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Neuer englischsprachige Masterstudiengang

Hochschule Nordhausen For Future

Sonntag, 18. Juli 2021, 09:50 Uhr
Den Spirit „Mach etwas aus deinem Leben“ möchte die Professorin Sylvia Dannewitz jungen Menschen vermitteln und weist auf den Bedarf an Ingenieuren sowie ein erweitertes Studienangebot hin...

Studierende des Studiengangs Umwelt- und Recyclingtechnik mit ihrer Professorin Sylvia Dannewitz auf Exkursion zum Thema Kunststoffrecycling bei Veolia Umweltservice Ost GmbH & Co. KG in Nordhausen (Foto: Sylvia Dannewitz) Studierende des Studiengangs Umwelt- und Recyclingtechnik mit ihrer Professorin Sylvia Dannewitz auf Exkursion zum Thema Kunststoffrecycling bei Veolia Umweltservice Ost GmbH & Co. KG in Nordhausen (Foto: Sylvia Dannewitz)

„Mache aus Altem Neues, erkenne den Wert von Abfall, erschaffe neue Rohstoffe, schütze unsere Umwelt und studiere in Nordhausen!“ Das ist die Botschaft mit der die langjährige Professorin Dr.-Ing. Sylvia Dannewitz auf das Studium der Umwelt- und Recyclingtechnik aufmerksam machen möchte, welches seit 1998 an der Nordhäuser Hochschule Tradition hat und beste Berufsaussichten bietet.
Die in diesem Studiengang gebündelte Fachkompetenz in Verbindung mit den Erfahrungen aus 2 Jahrzehnten Forschungsprojekten sowie dem Thüringer Innovationszentrum für Wertstoffe (ThIWert) als Impulsgeber führten dazu, im Fachbereich Ingenieurwissenschaften ein international ausgerichtetes Studienangebot anzubieten. Ab 2022 soll dieses durch einen neuen Masterstudiengang erweitert werden.

