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Sa, 12:54 Uhr
07.09.2024
Vorbericht Thüringer HC

Endlich geht es wieder los

Morgen, am Sonntag, den 8. September, um 16 Uhr beginnt für den Thüringer HC die Saison 2024/25 mit einem Auswärtsspiel beim TSV Bayer 04 Leverkusen...

Die “Elfen” von Bayer Leverkusen hatten bereits eine Woche früher ihren Saisonauftakt mit dem Erstrundenspiel im DHB-Pokal beim Zweitligisten VfL Waiblingen, das sie mit 23:18 gewannen. Damit stehen sie ebenso im Achtelfinale des DHB-Pokals wie der Thüringer HC durch Freilos.

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Rückblick:
Die Saison 2024/25 hat bereits begonnen und ist in vielfacher Hinsicht eine besondere: Es ist die 50. Saison im deutschen Frauenhandball, der Thüringer HC spielt seine 20. Saison im Oberhaus, Herbert und Helfried Müller sind 15 Jahre das THC-Trainergespann und durch die Wiedereinführung der Play-offs und Play-downs die Reduzierung auf 12 Teams. Durch den “Best-of-3-Modus” hat die Saison einen neuen Modus. Der Favorit steht indes fest, ein jeder deutsche Handballexperte setzt auf den mit internationalen Spitzenhandballerinnen besetzten HB Ludwigsburg. Das Team hat zum Auftakt in einer Doppelveranstaltung Frauen/Männer in Düsseldorf den Supercup gegen Pokalsieger TuS Metzingen mit 32:24 gewonnen und somit den ersten Titel der Saison eingeheimst. Auch das HBF-Auftaktspiel gegen den Neuling Frisch Auf Göppingen gewannen die Ludwigsburgerinnen mit 35:28, wenn auch nicht so berauschend wie erwartet.

“Das erste Spiel ist immer immens wichtig, es gilt von Anfang an da zu sein, Dominanz auszustrahlen, um den Gegner zu beeindrucken und den eigenen Matchplan umzusetzen”, weiß Herbert Müller. Für ihn und seinen Bruder Helfried ist diese Saison die 15. in Folge beim Thüringer HC und niemand hatte daran geglaubt, als der 62-Jährige, der dieser Tage Geburtstag feierte, von Urban Brasov aus Rumänien überraschend zu Beginn der Saison 2011/12 den THC übernahm und eine Erfolgsserie sondergleichen hinlegte. Im zweiten Jahrzehnt dieses 21. Jahrhunderts war der Thüringer HC die beste Frauenhandballmannschaft in Deutschland. Seitdem hat sich jedoch im Frauenhandball die Welt verändert, ist die SG BBM Bietigheim, jetzt HB Ludwigsburg, der Primus in der HBF. Der Thüringer HC blieb immer dran, hat bis auf eine Saison EHF European-League gespielt und war nach der letzten Deutschen Meisterschaft von 2018 je zweimal Zweiter und Vierter. In der zurückliegenden Saison Dritter. Ein Platz auf dem Treppchen und in Europa sollen wieder anvisiert werden. Durch die Änderung des Modus, die Reduzierung der Liga auf 12 Mannschaften und die Einführung der Play-offs wird alles neu. Nach der 22er-Spiele-Serie beginnt am Wochenende 20./21. April die Liga mit Viertel-, Halb- und Finalserie von vorn. Ob der Modus indes neue Chancen eröffnet, um am Ende der Play-offs um den Titel mitzuspielen, sei dahingestellt. Der Verlierer der Play-down-Finalserie wird alleiniger Absteiger sein.

Zum Spiel:
Der Thüringer HC beginnt die Saison mit einer Mannschaft, die auf acht Positionen neu aufgestellt ist. Diese so schnell wie möglich zu integrieren, Automatismen im Spiel zu verinnerlichen, darin liegt die Schwierigkeit des Saisonauftakts. Dieser wird für den THC alles andere als leicht, es folgen das Spitzenspiel des 2. Spieltages gegen BV Borussia 09 Dortmund zu Hause und das Auswärtsspiel gegen den TuS Metzingen. Da kann man entweder Zeichen setzen oder wichtige Punkte gleich zu Beginn liegen lassen. Die Spiele in der Vorbereitung gegen internationale Konkurrenz “liefen mal gut, aber auch mal weniger zufriedenstellend”, konstatiert Herbert Müller, der seinen Mädels für die Saison voll vertraut. Der Blick geht nur nach vorn, neue Gesichter haben sich bereits gezeigt, die Mannschaft präsentierte sich als einheitliches Team mit gutem Willen. Durch die Olympia - Teilnahme in Paris (Dinah Eckerle, Csenge Kuczora, Nathalie Hendrikse) und die Teilnahme von Kim Ott an der U18-WM in China war die Vorbereitung nicht optimal. Die Mannschaft braucht also noch Zeit.

Mit Leverkusen trifft der Thüringer HC auf die jüngste Mannschaft der Liga, die Hälfte der Mädels ist 20 Jahre und jünger, darunter vier 17- und 18-jährige. Der TSV Bayer 04 Leverkusen setzt auf den eigenen Nachwuchs. Sie haben mit Viola Leuchter und Mareike Thomaier zwei National- und Schlüsselspielerinnen an Ludwigsburg verloren und die ehemalige THC-Spielerin Marianna Lopes ist nach Ungarn gewechselt. Das ist ein riesiger Qualitätsverlust, einzig Kreisläuferin Annika Ingenpaß besitzt reiche Liga-Erfahrung und die erst 20-jährige Pia Terfloth, Linkshänderin im rechten Rückraum und auf Rechtsaußen, avancierte zur Schlüsselspielerin. Spielmacherin Sophia Cormann wurde Kapitänin. Ausgerechnet Leverkusen, seit 50 Jahren in der Bundesliga, steht in dieser Jubiläumssaison vor einer großen Herausforderung. Zuletzt immer auf Rang sieben bis neun, 2018/19 sogar fünf, geht es nun in den Kampf gegen den Abstieg. Das wird keine leichte Aufgabe für die Youngster um Trainer Michael Biegler. An seiner Seite wirkt engagiert eine andere THC-Ehemalige, Svenja Huber als Co-Trainerin.

Der THC reist unbesehen als Favorit nach Leverkusen, auch wenn das auf dem Papier immer so etwas wie ein Angstgegner war. Das Spiel muss die Gastmannschaft gewinnen, egal wie. Es geht weder um einen Schönheitspreis noch um eine hohe Tordifferenz, es geht um zwei Punkte zum Saisonauftakt, um nicht mehr, aber auch um nicht weniger.

Zum Kader:
Herbert Müller stellt am Donnerstag, den 05.09.2024 seinen neuen Kader, den Fans, den zahlreichen Sponsoren und der Presse in Bad Langensalza vor. Die THC-Familie hat sich so auf die Saison eingepegelt, mit der Zuversicht, die wir von den Fans, von der Roten Wand und natürlich von den Sponsoren, die das alles erst möglich machen, kennen. Wie immer sind nicht alle Spielerinnen gleichermaßen fit, an alten und neuen Wehwehchen wird noch zu laborieren sein. Doch die Mannschaft ist heiß und freut sich, dass es nun endlich losgeht.
HaJo Steinbach
Autor: red

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