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Mo, 15:16 Uhr
30.01.2023
Thüringer FDP: Lehrer von Bürokratie befreien

Personalnot nicht auf Rücken der Lehrer austragen

Die Bekämpfung des Personalmangels an Thüringer Schulen darf nicht auf dem Rücken der Lehrerschaft ausgetragen werden. Die Erhöhung des Unterrichtspensums ist nach Ansicht der FDP im Thüringer Landtag ein wenig zielführender Ansatz...

Die Freien Demokraten verweisen auf ein entsprechendes Vorschlagspaket der wissenschaftlichen Kommission der Kultusministerkonferenz.

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„Ich empfehle unseren politischen Mitbewerbern, Berichte einer wissenschaftlichen Kommission über den ersten Punkt hinaus zu lesen“, so Franziska Baum, bildungspolitische Sprecherin der FDP. „In dem Bericht finden sich viele Vorschläge, die uns tatsächlich helfen können. Allem voran steht die Stärkung der Eigenverantwortung der Schule. Ihnen sollte erheblich mehr Flexibilität bei der Personalplanung und der Gestaltung der Stundenpläne zugestanden werden.“

Mit Hinblick auf die vorgeschlagene Arbeitszeiterhöhung betont Franziska Baum: „Wir müssen aufpassen, dass die Bekämpfung der Personalnot nicht auf dem Rücken der Falschen ausgetragen wird. Wenn wir die Dokumentationspflichten und Verwaltungsaufgaben der Lehrerinnen und Lehrer nicht schnellstmöglich verringern, erübrigt sich jede weitere Diskussion über die Anpassung von Teilzeit- und Altersabminderungsregeln. Wir müssen den Lehrern wieder die Möglichkeit geben, sich auf das Wesentliche zu konzentrieren. Das ist: Unterrichten!“

Hintergrund
Die ständige wissenschaftliche Kommission der Kultusministerkonferenz hat eine Empfehlung zur Bekämpfung des Lehrermangels gegeben. Um das Fehlen von ca. 25.000 Lehrkräften bis 2025 auszugleichen, werden eine Anpassung der Ruhestandseintritts und der Teilzeitbeschäftigung, die Erhöhung der Unterrichtsverpflichtungen sowie die Entlastung bei Verwaltungs- und Organisationsaufgaben vorgeschlagen.
Autor: red

Kommentare
Quallensammler
30.01.2023, 22.41 Uhr
Nicht Symptome bekämpfen, sondern Ursachen!
In meinem Umfeld buckeln viele Lehrkräfte. Die jammern nicht über ihr Einkommen, das wird als erfreulich wahrgenommen. Die jammern nicht über zu magere Sozialleistungen, warum auch? Die jammern nicht über mangelnde Wertschätzung in der Gesellschaft, ist für viele gar nicht wichtig. Die jammern nicht über widrige Wetterbedingungen, sie arbeiten nicht im kalten OP, schwitzen oder vernässen als Paketdienstleister, kämpfen gegen den Schlaf im Lkw...

Aber: O-Ton: wir wollen unterrichten, nicht erzieherisch das Elternhaus ersetzen. UND: wir sollen Sicherheit. Respekt. Interesse. Von den Schülern und vor ihnen! Da liegt das Problem! Das ist so groß, dass viele Lehrer das Handtuch werfen und sich krank melden. Weil sie oft wirklich dem zermürbenden Alltag in der Schule nicht mehr gewachsen sind. Keine Besserung erhoffen können.

Wer sitzt da? Oder flezt sich über die Bänke? Hört nicht zu, stört mit Hass und Feude den Unterricht? Haut sich in den Pausen die Birne mit als Statussymbol präsent ausgesoffenen Blechdosen bunt, oder zieht sich krassere Sachen rein? Kann als Deutscher die deutsche Schrift arg mühsam lesen und nur übel schreiben, spricht Hartzer-Slang? Oder kommt aus Mucktistan und ist (weil Junge) von Geburt an ein Prinz? Dazu immer mehr Eltern, die ihr Kind für DEN Überflieger halten und jede Kritik (hoffende Kontaktaufnahme von Lehrern, weil Probleme beim Nachwuchs abzusehen sind, oder schon da sind) für Versagen der Schule halten.

JA! Wir brauchen mehr Lehrer! Lehrer mit Herzblut! Und dazu gerne welche als Puffer, damit die, die Wissen und Lebenserfahrung vermitteln wollen, auch die Chance dazu bekommen. Her mit neuen Anstaltsangestellten ohne bestandenes Lehramt, so als Versuch! 20 Jahre Hartz4, äh, Bürgergeld - da liegt Goldstaub. Die können sich durchsetzen, Lebensziele definieren und die Schulteilnehmer motivieren. Oder Flüchtlinge. Araber, Afghanen, Afrikaner - die sind oft unbegleitet und minderjährig, aber diese ach so kindlichen Jungen können trotz mühsam abrasiertem Bartwuchs über wirklich wichtige Dinge berichten und den Schülern Ziele, Ideale und Wissen vermitteln. Personalnot darf nicht auf dem Rücken der Lehrer ausgetragen werden - also: Kopf hoch, Brust raus!
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