Fr, 14:54 Uhr
14.06.2024
bezahlbarer Wohnraum in Thüringen
Gewerkschaft fordert Mietenstopp für Thüringen
Heute finden in zahlreichen Städten Aktionen für einen bundesweiten sechsjährigen Mietenstopp statt. Auch für Thüringen fordert der Deutsche Gewerkschaftsbund DGB Maßnahmen um den Wohnraum bezahlbar zu halten, die Einkommen im Freistaat könnten mit dem Mietsteigerungen nicht mehr mithalten...
Michael Rudolph, Vorsitzender des DGB Hessen-Thüringen, erklärt dazu: In den Thüringer Städten entlang der Achse Erfurt, Jena und Weimar gibt es kaum bezahlbaren Wohnraum. Die Einkommensentwicklung kann mit den steigenden Mieten nicht mithalten. Besonders betroffen sind Menschen mit geringen und mittleren Einkommen, darunter auch viele Auszubildende. Durch die Energiepreissteigerungen und Inflation der letzten Jahre hat sich die Situation zusätzlich verschärft.
Der DGB fordert eine massive Ausweitung des sozialen und bezahlbaren Wohnungsbaus
Michael Rudolph betont: Um mehr bezahlbaren Wohnraum für Auszubildende zu schaffen, ist die Gründung eines Landes-Auszubildendenwerks dringend erforderlich. Zu den Aufgaben eines solchen Werks sollte die Trägerschaft von Wohnheimen, dort, wo noch kein kommunales Azubiwerk existiert, gehören. Die Finanzierung sollte neben Landesmitteln durch Arbeitgeberbeiträge erfolgen. Ein Landes-Auszubildendenwerk würde auch zur Sicherung und Gewinnung dringend benötigter Fachkräfte beitragen.
Der DGB setzt sich darüber hinaus für die Gründung einer Landeswohnungsgesellschaft ein. Diese sollte selbst mehr bezahlbaren und sozialen Wohnraum zu schaffen. Zudem könnte sie die vielen kleinen kommunalen, genossenschaftlichen und anderen gemeinwohlorientierten Gesellschaften in Thüringen mit Dienstleistungen unterstützen, um deren Angebot zu verbessern.
In Erfurt sind die Mieten in den letzten acht Jahren um 26,6 Prozent gestiegen. In Jena waren es 35,2 Prozent und in Weimar 30,8 Prozent. Der Quadratmeter kostete Anfang 2016 in Erfurt 6,80 Euro, Anfang 2024 mussten schon 8,61 Euro gezahlt werden. In Jena stieg die Miete pro Quadratmeter von 8,15 Euro auf 11,02 Euro und in Weimar von 6,94 Euro auf 9,08 Euro.
Der DGB ist Teil der bundesweiten Kampagne Mietenstopp, die sich neben einem sechsjährigen Mietenstopp für die Einführung einer neuen Gemeinnützigkeit und die Verlängerung der Mietpreisbremse einsetzt. Weitere Informationen zur Kampagne Mietenstopp: www.mietenstopp.de.
Die genannten Zahlen stammen aus der empirica Preisdatenbank auf Basis der VALUE Marktdaten. Sie entsprechen den sogenannten Angebotsmieten (Median), also jenen Preisen, zu denen Wohnungen auf dem Markt angeboten werden. Diese Werte bilden die Dynamik auf dem Wohnungsmarkt besser und zeitnaher ab als die sogenannten Bestandsmieten.
Autor: redMichael Rudolph, Vorsitzender des DGB Hessen-Thüringen, erklärt dazu: In den Thüringer Städten entlang der Achse Erfurt, Jena und Weimar gibt es kaum bezahlbaren Wohnraum. Die Einkommensentwicklung kann mit den steigenden Mieten nicht mithalten. Besonders betroffen sind Menschen mit geringen und mittleren Einkommen, darunter auch viele Auszubildende. Durch die Energiepreissteigerungen und Inflation der letzten Jahre hat sich die Situation zusätzlich verschärft.
Der DGB fordert eine massive Ausweitung des sozialen und bezahlbaren Wohnungsbaus
Michael Rudolph betont: Um mehr bezahlbaren Wohnraum für Auszubildende zu schaffen, ist die Gründung eines Landes-Auszubildendenwerks dringend erforderlich. Zu den Aufgaben eines solchen Werks sollte die Trägerschaft von Wohnheimen, dort, wo noch kein kommunales Azubiwerk existiert, gehören. Die Finanzierung sollte neben Landesmitteln durch Arbeitgeberbeiträge erfolgen. Ein Landes-Auszubildendenwerk würde auch zur Sicherung und Gewinnung dringend benötigter Fachkräfte beitragen.
Der DGB setzt sich darüber hinaus für die Gründung einer Landeswohnungsgesellschaft ein. Diese sollte selbst mehr bezahlbaren und sozialen Wohnraum zu schaffen. Zudem könnte sie die vielen kleinen kommunalen, genossenschaftlichen und anderen gemeinwohlorientierten Gesellschaften in Thüringen mit Dienstleistungen unterstützen, um deren Angebot zu verbessern.
