Sa, 08:00 Uhr
21.09.2024
Generation Miete”:
Junge Menschen wohnen seltener im Eigenheim
Immer weniger Menschen können sich die eigene Immobilie leisten, zeigt eine neue Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW). Besonders junge Menschen sind betroffen. Was dahinter steht und was die Politik tun kann...
Wohnung (Foto: Julián Amé auf Pixabay)
Miete statt Wohneigentum: Junge Menschen wohnen seltener im Eigenheim als noch Anfang des Jahrtausends. Das zeigt eine neue IW-Studie, für die die Forscher Daten aus dem Zensus ausgewertet haben. 2022 wurden demnach 44 Prozent aller Wohnungen von ihren Eigentümern bewohnt. 2011 waren es noch 0,9 Prozentpunkte mehr.
In allen westdeutschen Bundesländern ging der Anteil zurück, in Bremen und Schleswig-Holstein sank der Anteil mit jeweils knapp drei Prozentpunkten am stärksten. Im Osten stieg er dagegen in allen Bundesländern, in Sachsen am stärksten um 1,6 Prozent. Die gegenläufige Entwicklung in Ost und West sind zum Teil immer noch auf Nachholeffekte nach der Wiedervereinigung zurückzuführen.
Junge Menschen besonders betroffen
Besonders jüngere Haushalte sind vom Rückgang betroffen. So sank die Wohneigentumsquote der unter 50-Jährigen zwischen 2011 und 2022 um mehr als vier Prozentpunkte auf 30,4 Prozent. Unter den älteren ist sie mit knapp 57 Prozent mittlerweile beinahe doppelt so hoch. Der Grund: Vor allem die aktuell jüngere Generation ist von den stark gestiegenen Immobilienpreisen und Eigenkapitalforderungen betroffen. Wohneigentum in Deutschland zu teuer
Für die Wohnungsbaupolitik hat das klare Implikationen. Denn wenn sich weniger Menschen Eigentum leisten können, müssen sie auf den Mietmarkt ausweichen. Das treibt die dortigen Preise enorm. Die Studie zeigt deshalb klare Handlungsoptionen auf: Alles, was die Kaufpreise senkt, stärkt die Wohneigentumsbildung und entlastet den Mietmarkt. Dazu zählen unter anderem die Absenkung der Grunderwerbssteuer, vereinfachte Baustandards oder der Ausbau staatlicher Förderprogramme.
Zur Methodik: Die Studie ist in Kooperation mit der Hochschule für Polizei und öffentliche Verwaltung Nordrhein-Westfalen entstanden. Die Autoren stützen sich auf Zahlen aus dem in diesem Sommer veröffentlichten Zensus 2022. Die Haushaltsdaten stammen aus dem Sozio-oekonomischen Panel.
Autor: psgWohnung (Foto: Julián Amé auf Pixabay)
Miete statt Wohneigentum: Junge Menschen wohnen seltener im Eigenheim als noch Anfang des Jahrtausends. Das zeigt eine neue IW-Studie, für die die Forscher Daten aus dem Zensus ausgewertet haben. 2022 wurden demnach 44 Prozent aller Wohnungen von ihren Eigentümern bewohnt. 2011 waren es noch 0,9 Prozentpunkte mehr.
In allen westdeutschen Bundesländern ging der Anteil zurück, in Bremen und Schleswig-Holstein sank der Anteil mit jeweils knapp drei Prozentpunkten am stärksten. Im Osten stieg er dagegen in allen Bundesländern, in Sachsen am stärksten um 1,6 Prozent. Die gegenläufige Entwicklung in Ost und West sind zum Teil immer noch auf Nachholeffekte nach der Wiedervereinigung zurückzuführen.
Junge Menschen besonders betroffen
Besonders jüngere Haushalte sind vom Rückgang betroffen. So sank die Wohneigentumsquote der unter 50-Jährigen zwischen 2011 und 2022 um mehr als vier Prozentpunkte auf 30,4 Prozent. Unter den älteren ist sie mit knapp 57 Prozent mittlerweile beinahe doppelt so hoch. Der Grund: Vor allem die aktuell jüngere Generation ist von den stark gestiegenen Immobilienpreisen und Eigenkapitalforderungen betroffen. Wohneigentum in Deutschland zu teuer
Für die Wohnungsbaupolitik hat das klare Implikationen. Denn wenn sich weniger Menschen Eigentum leisten können, müssen sie auf den Mietmarkt ausweichen. Das treibt die dortigen Preise enorm. Die Studie zeigt deshalb klare Handlungsoptionen auf: Alles, was die Kaufpreise senkt, stärkt die Wohneigentumsbildung und entlastet den Mietmarkt. Dazu zählen unter anderem die Absenkung der Grunderwerbssteuer, vereinfachte Baustandards oder der Ausbau staatlicher Förderprogramme.
Zur Methodik: Die Studie ist in Kooperation mit der Hochschule für Polizei und öffentliche Verwaltung Nordrhein-Westfalen entstanden. Die Autoren stützen sich auf Zahlen aus dem in diesem Sommer veröffentlichten Zensus 2022. Die Haushaltsdaten stammen aus dem Sozio-oekonomischen Panel.
Kommentare
RWE
20.09.2024, 13.17 Uhr
Liegt ja ganz im Sinne der Grünen
die ja weg vom bürgerlichen Wohnen und Leben wollen. Hinz u Tiny Häusern oder Solidarischem Wohnen. Oder der Staat die Möglichkeit hat zu bestimmen wieviel Wohnraum einer Person zusteht.
Es war schon richtigg, dass die CDU zusammen mit der AfD die Grunderwerbssteuer in Thüringen gesenkt hat.
Es war schon richtigg, dass die CDU zusammen mit der AfD die Grunderwerbssteuer in Thüringen gesenkt hat.
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Agricola
21.09.2024, 09.13 Uhr
Gründe nur rudimentär erfasst- Fakten deutlich...
Es wird nur auffällig, dass Ostdeutschland leicht abweicht, was einem Nachholeffekt der Herstellung der Deutschen Einheit unter dem sogen. Beitritt der ehem. DDR unter das Grundgesetz geschuldet sein soll. Klar, alles lässt sich zeitlich irgendwie und -wann ableiten. Gründe sind ja sonst nicht angegeben, können aber ein Spiegelbild der Gesellschaft sein, Individualinteresse über Alles, wenig Ausdauer/Treue in den Beziehungen oder die westliche Naivität, dass ein Job und Karriere lange die Finanzierung überdauern, im Osten ein anderes Erleben war. Sicherlich gibt es noch mehr, aber der einseitige Rückbezug auf 4 Prozent Zinsen sind es nicht. Gewiss, Baukosten schon eher. Politisch hausgemacht! Damals, in den 90-ern waren die Zinsen auch nicht von Pappe!
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RWE
21.09.2024, 10.45 Uhr
Es sind nicht nur die Zinsen
den Leuten im Osten fehlte in den 1990 er Jahren einfach das Eigenkapital. Es gibt inzwischen schon einige Menschen im Osten die sich einen Hausbau leisten konnten oder können. Daher der Nachholeffekt. Aber durch die gestigenen kosten wird das Interesse wieder sinken.
Die neue Landesregierung und nächstes Jahr die neue Bundesregierung müssen Wohneigentum wieder stärker unterstützen.
Die neue Landesregierung und nächstes Jahr die neue Bundesregierung müssen Wohneigentum wieder stärker unterstützen.
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Es gibt kein Recht auf Veröffentlichung.
Beachten Sie, dass die Redaktion unpassende, inhaltlose oder beleidigende Kommentare entfernen kann und wird.
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