eic kyf msh nnz uhz tv nt
Sa, 13:19 Uhr
15.01.2022
Krankenkasse warnt vor Personalnotstand

Großbaustelle Pflege

Der Pflegenotstand in Thüringen wird nach neuesten Hochrechnungen der BARMER brisanter als bisher angenommen. Bis zum Jahr 2030 wird es im Freistaat demnach rund 188.000 Pflegebedürftige geben, so die Ergebnisse im aktuellen Pflegereport der Krankenkasse...

Das sind 32.000 mehr als bisher angenommen, woraus sich auch ein deutlich höherer Bedarf an Pflegepersonal ergibt. „Die Analysen zeigen einen alarmierenden Zukunftstrend und die Zeit drängt. Bereits heute fehlen Pflegekräfte. Es müssen rasch die Weichen für eine verlässliche und qualitativ hochwertige Pflege gestellt werden“, sagt Birgit Dziuk, Landesgeschäftsführerin der BARMER Thüringen.

Anzeige symplr
Mehr Nachwuchs für die Pflege gewinnen
Aus Sicht der BARMER muss der bereits bestehende Arbeitskräftemangel in der Pflege weiter entschlossen bekämpft werden. Im Fokus müsse dabei insbesondere die Ausbildung stehen. Mit der seit 2020 einheitlichen Pflegeausbildung und dem Wegfall des Schulgeldes seien bereits wichtige erste Schritte getan. „Es muss allerdings weiter gezielt für die Ausbildung in der Pflege geworben werden“, sagt Thüringens BARMER-Chefin Birgit Dziuk. Eine angemessene Bezahlung sei hier nur ein Schritt. Ebenso wichtig seien bessere Arbeitszeitmodelle, die die Vereinbarkeit von Familie und Beruf erleichtern.

Finanzielle Überforderung Pflegebedürftiger vermeiden
„Entscheidend ist auch, dass Pflege qualitativ hochwertig und gleichzeitig bezahlbar bleibt“, so Birgit Dziuk weiter. Ein wichtiger Baustein dabei sei, dass das Land Thüringen seiner gesetzlichen Pflicht nachkommt, die Investitionskosten zu übernehmen. Bereits dadurch würde eine Entlastung bei den Eigenanteilen der Pflegebedürftigen erreicht werden. Denn bisher stellen die Pflegeheime die Investitionskosten in der Regel den Bewohnerinnen und Bewohnern in Rechnung. „Das führt nicht selten zur finanziellen Überforderung der Pflegebedürftigen und ihrer Angehörigen. In Thüringen haben besonders viele Menschen dafür weder eine ausreichende Rente noch entsprechendes Vermögen“, sagt BARMER-Landeschefin Birgit Dziuk. Das wiederum führe zu zusätzlichen Belastungen der Kommunen und Landkreise, die dann Sozialhilfe leisten müssen.

Pflegende Angehörige und deren Belange mitdenken
Entsprechend der laut BARMER Pflegereport steigenden Zahl an Pflegebedürftigen wird auch die Zahl der pflegenden Angehörigen anwachsen. Schätzungen zufolge werden rund drei Viertel der pflegebedürftigen Menschen von ihren Angehörigen versorgt. Deren Zahl liegt demnach in Thüringen bei aktuell über 90.000. „Mehr als 40 Prozent der pflegenden Angehörigen sind im erwerbsfähigen Alter. Diese Menschen sind ein unverzichtbarer Pfeiler des Pflegesystems. Sie müssen frühzeitig unterstützt, umfassend beraten und von überflüssiger Bürokratie entlastet werden. Unter dem Aspekt des allgemeinen Fachkräftemangels ist die Gesundheit pflegender Angehöriger auch in der Arbeitswelt ein wichtiges Thema“, so Birgit Dziuk. Um auf die Unterstützungsangebote und die Bedeutung aufmerksam zu machen werde es im Juli dieses Jahres erneut eine landesweite „Thüringer Woche der pflegenden Angehörigen“ geben, ausgerichtet vom Verein „Wir pflegen e.V.“ und finanziell unterstützt von der BARMER Thüringen.

Gesund alt werden in Thüringen
„Generell muss in unserer immer älter werdenden Gesellschaft dem Thema Gesundheitsförderung eine zunehmende Bedeutung zukommen“, betont Birgit Dziuk. Qualitätsgesicherte Angebote der Prävention, Gesundheitsförderung und die individuelle Gesundheitskompetenz seien zentrale Stellgrößen, um Pflegebedürftigkeit zu vermeiden. Es sei dementsprechend eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe, allen Menschen in Thüringen ein aktives, selbstständiges und selbstbestimmtes Leben sowie Lebensqualität auch im Alter zu bewahren.
Autor: red

Kommentare
DonaldT
15.01.2022, 14.51 Uhr
Großbaustelle Pflege
Auch hier: Üppige Vorstandsgehälter und meist nur Mindestlohn für die Beschäftigten.
Dazu:
Unterbesetzung um mehr Vorstandsgahalt zahlen zu können (oder Dividenden).
Pe_rle
15.01.2022, 18.32 Uhr
Pflege
Pflegenotstand müßte nicht sein wenn man die Leute vernünftig bezahlen würde.
Wir gehen seit 13 Jahren in ein Pflegeheim und merken den Unterschied schon seit Jahren .
Bei Unterhaltung mit Pflegepersonal ist das Frustpotenzial sehr sehr hoch .
Wie mit Pflegepersonal umgegangen wird ist erschreckend, und genau deswegen werden uns in immer kürzer werdenden Abständen neue Pflegekräfte vorgestellt.
Leben und leben lassen sieht anders aus. Man kann nur hoffen dort nie wohnen zu müssen.
N. Baxter
15.01.2022, 19.08 Uhr
Und dann noch ggf.
eine Impfplicht. Wenn dann 5-10% wegbrechen, gute Nacht.
Echter-Nordhaeuser
15.01.2022, 22.32 Uhr
"Gesund alt werden in Thüringen"
Heute muß man schon froh sein wenn man bis zur Rente kommt ohne vorher weggestorben zu sein. Oder man ist schon vor der Rente fertig mit den Röhrn. Dazwischen gibt es kaum noch etwas. Arbeiten ist nur noch zum Überleben nicht mehr zum Leben.
ottilie
16.01.2022, 10.32 Uhr
Großbaustelle Pflege
Wenn man die alten Herrschaften wegen der Pandemieverhütung immer mehr spritzt, werden da auch viele mit Krankheit Vorbelastete sterben, also weniger Personal erforderlich.
Auch eine Sparmaßnahme.
Man sollte einmal überlegen, warum man die Alten zuerst spritzt - aus Fürsorge ?????? Ich, als alter Mensch, glaube schon lange nicht mehr daran, wenn dann müsste man ja die jüngeren Menschen zuerst versorgen, denn die haben noch ein Leben vor sich.
Halssteckenbleib
16.01.2022, 14.36 Uhr
Eine Großbaustelle Pflege
wird es immer bleiben.Die Alten und Kranken sind auf deutsch gesagt nutzlos ...nicht gewinnbringend.Sowas passt ganz und gar nicht zum Kapitalismus.Da wird doch nicht investiert.Reicht doch wenn drüber palavert wird.Ich find's immer lustig was die Politik so alles machen will....
Kommentare sind zu diesem Artikel nicht mehr möglich.
Es gibt kein Recht auf Veröffentlichung.
Beachten Sie, dass die Redaktion unpassende, inhaltlose oder beleidigende Kommentare entfernen kann und wird.
Anzeige symplr
Anzeige symplr