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Thüringer Landesamt für Statistik

Reallohnindex in Thüringen gesunken

Donnerstag, 22. Juli 2021, 10:42 Uhr
Der Reallohnindex 2020 lag nach Mitteilung des Thüringer Landesamtes für Statistik 0,7 Prozent unter dem Vorjahresniveau. Nach endgültigen Ergebnissen der Vierteljährlichen Verdiensterhebung stieg der Nominallohnindex gegenüber dem Jahr 2020 um 0,2 Prozent...

Im gleichen Zeitraum war ein Anstieg der Verbraucherpreise von 0,9 Prozent zu beobachten.
Während im Dienstleistungsbereich eine positive Verdienstentwicklung von 1,5 Prozent im Jahr 2020 gegenüber dem Vorjahr zu beobachten war, wurde im Produzierenden Gewerbe im gleichen Zeitraum ein Rückgang der Verdienste von 1,8 Prozent verzeichnet.

Die Verdienste unterschieden sich in den einzelnen Branchen stark voneinander. Den höchsten Anstieg des Nominallohnindex wies der Wirtschaftsbereich „Bergbau und Gewinnung von Steinen und Erden“ mit 6,6 Prozent aus. Danach folgten die Wirtschaftsbereiche „Gesundheits- und Sozialwesen“ (+5,4 Prozent) sowie „Energieversorgung“ (+3,4 Prozent).

Dagegen war in dem Bereich „Gastgewerbe“ ein massiver Rückgang von 17,9 Prozent zu erkennen. Negative Entwicklungen waren ebenfalls in den Bereichen „Kunst, Unterhaltung und Erholung“ (-5,6 Prozent) sowie „Grundstücks- und Wohnungswesen“ (-3,8 Prozent) erkennbar.

Eine heterogene Entwicklung ergab auch die Betrachtung des Nominallohnindex nach Leistungsgruppen. Den höchsten Anstieg erreichten „Herausgehobene Fachkräfte“ (+1,2 Prozent) und „Ar- beitnehmer in leitender Stellung“ (+1,0 Prozent), während „Angelernte Arbeitnehmer“ (-1,1 Prozent) im Vergleich den größten Verdienstrückgang verzeichneten.

Die durchschnittliche bundesweite Veränderung der Nominallöhne im Jahr 2020 zum Vorjahr betrug -0,7 Prozent. Somit lag die Entwicklung des Nominallohnindex in Thüringen mit 0,2 Prozent über dem bundesweiten Durchschnitt. Brandenburg (+1,7 Prozent) verzeichnete bundesweit den höchsten Anstieg, der größte Rückgang konnte in Baden-Württemberg (-2,9 Prozent) beobachtet werden.

Bitte beachten:
Der Nominallohnindex spiegelt die Entwicklung der Bruttomonatsverdienste einschließlich der Son- derzahlungen der vollzeit-, teilzeit- und geringfügig beschäftigten Arbeitnehmer im Produzierenden Gewerbe und im Dienstleistungsbereich wider. Aus dem Nominallohnindex sowie dem Verbraucherpreisindex wird zusätzlich eine reale Variante, der Reallohnindex, berechnet.

Hierbei wird die Entwicklung der Verdienste der Preisentwicklung gegenübergestellt. Der Reallohnindex gibt somit Hinweise zur Entwicklung der Kaufkraft der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer.

Bei der Interpretation der Daten sind die Auswirkungen der Corona-Pandemie zu berücksichtigen. Die zur Berechnung der Nominallohnindizes verwendeten Bruttomonatsverdienste beinhalten ausschließlich die von der Arbeitgeberseite gezahlten Verdienste. Kurzarbeitergeld (KuG) ist eine Lohnersatzleistung, die von der Bundesagentur für Arbeit bezahlt wird, und ist in den hier ausgewiesenen Bruttomonatsverdiensten nicht enthalten.

Arbeitnehmer, die von Kurzarbeit betroffen sind, werden mit den entsprechend gekürzten Verdiensten und gekürzten Arbeitsstunden in die Datenmeldung der Verdienststatistik einbezogen. Die Angaben der Arbeitnehmer, die für einen ganzen Kalendermonat ausschließlich Kurzarbeitergeld erhalten, werden für den entsprechenden Monat nicht erfasst.
Autor: red

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