Sa, 08:32 Uhr
21.09.2024
NABU fordert: Fakten statt Populismus
Der Wolf ist nicht das Problem
Der NABU Thüringen kritisiert die anhaltende Kontroverse um den Wolf in Thüringen als reinen Populismus, der auf Kosten eines gesunden Miteinanders von Mensch und Natur ausgetragen wird. Angesichts der Tatsache, dass sich in Thüringen nur wenige Wölfe – etwa 15 – 20 Tiere – aufhalten, erscheine die Jagddebatte überzogen und abwegig...
Das ständige Schüren von Ängsten und der Ruf nach einem Abschuss des Wolfs in Thüringen ist aus Sicht des NABU nichts weiter als ein plumper Versuch, den Wolf unter dem Deckmantel des Herdenschutzes bejagen zu dürfen. Die Realität und die Erfahrungen aus langjährigen Wolfsgebieten zeigen jedoch, dass das keineswegs zur Lösung der Probleme beiträgt. Das wahllose Töten von Wölfen kann und darf nicht das Ziel einer zivilisierten Gesellschaft sein. Schon jetzt dürfen sogenannte auffällige Wölfe, die nachweislich Schäden angerichtet haben, geschossen werden.
Laut dem NABU Thüringen muss der Fokus auf wirksame und nachhaltige Maßnahmen im Herdenschutz gelegt werden. Der Freistaat nimmt hier bereits jetzt eine vorbildliche Rolle ein. Die Richtlinie Wolf/Luchs in Thüringen zum Herdenschutz, die bereits in Kraft ist, gehört im bundesweiten Vergleich zu den fortschrittlichsten und setzt klare Standards, um Mensch und Tier gleichermaßen zu schützen. Denn Weidetierhaltung ist selbstverständlich wichtig für den Erhalt unserer Kulturlandschaft und die Biodiversität.
Die tatsächlichen Herausforderungen der Weidetierhalter liegen aber nicht beim Wolf, sondern unter anderem an mangelnder finanzieller Unterstützung der Betriebe, Preisdumping bei den Produkten aus der Weidetierhaltung und übertriebene Bürokratie bei der Beantragung von Fördermitteln. Sachlich betrachtet wurden in diesem Jahr nur wenige Weidetiere von Wölfen gerissen – verglichen mit anderen Faktoren wie Krankheiten oder Wetterextremen ein verschwindend geringer Anteil.
Der NABU Thüringen fordert daher eine Rückkehr zu einer sachlichen Debatte, die auf Fakten und nicht auf populistischen Forderungen basiert. Der Wolf muss als Teil des Ökosystems verstanden und akzeptiert werden aber gleichzeitig müssen auch die Weidetierhalter bestmögliche Unterstützung erhalten. Die Koexistenz von Mensch und Wolf funktioniert nicht mit der Waffe, was uns die letzten Jahrhunderte gelehrt haben dürften, sondern mit durchdachten Schutzmaßnahmen und aufgrund von fachlich soliden Debatten. Weitere Infos zum Wolf in Thüringen unter: www.NABU-Thueringen.de/wolf
Autor: redDas ständige Schüren von Ängsten und der Ruf nach einem Abschuss des Wolfs in Thüringen ist aus Sicht des NABU nichts weiter als ein plumper Versuch, den Wolf unter dem Deckmantel des Herdenschutzes bejagen zu dürfen. Die Realität und die Erfahrungen aus langjährigen Wolfsgebieten zeigen jedoch, dass das keineswegs zur Lösung der Probleme beiträgt. Das wahllose Töten von Wölfen kann und darf nicht das Ziel einer zivilisierten Gesellschaft sein. Schon jetzt dürfen sogenannte auffällige Wölfe, die nachweislich Schäden angerichtet haben, geschossen werden.
Laut dem NABU Thüringen muss der Fokus auf wirksame und nachhaltige Maßnahmen im Herdenschutz gelegt werden. Der Freistaat nimmt hier bereits jetzt eine vorbildliche Rolle ein. Die Richtlinie Wolf/Luchs in Thüringen zum Herdenschutz, die bereits in Kraft ist, gehört im bundesweiten Vergleich zu den fortschrittlichsten und setzt klare Standards, um Mensch und Tier gleichermaßen zu schützen. Denn Weidetierhaltung ist selbstverständlich wichtig für den Erhalt unserer Kulturlandschaft und die Biodiversität.
Die tatsächlichen Herausforderungen der Weidetierhalter liegen aber nicht beim Wolf, sondern unter anderem an mangelnder finanzieller Unterstützung der Betriebe, Preisdumping bei den Produkten aus der Weidetierhaltung und übertriebene Bürokratie bei der Beantragung von Fördermitteln. Sachlich betrachtet wurden in diesem Jahr nur wenige Weidetiere von Wölfen gerissen – verglichen mit anderen Faktoren wie Krankheiten oder Wetterextremen ein verschwindend geringer Anteil.
Der NABU Thüringen fordert daher eine Rückkehr zu einer sachlichen Debatte, die auf Fakten und nicht auf populistischen Forderungen basiert. Der Wolf muss als Teil des Ökosystems verstanden und akzeptiert werden aber gleichzeitig müssen auch die Weidetierhalter bestmögliche Unterstützung erhalten. Die Koexistenz von Mensch und Wolf funktioniert nicht mit der Waffe, was uns die letzten Jahrhunderte gelehrt haben dürften, sondern mit durchdachten Schutzmaßnahmen und aufgrund von fachlich soliden Debatten. Weitere Infos zum Wolf in Thüringen unter: www.NABU-Thueringen.de/wolf
Kommentare
emmerssen
21.09.2024, 20.30 Uhr
Der Wolf gehört nicht
In dicht besiedeltes Gebiet. Punkt und aus. Warum geht die Haltung von Schafen und Ziegen auch von Privatleuten immer weiter zurück? Einerseits sollen Flächen ökologisch bewirtschaftet und andererseits stellt man den Schäfern Wölfe an den Zaun. Hier passt doch etwas nicht.
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Lautaro
22.09.2024, 14.20 Uhr
Ähm ...emmerssen....
Der Gebrauch von Herdenschutzhunden ist den Haltern offensichtlich zu aufwändig. An einem Kuvasz und Kangal kommt ein Wolf wirklich nur schwer vorbei.
Den Wolf hat es als Ordnungsprädator über viele Jahre hier gegeben und die Menschheit ist hierzulande nicht ausgestorben.
Ein schönes WE ! :-)
Den Wolf hat es als Ordnungsprädator über viele Jahre hier gegeben und die Menschheit ist hierzulande nicht ausgestorben.
Ein schönes WE ! :-)
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