Do, 10:35 Uhr
15.08.2024
Energiewende-Barometer 2024
Energiepreise und Bürokratie gefährden Wettbewerbsfähigkeit
Hohe Energiepreise und eine Unsicherheit bei der Energieversorgung belasten die Unternehmen in Thüringen. Die regionale Auswertung der Industrie- und Handelskammer (IHK) Erfurt fällt schlechter aus als der gesamtdeutsche Vergleich...
Diese Ergebnisse des Energiewende-Barometers der Deutschen Industrie- und Handelskammer (DIHK) 2024 geben Grund zur Sorge, dass viele Unternehmen ihre Produktions- und Investitionsentscheidungen aufgrund der aktuellen Energiesituation überdenken und neu ausrichten.
Laut dem bundesweiten Energiewende-Barometer erwägen vier von zehn Industrieunternehmen in Deutschland, Teile ihrer Produktion aufgrund der Energiesituation einzuschränken oder ins Ausland zu verlagern. Bei großen Industrieunternehmen mit mehr als 500 Mitarbeitern ist dieser Anteil noch höher. Diese Tendenz spiegelt sich in Thüringen nur zum Teil wider, hier überlegen nur zwei von zehn Unternehmen solche Maßnahmen zu ergreifen. 62 Prozent der befragten Unternehmen beurteilen die Auswirkungen der Energiewende auf die eigene Wirtschaftsfähigkeit dennoch als negativ oder sehr negativ. Damit zeigt sich die Thüringer Wirtschaft im Vergleich zum Bundesgebiet besonders kritisch.
Das Vertrauen der Thüringer Wirtschaft in die aktuelle Energiepolitik ist stark beschädigt. Die Politik hat es bisher nicht geschafft, Perspektiven für eine auch in der Zukunft verlässliche und bezahlbare Energieversorgung aufzuzeigen, betont Dr. Cornelia Haase-Lerch, Hauptgeschäftsführerin der IHK Erfurt. Unsere Unternehmen brauchen dringend Planungssicherheit, um wettbewerbsfähig zu bleiben.
Ein zentrales Hemmnis für die Unternehmen ist die Bürokratie. Ein Großteil der Thüringer Unternehmen fühlt sich durch zahlreiche Vorgaben ausgebremst, die in der Praxis viel Zeit und Ressourcen kosten. Hier zeigt sich ein anderes Bild als bei den Auswertungen der Vorjahre: Die grundsätzliche Ablehnung gegenüber der Energiewende ist zurückgegangen, nun wird vielmehr die schleppende Umsetzungsgeschwindigkeit kritisiert. Vielen Unternehmen geht es zu langsam. Wir brauchen dringend bessere gesetzliche Rahmenbedingungen und vereinfachte Genehmigungsverfahren für Eigenversorgungsprojekte, doch die Bürokratie steht uns an vielen Stellen noch im Weg, so Haase-Lerch weiter.
Weiterhin stellen die hohen Energiepreise eine erhebliche Investitionsbremse dar. Die Hälfte der befragten Thüringer Unternehmen sieht dadurch die eigene Wettbewerbsfähigkeit gefährdet und 35 Prozent gaben an, weniger in betriebliche Kernprozesse zu investieren. Auch das Engagement bei Klimaschutzmaßnahmen geht infolge der hohen Kosten für Energie zurück und Investitionen in Forschung und Innovation bleiben aus. Diese Investitionshemmnisse gefährden die Wettbewerbsfähigkeit und Innovationskraft der regionalen Wirtschaft erheblich.
Thüringer Unternehmen sehen im Wasserstoff einen Hoffnungsträger. Sie benötigen dafür aber Planungssicherheit, um die Chancen dieser Technologie nutzen zu können. Wichtig ist, dass Wasserstoff als Energieträger allen Unternehmen, Branchen und Regionen zur Verfügung steht. Dies erfordert schnelles und weitsichtiges Handeln der Politik und klare Rahmenbedingungen.
Die IHK Erfurt ruft die zukünftige Landesregierung dazu auf, den energiepolitischen Herausforderungen mit entschlossenen Maßnahmen zu begegnen. Nur durch eine verlässliche und bezahlbare Energieversorgung kann die Wettbewerbsfähigkeit der Thüringer Wirtschaft gesichert und die Abwanderung von Unternehmen verhindert werden, so die IHK-Hauptgeschäftsführerin abschließend.
