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Do, 16:39 Uhr
24.04.2025
Thüringer Landesausstellung 2025

500 Jahre Bauernkrieg an historischen Orten beleuchtet

Mit der Landesausstellung „freiheyt 1525 – 500 Jahre Bauernkrieg“ rückt Thüringen ein Schlüsselereignis der deutschen Geschichte in den Mittelpunkt: den Deutschen Bauernkrieg und seine vielschichtige Rezeption in fünf Jahrhunderten...



Am 25. April wird der erste Teil der Landesausstellung in den Mühlhäuser Museen eröffnet, am 10. Mai folgt die Ausstellung im Panorama Museum Bad Frankenhausen. Beide Orte sind zentrale Schauplätze des Bauernkriegs: In Mühlhausen wirkte und starb Thomas Müntzer, einer der führenden Köpfe der Aufstandsbewegung. Bei Bad Frankenhausen fand die entscheidende Niederlage der Bauern statt.

„Die Landesausstellung macht nicht nur die historischen Ereignisse rund um 1525 sichtbar, sondern zeigt auch, wie umstritten und wirkmächtig ihre Deutung bis heute ist“, sagte Thüringens Kulturminister Christian Tischner. „Thüringen knüpft damit an seine erfolgreichen historischen Formate an und eröffnet einen differenzierten Blick auf Freiheitsbewegungen, Revolutionserzählungen und Geschichtsbilder – damals wie heute. Mit der Landesausstellung setzen wir ein starkes kulturpolitisches Zeichen, das weit über das Jubiläum hinauswirkt.“

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Ein besonderer Fokus liegt auf der Rezeption des Bauernkriegs: Das Spektrum reicht von Martin Luthers Verdammung der „mordenden und plündernden Rotten“ bis zur Heroisierung in der DDR-Geschichtspolitik. Thomas Müntzer wurde dort zur Leitfigur der „Frühbürgerlichen Revolution“ erklärt – ein Narrativ, das in der Landesausstellung kritisch reflektiert wird.
Dr. Susanne Kimmig-Völkner, Direktorin der Mühlhäuser Museen, betont:
„Die Ausrichtung der Thüringer Landesausstellung war für uns eine einzigartige Chance, die komplexe Geschichte des Bauernkriegs nicht nur neu zu erzählen, sondern auch erlebbar zu machen. Unser Ziel war es, mit exquisiten Objekten, multimedialen Zugängen und emotional ansprechenden Inszenierungen die Besucherinnen und Besucher in die Zeit um 1525 zu versetzen – und dabei Brücken in die Gegenwart zu schlagen. Es geht nicht um Vergangenheit als Kulisse, sondern um ein historisches Schlüsselereignis, das bis heute Fragen nach Freiheit und Mitbestimmung aufwirft.“
Am Standort Bad Frankenhausen steht das berühmte Monumentalgemälde von Werner Tübke und seine historischen Quellen im Mittelpunkt:
„Im Rahmen der Thüringer Landesausstellung ‚freiheyt 1525 – 500 Jahre Bauernkrieg‘ ergänzt diese Sonderschau das Monumentalbild von Werner Tübke durch die kunsthistorische Betrachtung der zeitgeschichtlichen Quellen und deren künstlerischer Verarbeitung im Opus magnum des Leipziger Künstlers“, sagte Gerd Lindner, Direktor des Panorama Museums Bad Frankenhausen.
„Der historische Bezug der Werke in ihrer Zusammenschau und Verknüpfung bietet nicht nur die Möglichkeit zu einer authentischen Widerspiegelung der künstlerischen und geistigen Veränderungsprozesse (Bildwelt – Weltbild) an der Wende vom Spätmittelalter zur Frühen Neuzeit, sondern im Zusammenhang mit dem Panoramagemälde auch Einblicke in eine gleichermaßen objektivierte, an den Quellen orientierte wie persönliche, auch historisch-philosophische Interpretation von Geschichte als Weltgericht, der zugleich die tiefe Überzeugung von einer zyklischen Wiederkehr des Gleichen als Kreislauf zugrunde liegt.“

Die Ausstellung in Mühlhausen widmet sich schwerpunktmäßig dem historischen Verlauf der Bauernaufstände und der Person Thomas Müntzers.
Neben den beiden Hauptausstellungen gestalten Museen in ganz Thüringen ergänzende Sonderausstellungen. In Südthüringen arbeiten mehrere Häuser in einem länderübergreifenden Projekt zur Geschichte des Bauernkriegs im Henneberger Land zusammen. Ergänzt wird die Ausstellung durch wissenschaftliche Veranstaltungen der Historischen Kommission für Thüringen sowie ein umfangreiches Begleitprogramm an beiden Hauptstandorten.

Für eine überregionale Sichtbarkeit der Landesausstellung sorgt die Thüringer Tourismus GmbH (TTG). Mit der großangelegten Werbekampagne „Freiheit 2025“, die Gäste über Erlebnisse rund um das Thema Freiheit informiert, bewirbt sie die Ausstellung im deutschsprachigen Raum und präsentiert Veranstaltungen, Geschichten und inspirierende Orte in ganz Thüringen mit den „Facetten der Freiheit". Damit sollen vor allem freiheitsliebende Natur- und Kultururlauber angesprochen und das Image Thüringens als Kulturreiseland gestärkt werden. Zentrales Element ist die Website freiheit.thueringen-entdecken.de sowie fünf plakative Bildmotive.

Die Landesausstellung wird von Bund, Land und Kommunen finanziell getragen. Insgesamt stehen 6,5 Millionen Euro zur Verfügung, davon 3,26 Millionen Euro vom Bund, 3 Millionen Euro vom Land und 260.000 Euro aus dem kommunalen Bereich.
Autor: red

Kommentare
Lautaro
24.04.2025, 17.07 Uhr
Die Enkel fechtens besser aus, sagte Müntzer !
Und heute ?
Seit Kohl und seinem Nichtangriffspakt gegen die Arbeitnehmer, haben wir einen Schwund des Einkommens der unteren Drittel-Leute !
Selbst zu alt dafür, aber ich würde für Barrikadenkämpfer bestimmt meine Kochkünste zu Verfügung stellen.
Nichts gegen Gutverdiener, jeder soll seinen SUV haben. Und Reiche erschiessen ist auch keine gute Idee. Aber was hier in den letzten Jahrzehnten abläuft bedarf einer demokratischen Reinigung (wahltechnisch) !
Frau (Hanna)Arendt hat bei ihren Gedanken zu Regierenden und Regierten da ein paar sehr schöne Gedanken gehabt
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