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So, 09:53 Uhr
23.01.2022
Heinz Anhalt aus aktivem Dienst verabschiedet

Seine letzte Einsatzfahrt

Es ist ein regnerischer Abend Ende Dezember als der Meldeempfänger Heinz Anhalt zum Einsatz ruft. Seit Jahrzehnten trägt der erfahrene Feuerwehrmann aus Heiligenstadt den kleinen Empfänger am Gürtel. Er weiß genau, dass er sich nun auf den Weg zur Feuerwehr begeben muss. Und doch ist diesmal alles anders...

Als er aus der Haustür tritt, sind bereits vier Feuerwehrfahrzeuge vorgefahren. Anhalt ahnt, seine Kameradinnen und Kameraden haben eine Überraschung für ihn vorbereitet. Nur noch wenige Tage trennen den 61-jährigen vom Wechsel in die Alters- und Ehrenabteilung. Nach mehr als 46 Jahren im aktiven Dienst wird er dann nicht mehr zu Einsätzen ausrücken.

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Gemeinsam mit seiner Frau und den Kindern steigt Anhalt in ein bereitstehendes Löschfahrzeug. Die nun folgende Fahrt führt vorbei am alten Schlauchturm in der Ratsgasse, wo er als Kind aufwuchs. Wenig später passiert der Löschzug die ehemalige Feuerwache in der Schillerstraße. Hier begann Anhalt in der 1980ern als hauptamtlicher Gerätewart. Kurz darauf erreichen die Fahrzeuge das Feuerwehrhaus in der Brüsseler Straße. Mitglieder aller sechs Feuerwehren der Stadt haben Aufstellung genommen. Sie sind gekommen, um ihren Stadtbrandmeister zu verabschieden. Vor gut einem Jahr übernahm Anhalt kommissarisch dieses Ehrenamt.

Heinz Anhalt aus aktivem Dienst verabschiedet (Foto: Feuerwehr Heiligenstadt)
Heinz Anhalt aus aktivem Dienst verabschiedet (Foto: Feuerwehr Heiligenstadt)
Heinz Anhalt aus aktivem Dienst verabschiedet (Foto: Feuerwehr Heiligenstadt)
Heinz Anhalt aus aktivem Dienst verabschiedet (Foto: Feuerwehr Heiligenstadt)


Zuvor leitete er als Wehrführer zehn Jahre lang die Geschicke der Feuerwehr Heiligenstadt. Der scheidende Stadtbrandmeister steigt aus dem Löschfahrzeug. Noch immer regnet es in Strömen, doch warme Worte des Dankes machen den Regen schnell vergessen. Bürgermeister Thomas Spielmann und Wehrführer Alexander-Raphael Beck würdigen Anhalts unermüdliches Engagement in der Freiwilligen Feuerwehr. „46 Jahre – 16.894 Tage“ steht auf der Feuerwehraxt, die ihm Wehrführer Beck zur Erinnerung an die aktive Zeit überreicht. Die Kameradinnen und Kameraden applaudieren. „Als hauptamtlicher Gerätewart bleibt uns Herr Anhalt erhalten.“, erklärt der Bürgermeister. Kaum eine halbe Stunde später schlägt der Meldeempfänger erneut Alarm. Diesmal ist es ein Ernstfall; die Leitstelle meldet einen Pkw-Brand. Noch einmal wirft Heinz Anhalt sich die gelbe Weste mit der Aufschrift „Einsatzleiter“ über, bevor er seine letzte Einsatzfahrt antritt.
Thomas Müller

Autor: red

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