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Do, 17:08 Uhr
16.11.2023
Der Mensch, die Natur und die Ernährung (Teil 2)

Was ist denn nun unser „zweites Gehirn“?

Unser Darm wird auch als unser „zweites Gehirn“ oder als „Bauchhirn“ bzw. als „enterisches Nervensystem“ (ENS) bezeichnet, und das hat seinen Grund. Nicht nur weil Darmzellen und Gehirnzellen eng zusammenarbeiten, sondern weil der Darm vieles beeinflusst...

Obst und Gemüseanbau aus unserem heimischen Garten (Foto: Joachim Retzek) Obst und Gemüseanbau aus unserem heimischen Garten (Foto: Joachim Retzek)

Z. B.: unsere Laune, Emotionen, unser Immunsystem (sehr wichtig, betreffs der Krankheiten) und noch vieles mehr. Auch der zehnte Hauptnerv (wir haben zwölf davon) ist in diesem Zusammenhang zu nennen; denn der Vagus-Nerv sorgt nicht nur für Entspannung und Ruhe, sondern ist auch für die Verdauung zuständig. Der Vagus innerviert („steuert“) u. a. die Organe des gesamten Bauchraums.

„Du bist, was du isst“, jeder von uns kennt diesen Spruch, der aber etwas Wahres beinhaltet. Doch wie funktioniert unserer Verdauung überhaupt?
Beginnen wir von vorn, und stellen wir unsere „Verdauung“ wie ein „Verdauungsrohr“ vor. Der Beginn ist der Mund (Os), wo wir unsere Nahrung aufnehmen; das Ende ist der Darmausgang (After oder Anus), wo uns die restlichen und verarbeiteten Nahrungsbestandteile wieder verlassen (übrigens hat unser Darm selbst eine Gesamtlänge von ca. 5,5 bis 7,5 Meter). In unserem Mund wird die Nahrung zerkleinert sowie eingespeichelt (Speichel mit Ptyalin = Alphaamylase für die Kohlenhydrat- u Fettverdauung) und damit beginnt bereits die Verdauung; über die ca. 25 cm lange Speiseröhre (Ösophagus) wird der Speisebrei (Bolus) in den Magen befördert. Im Magen (Gaster) selbst, werden verschiedene Hormone/Enzyme ausgeschüttet (z. B. Gastrin aus den G-Zellen; Pepsinogen aus den Hauptzellen; die Belegzellen produzieren Intrinsic Faktor und Salzsäure; und die Nebenzellen vermehren den Schleimanteil zum Schutz der Magenwand). Z. B. verbindet sich nun im Magen das Pepsinogen mit der HCL (Salzsäure) zu Pepsin, was wir für die Eiweißaufspaltung in Aminosäuren benötigen; die dann durch die Darmwand in das Pfortaderblut resorbiert (aufgenommen) werden können.

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Nach dem Magen (der Magensaft hat einen pH-Wert von 1,1 bis 1,5; das Wasser hat den pH-Wert von 7; also eine echt „saure“ Angelegenheit) wird nun der Nahrungsbrei in den Darm entlassen. Es folgen: der Dünndarm (drei Abschnitte: Zwölffingerdarm, Leerdarm, Krummdarm), die Bauhin-Klappe bzw. die Ileozäkalklappe („Klappe“ zwischen Dünn- und Dickdarm), der Dickdarm (Blinddarm mit seinem Wurmfortsatz; der Grimmdarm mit seinen vier Abschnitten und der Mastdarm); und zum Schluss der Anus - wobei im Zwölffingerdarm (Duodenum) nahrungstechnisch sehr viel passiert (echt spannend).

Zum Beispiel: fehlt uns der Intrinsic-Faktor (= ein Glykoprotein), der von den B-Zellen im Magen gebildet wird, kann der Darm kein B12 (das rote Vitamin Cobalamin, was v. a. in tierischen Erzeugnissen vorkommt) aufnehmen, und das ist für unsere Gesunderhaltung sehr fatal; da ist es egal wie viele B12-Pillen Sie als Nahrungsergänzung schlucken.

Also, und auch deshalb ist für uns alle eine gesunde und ausgewogene Ernährung immens wichtig (und bitte nicht das Trinken vergessen!). Nichts gegen eine Schweinshaxe, einen Braten, eventuell kann es ja auch mal eine „Bockwurst“ sein (vielleicht) usw.: doch alles in Maßen. Ihr Magen und Darm, und somit Ihre Gesundheit, werden es Ihnen danken. Bis demnächst; Ihr Joachim Retzek
Autor: red

Kommentare
stadler
19.11.2023, 16.02 Uhr
Sehr geehrter Herr Retzek,
vielen Dank für Ihren Rat.

Das hätte nicht gewusst,
dass ich meinen Enddarm zum Denken benutzen kann.
Cool!
Vielleicht steige ich dann in Ihre Liga
auf.
Respekt!
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