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Mi, 10:53 Uhr
27.11.2024
DIW-Konjunkturbarometer November:

Deutsche Wirtschaft verharrt im Tief

Das Konjunkturbarometer des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin) ist im November um knapp zwei auf nun 83,7 Punkte gesunken. Damit entfernt sich der Barometerwert wieder etwas weiter von der neutralen 100-Punkte-Marke, die ein durchschnittliches Wachstum der deutschen Wirtschaft anzeigt...

Das aktuelle Konjunkturbarometer verheißt nichts Gutes für die deutsche Wirtschaft (Foto: DIW) Das aktuelle Konjunkturbarometer verheißt nichts Gutes für die deutsche Wirtschaft (Foto: DIW)


Ein Ende der Stagnation rückt in immer weitere Ferne. Nachdem die Wirtschaftsleistung im vergangenen Vierteljahr nur ganz leicht um 0,1 Prozent gestiegen ist, deutet sich für das laufende Quartal zumindest keine Beschleunigung an. „Die deutsche Wirtschaft verharrt im Tief“, sagt DIW-Konjunkturchefin Geraldine Dany-Knedlik. „Und die Unsicherheiten haben jüngst sowohl innen- als auch außenpolitisch noch erheblich zugenommen.“ So ist die Handlungsfähigkeit der aktuellen rot-grünen Minderheitsregierung stark eingeschränkt. Die Ergebnisse der vorgezogenen Bundestagswahlen könnten die Fragmentierung der Parteienlandschaft verstärken und erneut zu einer Koalition führen, in der Parteien mit sehr unterschiedlichen Positionen mühsam zusammenfinden müssten, so Dany-Knedlik. International sorgt die Wahl von Donald Trump zum neuen US-Präsidenten für Nervosität. Insbesondere die künftige Handelspolitik der Vereinigten Staaten ist bisher kaum abschätzbar – im schlimmsten Fall drohen deutliche Zollerhöhungen für Importe aus der EU.

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Vor allem die deutsche Industrie ist von der gegenwärtigen Wirtschaftsschwäche gezeichnet. In wichtigen Absatzmärkten wie dem Euroraum oder China entwickelt sich die Konjunktur nach wie vor holprig. Die Produktionserwartungen der Unternehmen im Verarbeitenden Gewerbe sind zwar im November etwas gestiegen, bleiben aber gedämpft. Das Geschäftsklima hat sich derweil verdüstert. Zwar haben die Auftragseingänge zuletzt etwas zugelegt, insgesamt bleibt die Nachfrage aber gering und Neubestellungen sind nach wie vor von Großaufträgen bestimmt. „Für die deutsche Industrie sind die aktuell immer weiter zunehmenden Unsicherheiten Gift“, sagt Laura Pagenhardt, DIW-Konjunkturexpertin. „Sie bremsen die Investitionsbereitschaft mehr und mehr aus.“ Lässt man die Corona-Lockdowns einmal außen vor, ist die Kapazitätsauslastung zuletzt auf den niedrigsten Wert seit der Finanzkrise gefallen.

Auch bei den Dienstleistungen bleibt die Lage schwierig. Immerhin sind die Umsätze im Einzelhandel zuletzt gestiegen und die Inflation scheint niedrig zu bleiben. Das Preisniveau für viele wichtige Alltagsprodukte hat sich aber wohl dauerhaft erhöht. Angesichts der Verunsicherung sparen die privaten Haushalte wieder mehr. Auch der Arbeitsmarkt beugt sich zunehmend der konjunkturellen Schwächephase. Zwar ist die Arbeitslosigkeit dank des strukturellen Fachkräftemangels noch niedrig, der Beschäftigungsaufbau ist zuletzt allerdings fast vollständig zum Erliegen gekommen. Vor allem in der schwächelnden Industrie werden vermehrt Stellen abgebaut. „Die deutsche Wirtschaft befindet sich in einer schwierigen Lage, bei der sich die konjunkturelle Schwäche und strukturelle Probleme gegenseitig zu verstärken drohen“, resümiert Konjunkturexperte Guido Baldi. „Der um sich greifende Pessimismus kann nur überwunden werden, wenn sich die innenpolitische Lage schnell beruhigt und mehr in die Zukunft investiert wird.“
Autor: red

Kommentare
Fönix
27.11.2024, 12.21 Uhr
"Deutschland schafft sich ab"
Eigentlich könnte Thilo Sarrazin ein neues Buch schreiben:

"Deutschland hat sich abgeschafft"

Selten hat sich die Prophezeiung eines von der eigenen Partei geschassten Spitzenpolitikers so direkt und unmittelbar umgesetzt. Ich kann mich eh nicht des Eindrucks erwehren, dass einzelne, von ihren ehemaligen Parteien ausgestoßene oder weggeekelte Politiker eher die mit der gegenwärtigen Entwicklung verbundenen existenziellen Gefahren für unser Land und unsere Gesellschaft erkennen als die Führungsetagen der ideologisch gesteuerten sogenannten etablierten Parteien. Deutschland hat von den betreffenden Regierungen an- und von der Ampel auf die Spitze getrieben einen nicht nur aus meiner Sicht fatalen Sonderweg eingeschlagen, dessen Alleingänge z.B. in der Energiepolitik, bei der Unterstützung arbeitsunwilliger Personen und bei der Migration (hier insbesondere auch die Änderungen im Staatsbürgerschaftsrecht und beim Umgang mit kriminell auffälligen Zuwanderern) nicht nur die Leistungsfähigkeit des Staates und seiner Bürger dramatisch überfordern sondern mittlerweile sogar die industrielle Basis ganz grundsätzlich in Frage stellen. Dass das ganze Unheil auch noch garniert wird von einer immer mehr überbordenden Verwaltung, die vor allem im politischen Bereich extrem aufgebläht permanent unglaubliche Summen verschlingt, setzt dem Ganzen noch die Krone auf. Dass gerade aktuell die sich auflösende Ampel zu Lasten der Steuerzahler (also insbesondere auch zum Nachteil nachfolgender Generationen!) solche skurrilen Aktivitäten wie die scharenweise Beförderung, Absicherung u./o. Versorgung treuer Gefolgsleute auf den Weg bringt (wer das Prozedere nicht kennt, bitte in diesem Zusammenhang "Aktion Abendsonne" googeln!) zeigt, wie gierig, unverfroren und vor allen Dingen unverantwortlich Politiker in Regierungsverantwortung mittlerweile agieren. Ob dieses Treiben das Ideal einer Demokratie noch uneingeschränkt bedient? Ich habe da meine Zweifel.