Weitere Informationen und Auswertungen des DIHK-Energiewendebarometers sind auf der folgenden Website zu finden: Energiewende-Barometer 2024 der IHK-Organisation (dihk.de)
Autor: redDiese Ergebnisse des Energiewende-Barometers der Deutschen Industrie- und Handelskammer (DIHK) 2024 geben Grund zur Sorge, dass viele Unternehmen ihre Produktions- und Investitionsentscheidungen aufgrund der aktuellen Energiesituation überdenken und neu ausrichten.
Laut dem bundesweiten Energiewende-Barometer erwägen vier von zehn Industrieunternehmen in Deutschland, Teile ihrer Produktion aufgrund der Energiesituation einzuschränken oder ins Ausland zu verlagern. Bei großen Industrieunternehmen mit mehr als 500 Mitarbeitern ist dieser Anteil noch höher. Diese Tendenz spiegelt sich in Thüringen nur zum Teil wider, hier überlegen nur zwei von zehn Unternehmen solche Maßnahmen zu ergreifen. 62 Prozent der befragten Unternehmen beurteilen die Auswirkungen der Energiewende auf die eigene Wirtschaftsfähigkeit dennoch als negativ oder sehr negativ. Damit zeigt sich die Thüringer Wirtschaft im Vergleich zum Bundesgebiet besonders kritisch.
Das Vertrauen der Thüringer Wirtschaft in die aktuelle Energiepolitik ist stark beschädigt. Die Politik hat es bisher nicht geschafft, Perspektiven für eine auch in der Zukunft verlässliche und bezahlbare Energieversorgung aufzuzeigen, betont Dr. Cornelia Haase-Lerch, Hauptgeschäftsführerin der IHK Erfurt. Unsere Unternehmen brauchen dringend Planungssicherheit, um wettbewerbsfähig zu bleiben.
Ein zentrales Hemmnis für die Unternehmen ist die Bürokratie. Ein Großteil der Thüringer Unternehmen fühlt sich durch zahlreiche Vorgaben ausgebremst, die in der Praxis viel Zeit und Ressourcen kosten. Hier zeigt sich ein anderes Bild als bei den Auswertungen der Vorjahre: Die grundsätzliche Ablehnung gegenüber der Energiewende ist zurückgegangen, nun wird vielmehr die schleppende Umsetzungsgeschwindigkeit kritisiert. Vielen Unternehmen geht es zu langsam. Wir brauchen dringend bessere gesetzliche Rahmenbedingungen und vereinfachte Genehmigungsverfahren für Eigenversorgungsprojekte, doch die Bürokratie steht uns an vielen Stellen noch im Weg, so Haase-Lerch weiter.
Weiterhin stellen die hohen Energiepreise eine erhebliche Investitionsbremse dar. Die Hälfte der befragten Thüringer Unternehmen sieht dadurch die eigene Wettbewerbsfähigkeit gefährdet und 35 Prozent gaben an, weniger in betriebliche Kernprozesse zu investieren. Auch das Engagement bei Klimaschutzmaßnahmen geht infolge der hohen Kosten für Energie zurück und Investitionen in Forschung und Innovation bleiben aus. Diese Investitionshemmnisse gefährden die Wettbewerbsfähigkeit und Innovationskraft der regionalen Wirtschaft erheblich.
Thüringer Unternehmen sehen im Wasserstoff einen Hoffnungsträger. Sie benötigen dafür aber Planungssicherheit, um die Chancen dieser Technologie nutzen zu können. Wichtig ist, dass Wasserstoff als Energieträger allen Unternehmen, Branchen und Regionen zur Verfügung steht. Dies erfordert schnelles und weitsichtiges Handeln der Politik und klare Rahmenbedingungen.
Die IHK Erfurt ruft die zukünftige Landesregierung dazu auf, den energiepolitischen Herausforderungen mit entschlossenen Maßnahmen zu begegnen. Nur durch eine verlässliche und bezahlbare Energieversorgung kann die Wettbewerbsfähigkeit der Thüringer Wirtschaft gesichert und die Abwanderung von Unternehmen verhindert werden, so die IHK-Hauptgeschäftsführerin abschließend.
Weitere Informationen und Auswertungen des DIHK-Energiewendebarometers sind auf der folgenden Website zu finden: Energiewende-Barometer 2024 der IHK-Organisation (dihk.de)
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