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Fr, 18:57 Uhr
11.06.2021
Klaus Müller, Vorstand des vzbv, zu den Neuregelungen in der Pflege

Pflegepaket lässt Pflegebedürftige im Regen stehen

Das heute vom Bundestag beschlossene Gesetz zur Weiterentwicklung der Gesundheitsversorgung (GVWG) beinhaltet Änderungen, die auch die Soziale Pflegeversicherung betreffen. Klaus Müller, Vorstand des Verbraucherzentrale Bundesverbands (vzbv), äußert sich dazu...

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„Das frühere Eckpunktepapier und der Arbeitsentwurf für ein Pflegereformgesetz weckten Hoffnungen auf spürbare Entlastungen der Betroffenen. Sie sahen unter anderem vor: einen Zuschuss zu den Investitionskosten im Pflegeheim durch die Bundesländer, eine feste Deckelung der Pflegekosten im Heim sowie eine Erhöhung der Leistungen der Pflegeversicherung im ambulanten und stationären Bereich um 5 Prozent.

Übrig geblieben sind punktuelle, sehr bescheidene Entlastungen, die weder den ambulant gepflegten Menschen noch den Pflegeheimbewohnern nachhaltig helfen. Die meisten Pflegebedürftigen werden zu Hause von ihren Angehörigen gepflegt – sie trifft die ausbleibende Erhöhung des Pflegegeldes sehr hart. Und für Heimbewohner fallen die Entlastungen so gering aus, dass bereits in zwei Jahren wieder das heutige Durchschnittsniveau der Eigenanteile von über 2.100 Euro erreicht sein wird. Das übersteigt die durchschnittliche Rente von 1.500 Euro bei Weitem.

Die Bundesregierung ist laut Koalitionsvertrag mit dem Versprechen angetreten, die pflegerische Versorgung weiter zu verbessern. Sie wollte für eine nachhaltige Finanzierung sorgen. Das, was die Bundesregierung nach vier Jahren Arbeit kurz vor Schluss vorlegt, ist eine Ohrfeige für Betroffene. Die nächste Bundesregierung muss hier sofort nachbessern, damit Pflegebedürftige nicht länger im Regen stehen.“
Autor: red

Kommentare
Pe_rle
11.06.2021, 20.21 Uhr
Pflegepaket
was macht diese Regierung schon richtig???????
bei uns reichen 2 Renten schon nicht mehr aus um das Pflegeheim zu zahlen ,da ist schon Zuschuss vom Amt nötig.
Hauptsache Ihr Einkommen stimmt,
aber eins ist klar, auch Merkel & Co werden ohne was von dieser Welt gehen, das letzte Hemd hat keine Taschen.
Paul
11.06.2021, 21.33 Uhr
Rente???
Eine Durchschnittsrente von 1500 Euro? Also ich kenne NIEMANDEN der 1500 € Rente hat, und das dürfte, zumindest hier im Osten auch wohl eine Ausnahme sein. Ich kenne so einige Leute, aber wie gesagt, von denen bekommt nicht Einer 1500 € Rente.
Gehard Gösebrecht
11.06.2021, 21.54 Uhr
Die Kosten fürs Heim steigen jährlich
Und die Wenigsten haben überhaupt 1.500 Euro Rente.
Laut Auskunft der Heimleitung eines Pflegeheimes in NDH, sind seit der letzten "Anpassung " 97 Prozent der Bewohner zu Sozialfällen geworden.
Die Anderen werden noch, oder haben noch was in der Hinterhand.
Vielleicht noch eine Immobilie zu verscherbeln, oder Kinder, welche aufgrund eines hohen Einkommens was beisteuern müssen.
Man bekommt richtig Angst vor der Zukunft.
Aber wer bis 70 arbeiten soll, hat ja keine Zeit sich ins Pflegeheim zu setzten.
Dann sind statistisch gesehen nur noch ein paar Jahre übrig und dann kommt das Sozialbegräbnis.
Micha123
11.06.2021, 22.34 Uhr
Pflegepaket...
Die Bedürftigen lässt man im Regen stehen. Und eine kleine Gruppe von "Geiern", die wird immer reicher!
Die Probleme sind seit zig Jahren bekannt.
Man hat aber das Gefühl, dass man die Menschen in ein Heim "bringen" will... weil es ja gute "Geldquellen" sind.

Es gibt zum Beispiel einen "Entlastungsbetrag" für pflegende Angehörige. Heißt, wer eine Person zu Hause pflegt, zahlt die Pflegekasse 125 Euro pro Monat.
Dieses Geld kann genommen werden, zum Beispiel, für Einkäufe, Behördengänge, Reinigung der Wohnung oder des Grundstücks oder, dass sich "geschultes Personal" mit dem Pflegebedürftigen beschäftigt.
Weder der Pflegebedürftige oder die Pflegeperson erhalten dieses Geld.
Es erhält ein "Anbieter", in der Regel ist dies ein Pflegedienst. Die haben die Zulassung und dürfen solche Arbeiten machen - das Geld rechnen sie mit der Kasse ab.
Es gibt Pflegedienste, die nehmen dafür pro Stunde 25 Euro, es gibt auch welche hier in der Region, die 40 Euro nehmen.
Also - 2x einkaufen im Monat oder 2x putzen - zack, das Geld ist verbraucht.

