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Erstmals Ortsfamilienbuch für Obernfeld erschienen

Spannende Suche nach den Vorfahren

Dienstag, 12. Oktober 2021, 11:20 Uhr
In der heutigen Zeit sind immer mehr Menschen daran interessiert, zu erfahren, wer ihre Großeltern, ihre Urgroßeltern und ihre weiteren Vorfahren waren...

Auszug Ortsfamilienbuch Obernfeld (Foto: Dorothea Germeshausen) Auszug Ortsfamilienbuch Obernfeld (Foto: Dorothea Germeshausen)

Für die Obernfelder Bürger ist es durch die Aufarbeitung dieser schwierigen Materie und die Fertigstellung des Ortsfamilienbuches durch den Genealogen Leo Engelhardt aus Nordhorn nun möglich geworden, die Wurzeln ihres Daseins ohne Schwierigkeiten zu erforschen.

Seit 2005 beschäftigt sich der pensonierte Gymnaiallehrer Leo Engelhardt (80), der gebürtig aus Nesselröden stammt, voller Akribie mit dem schwierigen Thema. Bei der Erforschung der Ahnen seiner eigenen Familie sprach Engelhardt mit dem Bistumsarchivar Thomas Scharf-Wrede in Hildesheim. Dieser empfahl ihm, ein Ortsfamilienbuch zu erstellen und händigte ihm auf CD gescannte Kirchenbücher aus. Dies war der Anfang einer interessanten, aber auch zeitaufwändigen Nebenbeschäftigung, die den Autor nach seiner Pensionierung nicht mehr losließ. Er hat inzwischen acht solcher Bücher für mehrere Ortschaften erstellt.

Nachdem er nun das Buch für Obernfeld fertiggestellt hat, kam er zur Vorstellung in den dortigen Museumskrug und erläuterte den interessierten Besuchern seine detaillierten Erforschungen, die in die Zeit von 1660 bis 1918 zurückgehen. Georg Kopp, der Vorsitzende des Fördervereins des Heimatmuseums und der Mingeröder Familienforscher Hans-Herbert Müller, der schon im Jahre 2006 mit Gerhard Rexhausen Abschriften aus den Kirchenbüchern erstellt hatte, unterstützten ihn bei seiner Arbeit.

Die Eintragungen in den Kirchenbüchern wurden von den jeweiligen Pfarrern bis 1815 in Latein mit Angaben über Todesursachen oder anderen Details wie Dispenserteilung bei der Heirat von Blutsverwandten vorgenommen. Früher schlossen oft Cousins und Cousinen dritten und vierten Grades nicht nur in Obernfeld, sondern auch in anderen Orten die Ehe. Die Übersetzung war für Leo Engelhardt als Lateinlehrer kein Problem. Dagegen bereiteten die vielfach vorkommenden Familiennamen wie Ehbrecht, Müller, Kopp, Bock bei der Zuordnung manchmal Schwierigkeiten.

Aus den Eintragungen geht viel Wissenswertes hervor, dass z. B. Obernfelder in Großstädte oder sogar nach Amerika auswanderten, weil sie dort Arbeit und Auskommen fanden. Viele Familien lebten mit mehreren Generationen in einem Haus und bewirtschafteten ihre vergleichsweise kleinen Parzellen, die durch Vererbung immer weiter aufgeteilt wurden. Der fruchtbare Boden der Ländereien im Hahletal sorgte für einen guten Ertrag der Ernten und ein einigermaßen gesichertes Dasein.
In dem 438 Seiten umfassenden Ortsfamilienbuch sind Taufen, Trauungen und Sterbefälle in der Zeit von etwa 1660 bis 1918 erfasst worden. Alle Familien haben in diesem Buch eine laufende Nummer und sind alphabetisch nach dem Namen des Mannes bzw. Vaters geordnet worden.

In dem angefügten Orts- und Namensregister kann man schnell die Nummer einer gesuchten Person finden und im Ortsfamilienbuch den Bezug zu Eltern und Geschwistern herstellen. Für jeden interessierten Familienforscher ist es dadurch leicht geworden, die Reihe seiner Vorfahren in einer Ahnentafel zusammenzufassen. Das Buch ist bei Georg Kopp in Obernfeld, Teichwiesenweg 8, erhältlich.
Der Preis beträgt 20 Euro.
Autor: red

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