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CATL startet Serienproduktion in Erfurt

Die größte Batteriefabrik Europas steht jetzt in Thüringen

Sonntag, 29. Januar 2023, 13:45 Uhr
Der chinesische Batteriehersteller Contemporary Amperex Technology (CATL) hat in seinem Thüringer Werk diese Woche offiziell mit der Serienproduktion von Lithium-Ionen-Zellen begon­nen. Am „Erfurter Kreuz“ steht damit nun die größte Zellfertigung Europas...

Die Produktion von Batteriemodulen am Standort war bereits im dritten Quartal 2021 gestartet. CATL investiert in Thüringen rund 1,8 Milliarden Euro, schafft bis zu 2.000 Arbeitsplätze und peilt hier die Produktion von Batteriezel­len mit einer Gesamtkapazität von zunächst 14 GWh pro Jahr an.

Ministerpräsident Bodo Ramelow erklärte: „Batteriezellen sind das Herzstück der Elektromobilität – und damit der Zukunft des Individual­verkehrs. Diese Investition, dieses Werk in Thüringen spielt nicht nur eine zentrale Rolle bei der Mobilitätswende, sondern auch bei der Transformation der deutschen und europäischen Autoindustrie. Von Thüringen aus werden in Zukunft alle namhaften Autohersteller mit Batterien beliefert. CATL stärkt damit den Automobilstandort Thürin­gen und auch nachhaltig das Erfurter Kreuz als größtes Industriegebiet des Freistaats.“

„Für Thüringen ist die Ansiedlung von CATL eine der bedeutendsten Industrieinvestitionen der letzten Jahrzehnte“, sagte Wirtschafts­minister Wolfgang Tiefensee. Das Vorhaben könne die Initialzün­dung für die Entstehung eines „Battery Valley Thüringen“ sein, in dem das Land seine Kompetenzen in der Batterietechnologie von der For­schung bis zur Produktion systematisch ausbaue. So investiert das Land in erheblichem Umfang in den Aufbau entsprechender For­schungsinfrastrukturen rund um die Elektrospeicher – vom künftigen „Batteriecampus“ auf dem Erfurter Kreuz bis hin zum CEEC in Jena und dem Fraunhofer-IKTS in Hermsdorf.

„Die Elektromobilität nimmt Fahrt auf, die Zulassungszahlen klettern stetig nach oben. Mit dem Produktionsstart in der größten Batterie­fabrik Europas ist Thüringen ein wichtiger Akteur der nachhaltigen Mobilität in Deutschland. Nicht nur die zentrale Lage war ein großes Plus bei der Entscheidung, sondern das Potential für saubere Energie. Erneuerbare Energien sind die Basis für einen attraktiven Wirtschafts­standort, zukunftsfeste Arbeitsplätze und mehr Klimaschutz. Wir sind hier in Thüringen auf dem richtigen Kurs“, so Umwelt- und Energie­ministerin Anja Siegesmund.

Die Ansiedlungsentscheidung von CATL zugunsten Thüringens war im Juli 2018 in Berlin in Anwesenheit der früheren Bundeskanzlerin Angela Merkel und des damaligen chinesischen Ministerpräsideten Li Keqiang bekanntgegeben worden. Die Bauarbeiten starteten 2020, im April 2022 erhielt CATL die Genehmigung für die Batteriezellfertigung nach dem Bundesimmissionsschutzgesetz. Im laufenden Jahr soll die Produktion am Standort auf volle Kapazität hochgefahren werden. Zu­gleich startet auch die Ausbildung von künftigen Batteriespezialisten. Aktuell sind rund 800 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bei CATL in Thüringen beschäftigt.
Autor: red

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