Warum gibt man das Geld nicht den Pflegebedürftigen. Sollte dieser "professionelle" Hilfe nehmen, also einen Pflegedienst - dann nimmt er diesen und bezahlt den damit, das die Oma mit der Pflegefachkraft Karten spielen kann.
Aber für Einkäufe oder Gartenarbeit, da braucht man diese Leute nicht - welche dann 40 Euro die Stunde dafür nehmen!
Ach ja... und von den schönen 125 Euro, da holt sich dann der Staat auch einen großen Anteil zurück - über Steuern.

Und noch etwas, egal ob der Pflegebedürftige den Pflegegrad 1 hat oder die 5, es gibt für jeden die 125 Euro. Irgendwie hat aber sicherlich der Schwerst-Pflegebedürftige mehr "Aufwand/Bedarf", als ein Mensch mit dem niedrigsten Pflegegrad.
Aber die Politik versteht das nicht - die wissen nicht, was an der "Basis" los ist.

Kranke oder Alte - sind sind eh das schwächste Glied, haben keine Lobby und kaum Kraft gegen das "System" anzukommen.
Tja Leute... viele denken an so etwas nicht. Aber ganz schnell geht es und man ist betroffen und die Jahre vergehen auch sehr schnell und man hat ein entsprechendes Alter erreicht.
Mit Schrecken hat man da die Zukunft vor sich...
Danke "Sozialstaat!!!
Kama99
11.06.2021, 23.00 Uhr
In 20-30 Jahren ...
ist das Renteneintrittsalter sicher bei 75. Da braucht dann keiner mehr Pflege, weil man das Alter nicht mehr erreicht und schon vorher in die Kiste springt.
Micha123
12.06.2021, 06.48 Uhr
Krankheit - Pflege = Armut
An die Leser... bitte nicht vergessen, dass es hier um Pflegebedürftigkeit geht.
Leider ist auch so, dass Menschen, welche noch nicht ihre Altersrente erreicht haben, pflegebedürftig werden können.

Welchem das mit 50 betrifft, der hat nicht soviel in die Rentenkasse eingezahlt, wie ein 65-jähriger Mensch.
Das geht, welches man dann erhält, reicht überhaupt nicht.
Von daher - so ist meiner Meinung nach - eine Berufsunfähigkeits-Versicherung immer eine sinnvolle Sache.
Obwohl ich aber denke, dass die Versicherungsbedingungen und Kosten in Zukunft da auch ansteigen werden und sich verschärfen - wenn es die Altersrente immer später geben wird.

Vieles ist da nicht durchdacht. Und wie ich schon schrieb, die Probleme sind bekannt. Nur ist es eben ein Thema, welches kaum eine Lobby hat.
Zum Beispiel - pflegende Angehörige. Sie machen den Job teilweise schon jahrelang. Sie können es - wie ein ambulanter Pflegedienst. Allerdings erhalten sich kaum finanzielle Unterstützung.
Es gibt zwar Rentenpunkte, aber ist man nicht mehr berufstätig, weil man einen Angehörigen pflegt, vielleicht 24 Stunden am Tag, so gibt es nichts weiter.
Zum Beispiel müssen die Kosten für eine Krankenversicherung der Pflegeperson selbst getragen werden.
Natürlich erhält der Pflegebedürftige ein Pflegegeld. Aber wer pflegebedürftig ist, der hat auch in vielen Bereichen des täglichen Lebens größere Ausgaben. Damit kann nicht noch der Lebensunterhalt einer Pflegeperson finanziert werden.
Dabei spart der Staat eigentlich dadurch Geld. Denn würde der Pflegebedürftige durch einen Pflegedienst betreut werden oder müsste sogar in ein Heim, dann gibt es viel mehr Pflegegeld vom Staat/Pflegekasse.

Und irgendwie, wenn man sich mit diesem Thema genau beschäftigt, so sind dort viele Dinge, bei denen man sagen muss, das hat nichts mehr mit Menschenwürde zu tun.
Würde es diesen Sozialstaat nicht geben, so würde ich mich darüber auch nicht so aufregen.
Denn dann ist es so, jeder muss selbst sehen was er macht, wie er sich absichert, mit seiner Gesundheit umgeht usw.
Aber hier, da verdienen 3. - 4. und 5. am Alter, an Krankheiten und Pflegebedürftigkeit. Und sie bekommen immer mehr...
diskobolos
12.06.2021, 10.47 Uhr
Pflege im Heim ist teuer und wird natürlich immer teurer werden
wenn
die Pflegekräfte mehr verdienen und
mehr Pflegekräfte eingesetzt werden sollen (beides haben ALLE gefordert).
Einen Heimplatz für z.B. 2500 € ist von einer Rente kaum zu bezahlen. Auch die Pflegeversicherung müsste viel höhere Beiträge kassieren um das abzudecken.
Die Möglichkeiten die Kosten über Steuern abzufangen sind auch begrenzt. (Hier gab es schon viele Beiträge, die in jeglicher Steuer nur "Abzocke" sehen.)
Was also tun?
Ich persönlich denke, dass die Kinder eines Pflegebedürftigen bei ausreichendem Einkommen auch einen entsprechenden Beitrag leisten können. Wer dies ablehnt, muss sich klarmachen, dass er dann zwar nicht für die eigenen Eltern zahlt, aber für alle anderen. Auch das Vermögen des Pflegebedürftigen ist dafür einzusetzen. Denn irgendjemand muss die Kosten tragen. Und wer sollte das sonst sein als die Gemeinschaft aller Beitrags- und Steuerzahler?

Perle, was wäre denn Ihre Lösung? Jeder bekommt mindestens 3000 € Rente? Und wer soll das bezahlen?
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