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ESSEN IST EIN BEDÜRFNIS – GENIEßEN EINE KUNST

Vockrodt ließ das Lokal erbeben

Donnerstag, 21. Oktober 2021, 19:19 Uhr
Essen ist ein Bedürfnis, Genießen eine Kunst. Darauf schwört Ewald Steinisch. Kochen ist seine große Leidenschaft. Seit über 40 Jahren übt er sich in dieser Kunst.

Wie schon zur Landpartie nach Bückeburg saß auch diesmal wieder Uwe Keitel für Brauer am Steuer seines Busses. (Foto: Kurt Frank) Wie schon zur Landpartie nach Bückeburg saß auch diesmal wieder Uwe Keitel für Brauer am Steuer seines Busses. (Foto: Kurt Frank)
Nordhausen/Ershausen. Essen nach Herzenslust und nach Leibeskräften ist im Restaurant „Kressenhof“ in Ershausen/Eichsfeld möglich. Davon ist auch Junior Benjamin Steinisch überzeugt. In zweiter Generation führt er jetzt den Betrieb mit klassischer, ideenreicher und gut bürgerliche Küche. Für eine gute Bedienung, den Leckereien aus Topf und Pfanne spricht auch das Prädikat „Servicequalität Deutschland“.

Am Mittwoch hatte Kressenhof“ zu einem Schlachte-Essen geladen. Erstmalig in seiner Geschichte. Die ersten Gäste waren nicht etwa die Eichsfelder selbst – sie kamen allesamt aus dem Landkreis Nordhausen. Dafür beworben hatte das hiesige Reiseunternehmen Brauer. Doch wie schon zur Landpartie nach Bückeburg saß auch diesmal wieder Uwe Keitel für Brauer am Steuer eines Busses seines Unternehmens aus Hainrode.

An Bord 44 Personen. Die genossen sichtlich die Schlachte-Platte. 46 Portionen hatte die Küche zubereitet. Man schlachte nicht selbst, alles Nötige sei angeliefert und liebevoll verarbeitet worden. Wer aber auf ein frisches kleines Schlachtepaket zur Mitnahme gehofft hatte, sah sich leider enttäuscht.

Neblig-trüb war es noch bei Ankunft der Reisegruppe am „Kressenhof“, was sich bald änderte. (Foto: Kurt Frank) Neblig-trüb war es noch bei Ankunft der Reisegruppe am „Kressenhof“, was sich bald änderte. (Foto: Kurt Frank)
Das Lokal hat eine Geschichte. Bis zur Wende war es FDGB-Ferienheim. Danach stand es leer. 1994 kaufte es Ewald Steinisch. Nach einer Renovierung eröffnete es ein Jahr später. Für Familien- und Vereinsfeiern, Seminare und Tagungen, für Partyservice und Essen auf Rädern ist der Kressenhof zu einer gefragten Adresse geworden. Ob das Schlachte-Essen zur Tradition werde, vermochte Anika Scholz, die Tochter des Hauses, nicht zu prophezeien. Der Auftakt aber sei viel versprechend gewesen.

Jürgen Vockerodt ließ mit Charme und Witzen das Lokal vor lachen erbeben. (Foto: Kurt Frank) Jürgen Vockerodt ließ mit Charme und Witzen das Lokal vor lachen erbeben. (Foto: Kurt Frank)
Einen Genuss besonderer Art bot Jürgen Vockrodt aus Bad Langensalza/Großwelsbach. Er verdient seine Brötchen als Alleinunterhalter – musikalisch und als Reisebegleiter. Der Mann ist Spitze. Mit flotten musikalischen Einlagen brachte er umgehend Stimmung in den Raum. Und mit Witzen. Alle stubenrein. Sinngemäß auch dieser: Ein Busfahrer im Reiseverkehr (gemeint war wohl eher ein Fernfahrer im Auslandsverkehr) kam nach vier Wochen wieder nach Hause. Seine Frau empfing ihn, freudestrahlend, mit den Worten: Du Ärmster, wieder wochenlang keinen Sex gehabt. Er sah sie an und entgegnete: Du schon!

Dem Schlachte-Essen am Mittag folgte am Nachmittag ein Kaffeegedeck im „Kressenhof“. (Foto: Kurt Frank) Dem Schlachte-Essen am Mittag folgte am Nachmittag ein Kaffeegedeck im „Kressenhof“. (Foto: Kurt Frank)
Vockrodts Witze ließen den Saal erbeben. Zudem, er ist sehr belesen, zeigte und erklärte er bei der Eichsfeld-Rundfahrt Sehenswürdigkeiten der beeindruckenden schönen Landschaft. Der Besuch einer Kirche durfte im Katholikenland da nicht fehlen. Die kleine Ausfahrt, die Wälder in buntes Herbstlaub gehüllt, war ebenfalls ein Erlebnis. Jürgen Vockrodt möchte liebend gern wieder mal nach Nordhausen kommen. In der Traditionsbrennerei sei er schon mit einer Reisegruppe gewesen. Löblich, was sie geboten habe.

Am 26. Oktober startet Brauer-Reisen eine weitere Fahrt zum Schlachte-Essen nach Ershausen in den „Kressenhof“. Vockerodt wird auch diese Gruppe mit Witz und Charme unterhalten. Sie kann sich auf diese Begegnung mit ihm allemal freuen. Ein Fünkchen Wahrheit mag dran sein an dieser Empfehlung für Senioren: Reise noch fleißig vor dem Sterben, ansonsten freuen sich doch nur die Erben.
Kurt Frank
Autor: psg

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