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Mo, 14:21 Uhr
29.07.2024
Gleiche Lebensverhältnisse Voraussetzung für ländliches Wohnen

FDP kritisiert Vorschlag der Bundesbauministerin

Als zweiten Schritt vor dem ersten bezeichnet der Bauingenieur Dirk Bergner aus FDP im Thüringer Landtag den Appell der Bundesbauministerin, dass Menschen angesichts der städtischen Wohnungsnot aufs Land ziehen sollen...

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„Aufgabe der Politik ist es nicht, Menschen von A nach B umzusiedeln. Aufgabe der Politik ist es, für gleichwertige Lebensverhältnisse in Stadt und Land zu sorgen, ganz so, wie es sogar das Grundgesetz auferlegt“, sagt Dirk Bergner, Bauexperte der FDP im Thüringer Landtag. „Ohne einen massiven Ausbau der Infrastruktur und des ÖPNV locken wir niemand aufs Land. Solange der Glasfaserausbau nicht vorankommt und es weiterhin Funklöcher gibt, zerplatzen Wunschträume vom Homeoffice im Grünen weiterhin wie Seifenblasen. Und da reden wir noch lange nicht über Arbeitsmöglichkeiten in hoffentlich gut ausgelasteten Gewerbegebieten, über die Erreichbarkeit von Hausärzten oder kulturelle Angebote. Diesen essenziellen Herausforderungen muss sich Politik stellen, erst recht in einem Flächenland wie Thüringen.“

Dirk Bergner ist selbst Bauingenieur und seit drei Jahrzehnten auch ehrenamtlicher Kommunalpolitiker. Er kritisiert seit langem, dass selbst Maßnahmen, die nur den Bevölkerungsschwund im ländlichen Raum bremsen würden, häufig genug unter Verweis auf das Zentrale-Orte-System blockiert werden. „Es ist höchste Zeit, die sklavische Anwendung des verstaubten Zentrale-Orte-Systems zu lockern! Ansonsten werden vor allem unsere kleinen Gemeinden immer mehr abgehangen.“
Autor: red

Kommentare
Omilein
29.07.2024, 15.25 Uhr
Leben auf dem Land
Mich hat es aus der Landeshauptstadt aufs Dorf verschlagen - der Liebe wegen.
Ich lebe gerne hier.
Früher hatten wir Kinderkrippe, Kindergarten, Verkaufsstelle, Gaststätte Arzt und Zahnarzt und Frisör sowie jede Stunde eine Bahnverbindung in beide Richtungen.
Gut - wenn die Bahn nicht baut oder streikt, fährt sie noch alle zwei Stunden, alles andere ist weg.

Wenn man jetzt mit jemandem reden will, muss man auf den Friedhof gehen .