Allerdings befürchte ich, dass in den betreffenden Parteizentralen die Zeichen eher nicht auf Einsicht, sondern vielmehr auf "weiterso wie bisher" stehen. Das Bild von den Lemmingen und ihrem tragischen Schicksal nimmt für mich immer konkretere Formen an...
Ossiflüsterer
27.11.2024, 18.39 Uhr
Operation Faktencheck
Für diejenigen,

welche noch einen leichten Sinn für Fakten übrig haben:

Das am Ende einer Legislaturperiode häufig noch befördert wird, hängt mit dem Beurteilungssystem im öffentlichen Dienst zusammen. Die Beurteilungen wären regelhaft im Herbst 2025 erfolgt, werden nun allerdings vorgezogen. Dies ist vor dem Hintergrund zu sehen, dass der Letztbeurteiler, welcher die Beurteilung am Ende zu verantworten hat, unter Umständen nicht mehr im Amt ist.
Wenn man es mit der Wirtschaft vergleichen möchte, wäre es beispielhaft so, wie wenn alle vier Jahre ein neuer Chef eingesetzt wird, der sagt "Schön, dass Sie da sind. Bei mir sind alle gleich und alle fangen alle bei Null an!"
Jäger53
28.11.2024, 08.30 Uhr
wirtschaftliches Tief
Solange Deutschland verboten wird mit bestimmten Ländern wieder wirtschaftliche Verträge abzuschließen wird die ganze Lage wohl noch schlimmer werden. Deutschland sollte am besten ein neutrales Land werden ohne fremde Bevormundung und nicht deutsches Militär müsste natürlich Deutschland verlassen und dann kann man wieder mit der ganzen Welt in wirtschaftliche Beziehungen treten.
grobschmied56
28.11.2024, 18.22 Uhr
Die Wirtschaftslage hat Joe Kaeser ...
... (eh. Siemens) ganz gut zusammengefaßt:

'...Joe Kaeser etwa, einst Vorstandsvorsitzender des Mega-Konzerns Siemens: Kürzlich erst bezeichnete er in einem Interview mit dem Manager Magazin Robert Habeck als denjenigen, „der in die Geschichte eingehen wird als der sympathischste und schlechteste Wirtschaftsminister Deutschlands“.
Zitat: Focus, 28.11.2024

Viel ist dem nicht hinzuzufügen...
Kobold2
28.11.2024, 20.59 Uhr
Nur nicht mal
drüber nachdenken Grobschmied, welche Seite und Interessen Herr Kaeser so vertritt......
Ihre Interessen sind in der Managerwelt sicher weit unten in der Prioritätenliste, genauso wie das Zugeben eigener Fehler.
Bei letzterem haben sie dabei eines der vielen Vorbilder.
Ossiflüsterer
28.11.2024, 21.27 Uhr
Außer vielleicht
ein bisschen Kontext, lieber Grobschmied!

Kaeser hat nun wirklich Wirtschaftskompetenz. Er ist heute als Aufsichtsratsvorsitzender bei Siemens Energy und Daimler Truck tätig. Wäre doch unschön, wenn wir ihn so verkürzt darstellen wie der Focus.


Im Managermagazin kritisierte er mit ihrem Zitat in erster Linie das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz. Im Kontext lautet es dann: "Ich sehe ihn persönlich absolut positiv, aber er muss sich die Leistungen seines Teams zurechnen lassen und wird deshalb in die Geschichte eingehen als der sympathischste und schlechteste Wirtschaftsminister Deutschlands."

Bei Maischberger hat er es dann noch mal konkretisiert, als er auf den Satz angesprochen wurde. Ich zitierte aus den Nürnberger Nachrichten:
"Er ist emphatisch, er hat eine Ehrlichkeit in der Politik, die man dort selten findet." Massenentlassungen und die wirtschaftliche Schieflage seien nicht Habecks Schuld oder die der Ampel. "Wenn Unternehmen in Schwierigkeiten geraten, ist es in allererster Linie die Verantwortung des Managements", betont Kaeser.

Wow Grobschmied!
Absolut positiv, nicht Schuld an der wirtschaftlichen Schieflage?
Hätte ich gar nicht gedacht, dass sie ebenfalls wie Kaeser so ein großer Habeck-Fan sind. Wollte nur den Kontext herstellen, weil ansonsten kann man Sie da auch leicht missverstehen.
diskobolos
29.11.2024, 09.11 Uhr
Ach Ossiflüsterer,
solche Informationen passen nicht ins Weltbild von Grobschmied. Er will einfach, dass die Welt so weiter geht, wie vor 30 Jahren und alles was dem entgegensteht wird ausgeblendet. Er teilt alles in schwarz und weiß ein. Klimaprobleme gibt es für ihn einfach nicht. Die Grünen, insbesonders Habeck ist dann ein Feind, während Trump, Höcke und Weidel ganz akzeptabl erscheinen.
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