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Studie des Kinderschutzbundes zum Leben mit Corona

Coronabedingte Beeinflussung Heranwachsender

Mittwoch, 21. April 2021, 08:40 Uhr
Die Pandemie beeinflusst das Wohlbefinden von Kindern und Jugendlichen signifikant.zu dieser Einsicht kommt eine Studie im Auftrag des Thüringer Kinderschutzbundes. „Die Arbeitsbedingungen der Eltern während der Pandemie haben Auswirkungen auf das gesamte Familiengefüge“, erklärt die Landtagsabgeordnete der LINKEN, Kati Engel...

Eine Studie des Kinderschutzbundes und der Fachhochschule Erfurt belegt, dass die Auswirkungen der Covid-19-Pandemie das Familienleben sowie die Zufriedenheit und das Wohlbefinden von Kindern signifikant beeinflussen. So wirken sich Faktoren wie Beschäftigungssicherheit, Einkommensstabilität und flexible Arbeitsmöglichkeiten, wie z. B. die Möglichkeit zum Homeoffice, positiv auf die Bewältigung der Krisensituation aus. Dies gilt nicht nur für die Eltern, sondern auch für die Kinder.

„Dennoch zeigen die Ergebnisse der Studie auch, dass zeitliche Entgrenzung durch die dauernde Erreichbarkeit im Homeoffice und die zeitgleiche Kinderbetreuung schnell überfordernd wirken und zu Stress und einem dauerhaften Gefühl führen, den Anforderungen nicht gewachsen zu sein. Und dieser Stress der Eltern wirkt sich natürlich auch negativ auf das Wohlbefinden der Kinder aus“, erläutert die Kinder- und Jugendpolitikerin Kati Engel. „In Zeiten der Corona-Pandemie arbeiten viele Beschäftigte im Homeoffice, allerdings nicht unter den "üblichen" Rahmenbedingungen. Hier ist es wichtig, die Arbeitgeber daran zu erinnern, dass die vereinbarten Arbeitszeit, Pausen- und Ruhezeiten auch hier gelten. Gegebenenfalls können Pausen und Unterbrechungen der Arbeit etwas flexibler gestaltet werden, vor allem um die Betreuung von Kindern zu gewährleisten. Es müssen hier mit den Angestellten Rahmen- und Kernarbeitszeiten vereinbart werden, in denen die Beschäftigten erreichbar sind“, appelliert die Abgeordnete. „Im Übrigen hat der Arbeitgeber außerhalb der Arbeitszeit keinen Anspruch darauf, dass die Beschäftigten erreichbar sind. Das Diensthandy sollte also zum Feierabend am besten abgeschaltet werden.“

Zur Studie:
Als eines der ersten Forschungsprojekte deutschlandweit widmete sich die Studie „Thüringer Familien in Zeiten von Corona“ im vergangenen Jahr der Situation von Kindern, Eltern und Familien. Nun wurde der Abschlussbericht der Untersuchungen unter der Leitung von Professorin Dr. Barbara Lochner von der Fakultät Angewandte Sozialwissenschaften an der Fachhochschule Erfurt zusammen mit dem Kinderschutzbund Thüringen veröffentlicht.
Autor: red

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