Ich lebe gerne hier, das geht aber nur, solange man mobil ist.
Ecki58
29.07.2024, 18.22 Uhr
Mein vorkommentator hat Recht...
Solange man noch mobil ist und somit unabhängig wohnt es sich auf dem Dorf sehr schön. Wenn man älter ist oder krank ist man aufgeschmissen. So wie ich die Bundesministerin verstanden habe geht es ja auch darum das die Immobilien egal ob zum Kauf oder zur Miete bedeutend günstiger ist als in der Stadt. Warum ist das wohl so? Und sollen Eigentümer von Immobilien auf dem Land ihr Eigentum verschenken nur damit die Bundesregierung sich eine Sorge spart? Will man uns dazu zwingen? Wenn ein Haus von Fachleuten eingeschätzt wird zu einem Preis der sich auf die Bausubstanz und Größe bezieht bekommt man von potentiellen Käufern zu hören "was sollen wir denn hier eigentlich...es ist ja nichts da..nicht mal ein Bäcker. Da müssen sie schon im Preis runtergehen." Das habe ich selbst schon mehrfach erleben müssen. So darf die Regierung nicht mit den Menschen umgehen. Das ist fast schon sittenwidrig.
Marino50
29.07.2024, 18.56 Uhr
Wohnungsnot
Warum ist denn die Wohnungsnot in den Städten. Die Ursache ist doch in der Zuwanderung begründet. Wenn der Krieg in der Ukraine beendet werden würde, gäbe es auch wieder mehr leere Wohnungen. Ein Großteil der Menschen würde wieder in die Heimat zurückkehren. Die Mieten würden wieder sinken. Es wird kaum noch gebaut, weil es viel zu teuer ist. Und wie sollen denn junge Familien auf dem Land ein Haus bauen für eine halbe Millionen. Die Häuser kommen nicht aus dem Boden wie Pilze. Der Zustand der Wohnungsnot ist fast vergleichbar mit DDR-Zeiten, nur die Ursache ist eine andere. Und alte Menschen sind auf dem Land auf Hilfe angewiesen oder die Rente und Ersparnisse reichen nicht, um die Häuser bzw Grundstücke zu erhalten. Irgendwann wird jeder alt.
Echter-Nordhaeuser
29.07.2024, 19.29 Uhr
Menschen von A nach B umzusiedeln
Genau Aktion Ungeziefer, umsiedeln von der Stadt aufs Land.
P.Burkhardt
29.07.2024, 20.36 Uhr
Stadt und Dorf
Ich habe sehr gerne auf dem Land gelebt, genieße aber auch das Leben in der Stadt. Beides hat Vor- und Nachteile. Richtig ist, dass es im Dorf eben nicht die Annehmlichen der Stadt (Supermarkt um die Ecke, Bäcker, Nahverkehr, Kultur, Leben) gibt...dafür aber andere: Die Freiheit, Platz zu haben, Dinge tun zu können, die in der Stadt unmöglich sind (ich denke da an Gartenabfälle und deren Verwendung, ausschweifende Grillabende, Platz auf dem Hof und im Garten für Kids und Bastler, ggf. der eigene Brunnen, die Zisterne, die Regentonne, Abstand zum Nachbarn, Selbstverwirklichung mit Gartenschere, PV-Anlage, Mähroboter oder Bio-Wiese, glückliche Haustiere ...uswusf.)

Bedürfnisse ändern sich im Lauf des Lebens ... und man vermisst immer das, was man gerade nicht hat.

Die Wohnungsnot in den Städten bestand im Übrigen bereits vor den gerne für alles mögliche verantwortlich gemachten Flüchtlingen - aber ja, der Zustrom verschärft sie noch... andererseits: jetzt haben wir viele schöne Containerdörfer...(sry... tiny houses).
Leser X
30.07.2024, 09.20 Uhr
Dorf-Tristesse
Ich habe früher auch auf dem Land gut gelebt. Dann kam die Wende und mit den Jahren schlug der Kapitalismus deutscher Prägung immer mehr zu. Im vermeintlich reichen Land ging das Dorfleben immer mehr den Wassergraben hinab.

Heute bin ich der glücklichen Fügung dankbar, die mich in die Stadt führte. Hier hat man fußläufig alles vor der Nase, was man braucht. Auf dem Dörfern gibt es doch eigentlich nur noch Kirmes, Kirche, Karneval, Feuerwehr und Schützenfeste.

Keine zehn Pferde bringen mich wieder zurück ins Dorf.
diskobolos
30.07.2024, 09.40 Uhr
Die FDP kritisiert und übertreibt gewaltig
Niemand „soll“ umziehen. Fehlt nur noch das der erste von „Zwangsumsiedlungen“ schwafelt.

Wie so oft, zeigen einige Kommentatoren ihre Unfähigkeit, Texte zu verstehen.

Man sollte schon die Kirche im Dorf lassen. Das Menschen aus vielerlei Gründen die Dörfer verlassen, ist eine weltweite Erscheinung. Sie führte zum Mega-Citys mit Dutzenden Millionen Einwohnern einerseits und zum Absterben ganzer Dörfer andererseits. Beides verursacht Probleme.

Worum es jetzt geht ist, Menschen, die auf’s Land ziehen möchten, dies zu erleichtern. Etwa durch Fördermittel. Jeder Einzelfall wäre sowohl für das Dorf, als auch für die Stadt von Vorteil.

Es ist im Übrigen eine irrige Annahme, dass sich der Preis eines Hauses aus dem umbauten Raum und dem Zustand der Bausubstanz einfach berechnen ließe.
Der wirkliche Preis ist immer der, zu dem man letztlich einen Käufer finden kann. Die Fachleute dafür sind i. d. R. erfahrene Makler, nicht s. g. Gutachter.

Ecki58, glauben Sie mir, niemand wird Sie zwingen, Ihre Immobilie zu verkaufen. Wenn Ihnen der erzielbare Preis zu niedrig ist, müssen Sie sie eben behalten . . .
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