Der englischsprachige Masterstudiengang „Environmental and Recycling Technology“ soll einen Beitrag zur Ausbildung der Fachkräfte für den erforderlichen weltweiten Umbau der Ressourcenwirtschaft leisten und so zum Wissens- und Erfahrungstransfer beitragen. Die Einrichtung des Studiengangs folgt damit den globalen Zukunftsaufgaben in sich schnell verändernden Zielmärkten der Umwelt- sowie Recyclingtechnologie.
Rohstoffe sind weltweit sehr unterschiedlich verfügbar, außerdem ist die Gewinnung von neuen Rohstoffen kosten- und energieintensiv. Durch den steigenden Bedarf an Rohstoffen in unserer konsumorientierten Welt müssen daher neue Lösungen geschaffen werden. Hier setzt die Umwelt- und Recyclingtechnik aktiv an. Viel zu lang wurden Produkte wie Fernseher, Waschmaschinen oder Autos am Ende ihrer Lebensdauer einfach deponiert. Dabei sind diese entsorgten Güter wahre Schatzkisten an Rohstoffen!
Häufig findet man in diesen Erzeugnissen neben den gängigeren Materialien wie Stahl, Kupfer oder Kunststoffe auch Seltene Erden, die vor allem in der Hightech-Industrie dringend benötigt werden. Im Konzept unserer Hochschule (Urban Mining) wird Abfall als wertvoller Rohstofflieferant gesehen. Bereits beim Produktdesign machen sich Ingenieur(innen) Gedanken darüber, was nach der Verwendung damit geschehen soll. Im Idealfall muss kein Abfall mehr deponiert werden, da alle Komponenten vollständig verwertet werden können. Damit spart man Kosten und Energie und schont die Umwelt.
Green Technologies stellen demzufolge heute einen wichtigen Wirtschaftszweig dar, welcher allerdings einem stetigen Wandel unterzogen ist. Deutschland gilt als eines der führenden Länder im Export von Umwelt- und Recyclingtechnologie. Hierzu werden weltweit hochqualifizierte Ingenieurinnen und Ingenieure mit einem wissenschaftlich fundierten Qualifikationsprofil benötigt. Die weltweite Entstehung von Recyclingnetzwerken sowie -zentren zeigt darüber hinaus die globale Dimension dieser Entwicklung, wo für Umwelt- und Recyclingtechniker mit umfassenden Kenntnissen eine außerordentlich hohe Nachfrage besteht und hervorragende Perspektiven der beruflichen Entwicklung bestehen.
Um dem hierfür wachsenden Fachingenieurbedarf gerecht zu werden, setzen sich die Studierenden der Umwelt- und Recyclingtechnik an der Hochschule Nordhausen umfassend mit den Themen Rohstoff-Rückgewinnung aus Abfällen, Wasser- und Luftreinhaltung sowie Energiegewinnung aus Abfällen auseinander. Als Umwelt- und Recyclingtechniker(in) erwerben die Studierenden umfassende technische, ökonomische und rechtliche Kenntnisse, um die komplexen Recyclingaufgaben der Zukunft zu lösen. Durch Exkursionen, Laborpraktika und Kooperationen mit regionalen Unternehmen erhalten die Studierenden zudem ein außerordentlich praxisnahes Studium und Kontakte zu zukünftigen Arbeitgebern.
Die vernetzte und fächerübergreifende Ausbildung eröffnet somit eine zukunftsorientierte und abwechslungsreiche Karriere. Egal ob im innovativen Produktdesign, in der Rohstoffgewinnung und -verarbeitung, bei der Entwicklung von revolutionären Recyclingkonzepten oder als Führungspersönlichkeit – den jungen Absolventen stehen alle Wege offen. Mit einer Tätigkeit als Ingenieur(in) der Umwelt- und Recyclingtechnik können die Folgen der Wegwerfgesellschaft bekämpft und aktiv die Zero-Waste-Idee gefördert werden. Andere sehen nur einen Reststoff, wir sehen jedoch die nachhaltige Möglichkeit, die einzelnen Wertstoffe zu recyceln.
Für die Hochschule Nordhausen sind gesellschaftliche Herausforderungen wie die Ressourcenverknappung, der Klimawandel und der demografische Wandel profilprägend. Bereits mit Gründung der Hochschule im Jahr 1998 richtete die Hochschule Nordhausen als eine der ersten Hochschulen in Deutschland einen Studiengang ein mit dem Schwerpunkt der Ausbildung von Ingenieuren auf dem Gebiet der Ressourcennutzung aus Abfällen.

Die Themen Umwelt-, Klima- und Ressourcenschutz sowie nachhaltige Ressourcenbereitstellung zählen zu den größten Herausforderungen im 21. Jahrhundert und sind von globaler Bedeutung. Seit langem beschäftigen sich Industrie, Lehre und Forschung aber auch die Politik damit, Wirtschaftswachstum zu ermöglichen und gleichzeitig Ressourcen zu bewahren. Es besteht weltweit die Herausforderung, Rohstoffe effizienter zu nutzen, sie ohne Verluste in die Prozesskette einzubinden, Abfallmengen zu minimieren und verstärkt auf Recyclingprozesse zurückzugreifen.

Die mittlerweile 270 Absolventinnen und Absolventen des Studienganges Umwelt- und Recyclingtechnik unterstreichen die erfolgreiche Entwicklung dieses Studiengangs und seine hohe Bedeutung für den Fachbereich Ingenieurwissenschaften an der Hochschule Nordhausen. Mit dem Forschungszentrum ThIWert eröffnen sich zudem zusätzliche Möglichkeiten zur Einbindung der Bachelor- und Master-Studierenden in die Forschung.
Studieninteressenten können sich gern Frau Professor Dannewitz wenden, entweder per Mail unter sylvia.dannewitz@hs-nordhausen.de oder telefonisch unter 03631/420300. Eine persönliche Beratung sowie Führung durch die zahlreichen Labore des Studiengangs auf dem Nordhäuser Campus können somit individuell vereinbart werden.
Autor: red

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