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Thüringer HC

Siegen und Platz drei über die WM-Pause sichern

Donnerstag, 18. November 2021, 22:28 Uhr
Der Thüringer HC steht auf Platz drei der aktuellen Bundesligatabelle, dort, wo die Mannschaft gern am Ende der Saison stehen möchte. Im letzten Spiel vor der Weltmeisterschaftspause soll deshalb noch ein Sieg gegen den SV Union Halle-Neustadt am kommenden Samstag in der Salza-Halle her, um die Konkurrenten auf Abstand zu halten...

Doch mit den Hallenserinnen kommt ein unmittelbarer Verfolger, da ist das Spiel mehr als eine Pflichtaufgabe. Der sichere Sieg im DHB-Pokal in Halle soll keineswegs zur Überheblichkeit verleiten.

Rückblick:
Pokalspiele sind immer etwas anderes als der Bundesligaalltag. Das weiß am besten Herbert Müller. Er hat schon öfters davon gesprochen, „dass wir den Pokal entsprechend unseren Möglichkeiten ein paarmal zu leicht hergegeben haben.“ Deshalb lautet ein Saisonziel: Erreichen des OLYMP-FINAL4 in Stuttgart. Nach dem Sieg beim couragierten Zweitligisten Solingen-Gräfrath ist es nur noch ein Schritt bis dorthin. Ob es gelingen kann, wird an diesem Samstag mit der Auslosung der Viertelfinalspiele ein wenig entschieden. Die Hoffnung liegt auf einem Heimspiel und einen Gegner auf Augenhöhe. Die Auslosung ist bekanntlich kein „Wünsch Dir was!“.

In Solingen hat der THC wieder einmal zwei Gesichter gezeigt, den Spielbeginn verschlafen und sich so selbst ins Hinterherlaufen gezwungen. Dann tut sich die Mannschaft gegen die Gastgeberinnen, die das Spiel des Jahres machen, schwer. Der Matchplan ging zunächst nicht auf, weil der THC eigentlich das Spiel bestimmen wollte. Die zweite Halbzeit verlief zum Glück konzentrierter, mit Bestimmtheit wurde die Regie übernommen, um am Ende einen sicheren Sieg zu landen. Etwas ratlos sagt Herbert Müller: „Ich habe vor jeder Bundesligamannschaft Respekt, Angst habe ich nur vor meiner eigenen Mannschaft.“ Ihm fehlt die Konstanz, die Konzentration, um Pläne umzusetzen, wie im Training bestimmt und mit Fleiß geübt, von Beginn an Zeichen zu setzen und den Gegner gar nicht erst Höhenluft schnuppern zu lassen.

Zum Spiel:
Am Samstag hat die Mannschaft die Pflicht, die ganz gute Startphase mit derzeit 11:3 Punkten, um zwei weitere Pluspunkte abzuschließen. Dann kommt die Pause über die WM und erst am 29. Dezember geht es für den THC in Neckarsulm mit dem 9. Spieltag in der Bundesliga weiter. „Deshalb will die Mannschaft den treuen Fans in der Salza-Halle noch einmal ein tolles Handballspiel liefern“, sagt der Trainer und hebt dabei bestimmt und warnend den Zeigefinger. „Der Sieg im Pokal in Halle, darf uns nicht zu Leichtsinn und Selbstherrlichkeit verleiten. Halle-Neustadt hat eine überraschend starke Saison gespielt, ist jetzt sogar mit Buxtehude, TuS Metzingen, vor Blomberg-Lippe und Neckarsulm ein unmittelbarer Verfolger des THC. Da dürfen wir nicht in den Irrglauben verfallen, ein leichtes Spiel zu haben, den Gegner sozusagen im Vorbeigehen schlagen zu können.“

In dieser Trainingswoche lief wieder nicht alles rund, weil es viele kleine Verletzungen und zu heilende Wehwehchen gab. Die Mannschaft hat wegen der vielen Ausfälle noch nicht einmal sechs gegen sechs trainieren können. Ab heute soll das anders werden, wird sich konzentriert auf den Gegner vorbereitet. Der hat sich gegenüber dem Vorjahr verstärkt, hat eine gute neue Trainerin, einen wurfgewaltigen Rückraum und eine sehr gute Torhüterin. Wir sind gewarnt. Wir freuen uns auf das Spiel gegen Halle, besonders, weil wir froh sind, in Mitteldeutschland so einen Derbygegner zu wissen. Eine schöne kurze Auswärtsfahrt, "da fahre ich doch viel lieber hin als stundenlang quer durch ganz Deutschland", und so wünscht der THC-Cheftrainer dem SV Union ein langes Überleben in der 1. Liga. Wir freuen uns auf das Wiedersehen mit Julia Redder, die bei uns durch die Jugend gegangen ist und noch den Sprung in die 1. Mannschaft geschafft hat. In Halle ist sie nunmehr eine feste Größe.

Zum Kader:
Der ändert sich gegenüber zuletzt nur auf den Außenpositionen, weil Yuki Tanabe und Dominika Zachova im Abschlusstraining am Freitag so unglücklich mit den Köpfen zusammengeprallt waren, dass beide verletzt am Samstag in Solingen nicht spielen konnten. Die Gehirnerschütterung ist überwunden, sodass sie wieder spielen werden. Leicht ins Training eingestiegen sind Arwen Grob und Ines Khouildi. Da wird die Trainingsphase über die nächsten Wochen entscheiden, ob sie nach Weihnachten voll einsetzbar sind. Zur WM fahren mit Herbert Müller Josefine Huber, Johanna Reichert und Petra Blazek, die für Österreich spielen und zunächst in der Vorrunde auf Spanien, Argentinien und China treffen. Das erklärte Ziel von Herbert Müller lautet: „Wir wollen in die Hauptrunde.“ Rinca Duijndam spielt für die Niederlande und Dominika Zachova für Tschechien. Zu Nationalmannschaftslehrgängen fahren Kerstin Kündig und Asli Iskit.
Autor: red

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