In Erfurt sind die Mieten in den letzten acht Jahren um 26,6 Prozent gestiegen. In Jena waren es 35,2 Prozent und in Weimar 30,8 Prozent. Der Quadratmeter kostete Anfang 2016 in Erfurt 6,80 Euro, Anfang 2024 mussten schon 8,61 Euro gezahlt werden. In Jena stieg die Miete pro Quadratmeter von 8,15 Euro auf 11,02 Euro und in Weimar von 6,94 Euro auf 9,08 Euro.
Der DGB ist Teil der bundesweiten Kampagne Mietenstopp, die sich neben einem sechsjährigen Mietenstopp für die Einführung einer neuen Gemeinnützigkeit und die Verlängerung der Mietpreisbremse einsetzt. Weitere Informationen zur Kampagne Mietenstopp: www.mietenstopp.de.
Die genannten Zahlen stammen aus der empirica Preisdatenbank auf Basis der VALUE Marktdaten. Sie entsprechen den sogenannten Angebotsmieten (Median), also jenen Preisen, zu denen Wohnungen auf dem Markt angeboten werden. Diese Werte bilden die Dynamik auf dem Wohnungsmarkt besser und zeitnaher ab als die sogenannten Bestandsmieten.
Kommentare
Lautaro
14.06.2024, 18.48 Uhr
In Erfurt sind die Mieten in den letzten acht Jahren um 26,6 Prozent gestiegen.
Ähm.... meine Miete ist prozentual nach der großen Invasion um 15 Prozent gestiegen. Nach meinem Umzug im gleichen Wohngebiet, beim gleichen Vermieter 25Prozent....Vermieter hatten nach der großen Invasion keinen Grund mehr sozialverträgliche Mieten anzubieten..... !
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P.Burkhardt
14.06.2024, 19.31 Uhr
Die im Artikel angegebenen Mietsteigerungen...
beziehen sich meines Wissens nach auf Bestandsmieten. Bei Neuvermietung ist der Sprung in der Regel höher.
Tip an Lautaro: Erfragen Sie die Miete Ihres Vormieters in der neuen Bude. Nach Mietpreisbremse, darf darf die neue Miete maximal 10 Prozent darüber liegen....bzw. maximal 10 Prozent über der ortsüblichen Miete, wenn es einen Mietpreisspiegel gibt. Hundertprozentig bin ich da aber auch nicht im Saft, es könnte sich aber lohnen, da mal einen Anwalt für Mietrecht zu befragen.
Tip an Lautaro: Erfragen Sie die Miete Ihres Vormieters in der neuen Bude. Nach Mietpreisbremse, darf darf die neue Miete maximal 10 Prozent darüber liegen....bzw. maximal 10 Prozent über der ortsüblichen Miete, wenn es einen Mietpreisspiegel gibt. Hundertprozentig bin ich da aber auch nicht im Saft, es könnte sich aber lohnen, da mal einen Anwalt für Mietrecht zu befragen.
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Quallensammler
14.06.2024, 19.33 Uhr
Was diese Gewerkschaft fordert,
ist krass! Kein Vermieter vermietet sein Eigentum für lau. Warum auch? Wer eine Einliegerwohnung anbietet, oder gleich ganze Mehrfamilienhäuser, macht das nicht für lau. Für Eigentum muss man ordentlich knuffen und hat zudem bei Vermietung immer die Gefahr, an Mietnomaden, oder sonstwie asoziale Schädiger zu geraten.
Kurz: Vermietung muss sich lohnen, sonst geht niemand das Risiko von Vermüllung, Verwüstung, oder einfach "nur" Zahlungsausfall ein. Was im Artikel nicht klar wird, ist, ob es sich um Kaltmiete (nur von der hat der Vermieter etwas), oder um Warmmiete (hier hat der Vermieter zwar Arbeit, die Zahlungen für Dritte abzuleiten, bekommt aber keinen Cent für seinen Aufwand) handelt.
Liebe fordernde Gewerkschaft - tut was gegen den Mietwucher bei WARMMIETEN! Also tut was, damit die Vorgaben der Politik für z. B. energie-, Co2- und lohnlastige Dinge, wie Heizung, Straßenbeleuchtung, Müllabfuhr, Grünpflege, Winterdienst, Hausreinigung, Mietverwaltung usw. nicht noch teurer werden! Weil - da kommen die Teuerungen her, nicht von den oft seit vielen Jahren null erhöhten Kaltmieten der Immobilieneigner.
Liebe fodernde Gewerkschaft, vergiss dabei nicht, dass bei all den teurer gewordenden Abgaben für vermieterfremde Profiteure oftmals Arbeitnehmer knuffen, die gerecht entlohnt werden wollen und so ganz nebenbei oft in betroffenen Wohnungen/Häusern wohnen, oder ein kleines Zimmer vermieten...
