wollen wir also doch lieber die Wälder in anderen Ländern ausplündern. Für das gute Gewissen reicht ja ein Zertifikat, vorzugsweise mit Bild von einem niedlichen Tierchen und die Welt ist schön.
Und wie im obigen Kommentar geschrieben wird von einigen Menschen die aktive und dauerhafte Zerstörung von Waldflächen und Habitaten durch Windräder und zugehörige Infrastruktur besonders laut beklatscht, während sich viele Förster und Jäger an den Kopf greifen.
Waldumbau - ganz schnell, überall, alt alles falsch, neu alles richtig - koste es was es wolle (auch das Überleben zahlreicher Tierarten und über Jahrzehnte und Jahrhunderte ausgebildeter Symbiosen) – Irgendwie habe ich ein Problem mit der Sichtweise der Weltretter.
Waldwirtschaft ist stets auf Nachhaltigkeit ausgelegt. Zu jeder Zeit hat man den aktuellen Stand des Wissens genutzt, um den verschiedenen Ansprüchen an den Wald gerecht zu werden. Ein Anspruch ist, Holz zu ernten. Woher soll denn all das Material für die tolle neue Welt kommen (Bauholz, Möbel, Zellstoff, hunderttausende Tonnen nachwachsende Rohstoffe für neue Verfahren der chemischen Industrie)?
Wollen wir also doch lieber die Wälder in anderen Ländern ausplündern. Für das gute Gewissen reicht ja ein Zertifikat, vorzugsweise mit Bild von einem niedlichen Tierchen und die Welt ist schön.
Und wie im obigen Kommentar geschrieben wird von einigen Menschen die aktive und dauerhafte Zerstörung von Waldflächen und Habitaten durch Windräder und zugehörige Infrastruktur besonders laut beklatscht, während sich viele Förster und Jäger an den Kopf greifen.
Waldumbau - ganz schnell, überall, alt alles falsch, neu alles richtig - koste es was es wolle (auch das Überleben zahlreicher Tierarten und über Jahrzehnte und Jahrhunderte ausgebildeter Symbiosen) – Irgendwie habe ich ein Problem mit der Sichtweise der Weltretter.
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