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Fr, 09:39 Uhr
27.05.2022
Nachholung gesetzlicher Feiertage:

„Für Unternehmer ist dieser Vorschlag keine Option“

Zahlreiche Politikerinnen und Politiker, darunter auch Thüringens Arbeitsministerin Heike Werner, haben jüngst angeregt, gesetzliche Feiertage, die auf einen Wochenendtag fallen, nachzuholen. Der Thüringer Handwerkstag (THT) reagiert mit Kritik auf diesen Vorstoß...

„Für Unternehmer ist dieser Vorschlag keine Option. Als Vertreter des Thüringer Handwerks sehen wir keinen Handlungsbedarf bei der Einführung einer gesetzlichen Regelung zum Nachholen von Feiertagen“, sagt THT-Präsident Stefan Lobenstein.

Nach der Corona-Pandemie beginne die Wirtschaft gerade erst sich zu erholen. „Zur Erholung der Wirtschaft ist die fristgerechte Erfüllung von Kundenaufträgen von großer Relevanz, um die Ausfälle der Vorjahre auszugleichen und um wieder an die erfolgreichen Jahre vor der Corona-Pandemie anzuschließen. Aktuell kommen die meisten Handwerksunternehmen aber gar nicht hinterher, ihre vollen Auftragsbücher abzuarbeiten“, erklärt Stefan Lobenstein.

Finanzielle Belastung der Betriebe
Das Nachholen von Feiertagen würde die Auftragserfüllung nicht beschleunigen, sondern verlangsamen und die Handwerkerknappheit weiter verschärfen. Außerdem würden die Betriebe durch die ausgefallene Arbeitszeit finanziell zusätzlich belastet werden. „Der grassierende Fachkräftemangel, die Materialpreisentwicklung und die Inflation sind bereits mehr als genug Herausforderungen, die sie stemmen müssen. Es braucht keine weitere Hürde“, sagt er.

Der THT-Präsident betont den historischen Ursprung der gesetzlichen Feiertage, die häufig an ein festes Datum – unabhängig vom Wochentag – gekoppelt sind. „Hier geht es nicht um einen zusätzlichen freien Tag, sondern um die Erinnerung an ein bestimmtes Ereignis an jenem Tag. Die Idee zur Nachholung von Feiertagen erfüllt daher nicht den ursprünglichen Zweck der Feiertage“, sagt er. Darüber hinaus habe Deutschland im Vergleich zu anderen europäischen Ländern bereits die meisten Urlaubstage und liege im Ranking der gesetzlichen Feiertage im Mittelfeld. „Im Großteil der Länder, die eine entsprechende Regelung eingeführt haben, ist der Urlaubsanspruch deutlich geringer als in Deutschland, wodurch für die Bevölkerung dieser Länder kein Vorteil entsteht, sondern nur ein Ausgleich an freien Tagen“, zeigt Lobenstein auf.
Autor: red

Kommentare
Marino50
27.05.2022, 10.58 Uhr
Feiertage nachholen
Auf was für blöde Ideen kommen die Politiker eigentlich noch. Haben sie nicht genug Urlaub im Jahr. Die sollen sich um wichtigere Dinge kümmern und nicht darum, wie sie noch mehr Freizeit haben können. Das Volk kann die Preise kaum noch zahlen. Wir müssen zusehen, wie wir finanziell klarkommen. Die Inflationsrate steigt nur bei Preisen aller Art. Die Löhne und Gehälter sowie unsere Renten steigen nicht in dem Maße mit. Und die Herrschaften wollen Feiertage nachholen, wenn sie mal auf ein Wochenende fallen. Das macht einen fast sprachlos.
DonaldT
27.05.2022, 11.33 Uhr
Feiertage nachholen
Ist schon das politische Sommerloch?, vorbereitender "Wahlkampf"?, oder hat die Ministerin keine sinnvollen Aufgaben mehr? Scheint so.
Kobold2
27.05.2022, 12.12 Uhr
Wirklich alle Unternehmer?
Die Gastronomie und Touristikbranche freut sich sicher auf mehr Kurzurlauber...
Es ist doch schon lange so, daß an jedem verlängertem Wochenende Zwangsevakuierungen stattfinden und die breite Masse umher reisen muss. Auf den Hauptrouten Reihen sich die Blechkiste aneinander und in Bahnhöfen und Flughäfen sind halt die Reisekoffer
Manchmal wandert man auch zu den örtlichen Lokalitäten....
tannhäuser
27.05.2022, 15.36 Uhr
Ich wäre dafür...
...dass Politiker ihre nicht vorhandenen qualifizierenden Abschlüsse und Dissertationen nachholen, welche sie angeblich befähigen, uns zu regieren.

Da wären zwar die Regierungs- und Abgeordnetenbänke leer, die Volkshochschulen und Unis aber voll bei Abendvorlesungen...
nur_mal_so
27.05.2022, 23.10 Uhr
Christliche Feiertage nacharbeiten -
- sollte doch bei reiflicher Überlegung eine echte Alternative sein für alle, die sich über das überholte Konzept der christlichen Kirche aufregen und sie am liebsten abschaffen würden.
Jene werden ja schließlich auch gegen ihren Willen gezwungen, trotzdem solch hochchristlichen Feiertage wie Himmelfahrt, Pfingsten, Ostern oder, igitt, Weihnachten mitfeiern zu müssen.

Warum also nicht diesen Menschen die Möglichkeit schaffen, die Feiertage wieder einzuarbeiten, welche sie gar nicht wollen.
Ich verstehe die Aufregung nicht.
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