Mietenstopp ist Schwachsinn! Alle privaten und nicht von staatlichen Geschenken lebenden Anbieter von Wohnraum werden abtauchen. "Vater Staat" hat mit seinen mehrheitlich in kommunalem Eigentum befindlichen Wohnungsbaugesellschaften keinen brauchbaren Wohnraum mehr im Bereich 1, 2, oder 3Raumwohnung im Angebot. Selbst in die letzten unsanierten Buden zogen die neuen Hoffnungsträger mit ihren vielen Kinderwagen. Die Zukunft aus Afghanien, Syristan und Irrak.
Kurz: Vermietung muss sich lohnen, sonst geht niemand das Risiko von Vermüllung, Verwüstung, oder einfach "nur" Zahlungsausfall ein. Was im Artikel nicht klar wird, ist, ob es sich um Kaltmiete (nur von der hat der Vermieter etwas), oder um Warmmiete (hier hat der Vermieter zwar Arbeit, die Zahlungen für Dritte abzuleiten, bekommt aber keinen Cent für seinen Aufwand) handelt.
Liebe fordernde Gewerkschaft - tut was gegen den Mietwucher bei WARMMIETEN! Also tut was, damit die Vorgaben der Politik für z. B. energie-, Co2- und lohnlastige Dinge, wie Heizung, Straßenbeleuchtung, Müllabfuhr, Grünpflege, Winterdienst, Hausreinigung, Mietverwaltung usw. nicht noch teurer werden! Weil - da kommen die Teuerungen her, nicht von den oft seit vielen Jahren null erhöhten Kaltmieten der Immobilieneigner.
Liebe fodernde Gewerkschaft, vergiss dabei nicht, dass bei all den teurer gewordenden Abgaben für vermieterfremde Profiteure oftmals Arbeitnehmer knuffen, die gerecht entlohnt werden wollen und so ganz nebenbei oft in betroffenen Wohnungen/Häusern wohnen, oder ein kleines Zimmer vermieten...
Mietenstopp ist Schwachsinn! Alle privaten und nicht von staatlichen Geschenken lebenden Anbieter von Wohnraum werden abtauchen. "Vater Staat" hat mit seinen mehrheitlich in kommunalem Eigentum befindlichen Wohnungsbaugesellschaften keinen brauchbaren Wohnraum mehr im Bereich 1, 2, oder 3Raumwohnung im Angebot. Selbst in die letzten unsanierten Buden zogen die neuen Hoffnungsträger mit ihren vielen Kinderwagen. Die Zukunft aus Afghanien, Syristan und Irrak.
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diskobolos
14.06.2024, 22.34 Uhr
Nur zum Vergleich
Die Renten (Rentenwert) sind in den letzten 8 Jahren um 37,2 Prozent gestiegen, die Durchschnittseinkommen vermutlich so ähnlich.
Im übrigen sehe auch ich das Wohnungsproblem als großes soziales Problem der Zukunft an. Das zu lösen wird schwer bis unmöglich. Wer meint, dafür einfache Antworten zu haben, hat die Komplexität noch nicht erfasst
Im übrigen sehe auch ich das Wohnungsproblem als großes soziales Problem der Zukunft an. Das zu lösen wird schwer bis unmöglich. Wer meint, dafür einfache Antworten zu haben, hat die Komplexität noch nicht erfasst
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Germanicus
15.06.2024, 13.00 Uhr
Fordern lenkt zu sehr von Unwissenheit ab!
Letzten Endes leben wir doch in einer freien Welt, wo es Jedem möglich ist, Risiko (!) einzugehen, Eigentum zu erwerben, privat zu wohnen/leben/vermieten…wie auch immer… Man muss es halt nur wollen und tun und nicht jammern.
Eine Fahrt durch ländliche (unbequemere) Gegend zeigt genügend Leerstand.
Auch sollte sich der Fordernde vorab ein wenig informieren, WER von allgemein steigenden Kosten (damit meine ich sämtliche anfallenden Ausgaben ab Bruttolohn) am allermeisten profitiert, bevor gefährliches Halbwissen gestreut und so das zwischemenschliche Klima weiter vergiftet wird.
Besonnenheit, Demut und Respekt gehören auf die Fahnen der Diversität als zusätzliche Farbe, dann klappt’s auch mit dem Nachbarn.
Früher war offensichtlich alles besser, also vor dem EVP und dem Kirchenzehnt ;)
Think about that ^^
Eine Fahrt durch ländliche (unbequemere) Gegend zeigt genügend Leerstand.
Auch sollte sich der Fordernde vorab ein wenig informieren, WER von allgemein steigenden Kosten (damit meine ich sämtliche anfallenden Ausgaben ab Bruttolohn) am allermeisten profitiert, bevor gefährliches Halbwissen gestreut und so das zwischemenschliche Klima weiter vergiftet wird.
Besonnenheit, Demut und Respekt gehören auf die Fahnen der Diversität als zusätzliche Farbe, dann klappt’s auch mit dem Nachbarn.
Früher war offensichtlich alles besser, also vor dem EVP und dem Kirchenzehnt ;)
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Beachten Sie, dass die Redaktion unpassende, inhaltlose oder beleidigende Kommentare entfernen kann und wird.
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